Bad Dürkheim Rettendes Ufer nicht erreicht

Bad Dürkheim. Nach einigen Jahren, in denen es zwar oft eng war, am Ende dann aber doch immer wieder gut ging, hat es den Dürkheimer HC jetzt doch erwischt: Am Saisonende der Zweiten Feldhockey-Bundesliga steht Tabellenplatz zehn im Zehnerfeld zu Buche, was gleichzeitig den Abstieg in die Regionalliga nach sich zieht.

„Wir haben lediglich 14 Punkte auf der Habenseite“, rechnet DHC-Teammanager Henning von Wolff vor. „Das hätte auch in den vergangenen Jahren nicht zum Klassenerhalt gereicht. Das war definitiv zu wenig.“ Auch die Trennung von Trainer Nicolai Danne zur Winterpause brachte nicht die erhoffte Wende zum Guten, obwohl das Übungsleiter-Duo Christian Mayerhöfer/Dirk Baumgarten unter dem eine leicht bessere Ausbeute als der Vorgänger mit dem Team erzielen konnte. Erschütternd ist dabei vor allem die Auswärtsbilanz: Gerade einmal drei magere Pünktchen wurden auf fremden Plätzen erspielt. Und das mit drei Unentschieden, es gelang in der kompletten Saison nicht ein einziger Auswärtssieg. Auf eigenem Platz wurden immerhin elf Punkte eingefahren. Fatal waren im Rückblick aber vor allem die Niederlagen bei und gegen direkten Abstiegskonkurrenten wie HC Ludwigsburg (sogar zweimal), Mariendorfer HC oder SC Charlottenburg. Im heimischen Dr.-Kurt-Schneider-Stadion wurde ein Torverhältnis von 22:23 erzielt. Die 22 geschossenen Treffer sind immerhin fünftbester Wert der Liga, also Durchschnitt, die 23 aber der drittschlechteste. Auswärts gab es 20:34 Tore. 20 sind wieder ein ordentlicher Mittelwert, die 34 wiederum sind der schlechteste zusammen mit Mitabsteiger Mariendorf. Fazit: Der DHC hat viel zu viele Gegentreffer kassiert. Und das, obwohl mit Juniorennationalspieler Paul Freund nun wahrlich kein Schlechter im Tor stand. Ecken erkämpften die Dürkheimer zu Hause 32, daraus resultierten neun Tore. In der Hinrunde wurden 14, in der Rückrunde 18 Ecken geholt. Tore daraus gab es drei (Hinrunde) beziehungsweise 6 (Rückrunde). Auswärts wurden insgesamt 31 Strafecken erspielt. In der Hinrunde fünf Ecken (daraus ein Tor) erkämpft, in der Rückrunde 26 (daraus drei Treffer). Strafecken gegen den Dürkheimer HC wurden daheim 31, auswärts 49 verhängt. Das ergab neun beziehungsweise elf Tore in der Negativbilanz. Von Wolffs Fazit: „Wir hatten ein Defensivproblem.“ Im DHC-Schusskreis waren die gegnerischen Spieler also stets „willkommen“. Insgesamt hatten die Dürkheimer auf eigenem Platz die schlechteste Eckenabwehr aller Teams und eine mittelprächtige eigene Ausbeute. Auswärts war die Eckenabwehr akzeptabel, die Torausbeute aber wieder die zweitschlechteste. 26 Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Am treffsichersten waren Norman Hahl und Kapitän Philipp Metzger mit je acht Toren, Platz drei belegte Junioren-Nationalspieler Lukas Pfaff mit sechs Treffer, bezeichnenderweise wie Hahl aber kein Stürmer. Die Zahl der erzielten Tore (42) sind nicht das Hauptproblem, die zweitplatzierten Frankfurter trafen auch nur 45-mal. Fatal sind dagegen die 57 Gegentore, nur Stuttgart hatte mit 59 einen noch schlechteren Wert. Mit eine Ursache für die schlechte Bilanz könnten die zahlreichen Gelben Karten gewesen sein. Zwölfmal mussten Dürkheimer – meist wegen Meckerns – pausieren. Unnötig, so hat sich die Mannschaft selbst geschwächt. Von ihren 14 Punkte holten die Dürkheimer gegen drei Vereine zwölf Zähler mit Siegen: je einen gegen Zehlendorfer Wespen, HTC Stuttgarter Kickers und Mariendorfer HC. Einen Punkt gab es gegen Mariendorf, SC Frankfurt 1880, SC Charlottenburg und Stuttgarter Kickers. Gegen vier Teams gab es einen Nuller, fatalerweise auch gegen den HC Ludwigsburg. Allerdings musste der Dürkheimer HC im Gegensatz zu der Abstiegskonkurrenz keine „Klatschen“ quittieren, die beiden 2:6 und 0:6-Niederlagen gegen Meister TSV Mannheim ausgenommen. Ansonsten gingen die Spiele mit maximal zwei Toren Unterschied verloren. Vielleicht mitentscheidend war auch der lange, verletzungsbedingte Ausfall von Leistungsträger Christopher Matz. Auch und gerade im Endspurt der Saison, als wichtige Spiele auf dem Plan standen. „Matzl“ war einfach nicht zu ersetzen. (pes)

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