Bad Dürkheim Kein Wunder am Neckar

Mannheim. Das kleine „Wunder vom Neckar“ ist ausgeblieben, der Dürkheimer HC erlebte am Samstag beim TSV Mannheim vielmehr sein blaues Wunder. Bei der 0:6-Schlappe (0:2) im Gastspiel beim Spitzenreiter der Zweiten Feldhockey-Bundesliga Süd waren die Pfälzer nur Sparringspartner (die RHEINPFALZ am SONNTAG informierte).

DHC-Co-Trainer Dirk Baumgarten, der im Duett mit Christian Mayerhöfer die Dürkheimer betreut, brauchte nach dem Schlusspfiff einige Sekunden, bis er seinen „leeren Kopf“ wieder „gefüllt“ hatte. Es blieb ihm nur ein resigniertes Fazit: „Mannheim war schneller, athletischer, technisch besser, konditionell top.“ Ein verdienter Sieger also des designierten Erstliga-Aufsteigers gegen den Tabellenletzten, der trotz der klar verteilten Favoriten- und Außenseiterrollen „mit einem solchen Ergebnis nicht gerechnet“ hatte, wie Ersatztorhüter Martin Allgeier unumwunden einräumte. In der Tat war die Stimmung vor dem Anpfiff zwar „leicht angespannt“, wie DHC-Betreuer Thomas Gerstenhöfer befand, aber durchaus positiv. Die Mannheimer mussten gegen den Außenseiter gewinnen, wenn sie weiter ganz vorn bleiben wollten, auch wenn sie kurz vor der Partie vom Punktverlust des Verfolgers TG Frankenthal gegen die Zehlendorfer Wespen erfuhren. Sie mussten – und sie wollten auch gewinnen. Das war vom ersten Augenblick an zu spüren. Die Gäste wurden in ihrer Hälfte festgenagelt, mussten sich eines Angriffs nach dem anderen erwehren. Gut, dass DHC-Torhüter Paul Freund keinen schlechten Tag erwischt hatte und als Bollwerk in der Brandung immer wieder rettete. Vorne ging wenig. Allenfalls der eine oder andere Entlastungsangriff, oft über Robert Rübens als einsame Spitze, wurde vorgetragen, meist ging der Ball aber viel zu schnell verloren, als dass Mannheims 19-jähriger Nationalspieler Niklas Garst im Tor in echte Bedrängnis gekommen wäre. Zweimal immerhin nur waren die Mannheimer im ersten Durchgang erfolgreich. Nach 19 Minuten traf Max Schulz-Linkholt, nach 31 Philip Schlageter. 0:2 zur Pause, da war noch nichts entschieden. „Eine Ecke, die machen wir rein, dann steht’s 1:2 und die fangen an zu zittern“, machte sich die DHC-Bank Mut. Nach einigen Änderungen stand die DHC-Abwehr denn auch ordentlich, die Mannheimer rannten lange vergeblich an, auch vorne wurde jetzt mehr agiert. Meist war das aber zu harmlos, die Zuordnung stimmte des Öfteren nicht, auch Unkonzentriertheiten und Abspielfehler spielten den Mannheimern in die Karten. Und so kam’s, wie es kommen musste. 3:0 durch Nils Grünenwald im Nachschuss nach einer abgewehrten Ecke (52.), 4:0 durch Nicolas Proske. „Spätestens da war die Sache gelaufen“, seufzte Allgeier. Nicht für den TSV. Der setzte – in Unterzahl, nachdem Moritz Möker wegen Foulspiels Gelb gesehen hatte – energisch nach. Das 5:0 durch Moritz Rothländer (69.) und das 6:0 durch Samuel Holzhauser (70.) machten das DHC-Debakel perfekt. Am kommenden Heimspielwochenende gegen SC Charlottenburg und Mariendorfer HC müssen jetzt Punkte her. Sonst wird’s eng.

x