Bad Dürkheim Neue Motivation und positive Impulse

Ellerstadt. Seit Montag ist Ellerstadt der neue Stützpunkt des Deutschen Fußballbundes (DFB) für den Fußball-Kreis Rhein-Mittelhardt. Ab sofort findet dort wöchentlich ein Training für die talentiertesten Spieler zwischen elf und 14 Jahren statt. Ellerstadt ersetzt den bisherigen Standort Hanhofen.

Der Start verlief etwas holprig. Die Eröffnung des Stützpunktes war eingebettet in zwei Testspiele zwischen den Stützpunkten Rhein-Mittelhaardt und Rhein-Pfalz. Während das erste von Altmeister Werner Föckler (Weisenheim am Sand) gepfiffen wurde, fehlte der Schiedsrichter für die zweite Partie. Als die Talente des Jahrganges 2002 schon ungeduldig wurden, schnappte sich der Vater eines Spielers die Pfeife und es konnte losgehen. Kinderkrankheiten, die es in den kommenden Wochen nicht mehr geben soll. Ellerstadt ist somit einer von zehn Stützpunkten im Bereich des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV). Den Ausschlag gab der hervorragende Kunstrasenplatz und die Tatsache, dass der TV Ellerstadt keine Junioren hat und das Gelände montags zur Verfügung steht. „Es ist für uns eine Auszeichnung“, freute sich TVE-Vorsitzender Martin Ammende. Der Klub hatte bis vor kurzem drei Jugendteams (G-, F- und E-Junioren), die mit Gönnheim und Friedelsheim die Jugendspielgemeinschaft Feuerberg gebildet haben. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Er fehle es an Kindern, Trainern und Betreuern. „Ich hoffe, dass mit dem Stützpunkt eine neue Motivation erzeugt wird und positive Impulse für die Jugendarbeit gesetzt werden“, ist Ammende optimistisch. Er kündigte an, dass an den Trainingstagen, die immer montags sein werden, ein Kiosk-Betrieb eingerichtet wird, um die Eltern, die ihre Sprösslinge nach Ellerstadt kutschieren, zu versorgen. Ortsbürgermeister Helmut Renz (SPD) strich besonders die guten Platzverhältnisse heraus. „Mein früherer Chef war Torwart und der hat mir montags immer seine Beine gezeigt. Da waren Sandkörner drin, weil er auf einem Hartplatz gekickt hat“, berichtete Renz. Diese Gefahr bestehe auf dem Platz des TVE nicht. Der Stützpunkte könne auch ein Anreiz für die Kinder im Dorf sein, bei dem Verein Fußball zu spielen. Ellerstadt profitierte davon, dass die Bedingungen in Hanhofen immer schlechter geworden waren. „Die Kabinen waren schmutzig, die Duschen kalt und mitunter ist die Heizung ausgefallen“, erklärte Andreas Hölscher, Stützpunkt-Koordinator des SWFV. Man habe einen Klub mit guter Infrastruktur gesucht, zumal laut Hölscher die meisten Spieler der Landesauswahlteams aus dem Kreis Rhein-Mittelhaardt kommen. Allerdings ist die geografische Lage ganz im Norden des Kreises und in unmittelbarer Nähe des Stützpunktes Fußgönheim (Kreis Rhein-Pfalz) nicht ideal. „Ein Standort im Herzen der Region wäre besser“, sagte Ralph Höhn, der einer der Stützpunkttrainer ist. Aktuell kommen etwa die Hälfte der Spieler aus dem alten Kreis Speyer, rund 40 Prozent aus dem ehemaligen Kreis Neustadt und die restlichen zehn Prozent sind Talente aus Ludwigshafen oder Altrip. „Die Voraussetzungen hier sind prima und wir sind auch sehr herzlich aufgenommen worden“, nannte Höhn Gründe für Ellerstadt. So sieht es auch Hans-Dieter Drewitz, Präsident des SWFV und als Vizepräsident des DFB für die Jugend zuständig. „Hanhofen hat nicht mehr funktioniert und wir mussten reagieren. Wir versuchen zwar die Stützpunkte zu entzerren, auf der anderen Seite stehen sie nicht in Konkurrenz. Und hier haben wir beste Bedingungen“, betonte Drewitz. Außerdem erwähnte der SWFV-Präsident einen wichtigen Punkt, bei dem die jungen Fußballer die Ohren spitzten: „Ich komme gerade von der U17-Nationalelf, die in Spanien gespielt hat. Aus diesem Kader sind alle Spieler in Stützpunkten ausgebildet worden.“ Wenn das kein Anreiz ist, auch mal ein paar Kilometer mehr zu fahren. (thl)

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