Bad Dürkheim Nachwuchsmusiker üben für Auftritt als Sinfonieorchester

Geiger in der Überzahl: Orchesterprobe im Haus Catoir.
Geiger in der Überzahl: Orchesterprobe im Haus Catoir.

Die Orchestertage sind ein „Herzensprojekt“ der Bad Dürkheimer Musikschule. 59 Kinder und Jugendliche von Musikschulen der Region bilden ein Sinfonieorchester und proben im Haus Catoir.

Der große Auftritt für die Talente ist nahe: Das Orchester auf Zeit gibt am heutigen Samstag, um 15 Uhr und um 17 Uhr, Konzerte in der Bad Dürkheimer Burgkirche.

„Spielt ihr alle ein As, ich habe so das Gefühl, dass einige ein A spielen?“, fragt Gabriele Knaus-Thoma ihre ihre Eleven im Saal des Hauses Catoir. Knaus-Thoma ist seit 2017 musikalische Leiterin der Orchestertage. Sie arbeitet mit den jungen Musikern gerade am „Raiders March“ von John Williams. Fast alle Instrumentengruppen spielen ein paar Takte, da unterbricht die Leiterin. Sie lässt immer wieder einige Instrumente eine Passage der Komposition wiederholen. Wer ein Instrument spielt, das in diesem Teil des Werks nicht vorgesehen ist, braucht Geduld.

„Wird das mit Aufstrich gespielt?“, will ein Posaunist wissen. Einige der jungen Musiker sind unruhig, es werden Diskussionen geführt, ob im 3/4- oder im 2/8-Takt gespielt werden muss. „Jedenfalls müssen alle gleichzeitig zu Ende sein“, sagt Knaus-Thoma. „Die 53 schaffen wir noch“, muntert sie auf. Es ist kurz vor der Kaffeepause. Knaus-Thoma weiß, dass die Konzentration nachgelassen hat, die Jungen und Mädchen sich bewegen oder Kuchen essen möchten.

Eltern und Lehrer unterstützen Projekt

Kuchen und Snacks haben Eltern gespendet, sagt Frank Metzger, der pädagogische Leiter der Musikschule. Einige Eltern und Mitglieder des Förderkreises der Dürkheimer Musikschule helfen bei der Verpflegung der hungrigen jungen Musiker, bei der Organisation und der Betreuung. Auch Lehrer der Musikschule unterstützten die Orchestertage, indem sie trotz Ferien bei den Proben assistieren, so Metzger. Die Hauptarbeit habe das Büro der Musikschule, das sich um Organisation, Anmeldung und alles, was so dazu gehört, kümmert, sagt Yvonne Eva Petrina, Leiterin des Kulturbüros der Stadt.

Es sind die 31. Orchestertage. Entstanden sind sie 1992 als gemeinsame Musikfreizeit des Landkreises Bad Dürkheim und des damaligen Partner-Landkreises Stadtroda. 2007 wurden daraus die Orchestertage der Stadt Bad Dürkheim. Die Teilnehmer sind seitdem Schüler von Musikschulen des Landesverbands der Musikschulen Rheinland-Pfalz. In diesem Jahr sind Schüler der Musikschulen Bad Dürkheim, Frankenthal, Haßloch, Landau Ludwigshafen, Grünstadt, Kaiserslautern und des Rhein-Pfalz-Kreises dabei.

Stolz ist Metzger darauf, dass 24 der 59 Teilnehmer Schüler der Dürkheimer Musikschule sind. Einer von ihnen ist der zwölfjährige Aaron, der in dem Orchester das einzige Fagott spielt. „Meine Fagott-Lehrerin hat für die Orchestertage Werbung gemacht“, erzählt er. „Es macht großen Spaß“, sagt der junge Dürkheimer. Er habe noch nie in einem Orchester gespielt, das sei „etwas ganz Anderes wie Unterricht“.

Viele Anmeldungen, aber ungleich verteilt

Anmeldungen für die Orchestertage gebe es immer genug, doch müsse man darauf achten, dass alle Instrumente ausreichend vertreten sind, so Metzger. „Wir brauchen etwa 20 Geigen, das ist manchmal schwierig“, erklärt er Die zehnjährige Franziska aus Maikammer und die elfjährige Cathy aus Mannheim gehören zu den Geigern, beide sind zum zweiten Mal dabei. An Orchestererfahrung fehlt es Franziska nicht, sie spielt in sieben Ensembles. „Es gefällt mir zusammen zu musizieren“, sagt Cathy.

Sechs Kompositionen studiert Knaus-Thoma mit den Musikern ein. „Man muss super vorbereitet sein, die Partituren gut kennen und wissen, wie man die Proben aufbaut“, sagt sie.

„Es ist einfach schön, wenn man zusammen musiziert“, sagt Maya (Haßloch), die Cello spielt. Auch ihr jüngerer Bruder Jaris ist dabei, er spielt Altsaxophon. Er ist ebenso das erste Mal bei den Orchestertagen, wie der 14-jährige Nathal aus Bad Dürkheim. „Mein jüngerer Bruder wollte zu den Orchestertagen, ich habe mir gedacht, mal schauen wie das so ist“, sagt er.

Mit neun Jahren ist Sophia (Beindersheim) die Jüngste. „Wir hatten noch keine Ferienfreizeit für mich und ich wollte mir die Orchestertage mal anschauen“, meint sie, die seit „zweieinviertel Jahren“ Querflöte spielt. Die Orchestertage seien „cool, besonders das Fußballspielen“ in den Pausen.

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