Bad Dürkheim Ein Teppich von Weltniveau

Einen Treffer zu landen, war für Bürgermeister Christoph Glogger gar nicht so einfach.
Einen Treffer zu landen, war für Bürgermeister Christoph Glogger gar nicht so einfach.

Mit einem großen, aber lockeren Festakt und vor allem jeder Menge Hockey feierte der Dürkheimer HC die Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes im Dr.-Kurt-Schneider-Stadion. Mit einem symbolischen und erfolgreichen Torschuss der Ehrengäste wurde das neue Spielfeld seiner Bestimmung übergeben, das zuvor schon 70 Kinder gemeinsam mit Welt-Hockeyspieler Moritz Fürste beim „Champions Day“ ausgiebig getestet hatten.

„Der Verein bezieht seine Kraft aus der Vergangenheit, aber mit dem neuen Platz haben wir einen großen Schritt in die Zukunft gemacht“, sagte DHC-Präsidentin Christine Seibold-Purps. Tim Braunecker hatte am 25. Juni den letzten Treffer auf dem alten Spielfeld erzielt, das damit immerhin noch einmal eine Meisterfeier und den Aufstieg der Dürkheimer in die Zweite Bundesliga erlebte. Dann war, nach knapp 21 Jahren und wöchentlich rund 50 Sportstunden, endgültig Feierabend für den alten, abgespielten Kunstrasen. „Normalerweise geht man von einer Lebensdauer von rund 15 Jahren für so ein Spielfeld aus“, wusste Christian Mayerhöfer, DHC-Rekordnationalspieler. Sein Sachverstand war in der Vorauswahl gefragt. „Er hat eine Menge Rasenbeläge für uns getestet“, so Seibold-Purps. Entschieden haben sich Mayerhöfer und der DHC am Ende für nichts Geringeres, als Weltniveau. „Auf so einem Belag spielen weltweit die besten Vereine“, sagte Ralph Teunissen von der niederländischen Fachfirma Edel Grass. Der Bodenbelag entspricht in seiner Verarbeitung dem neusten Stand der Technik. „Die Fasern sind sehr robust, und der Platz muss erheblich weniger bewässert werden, ohne dass er seine Eigenschaften verliert.“ Das bedeute für den Verein eine Einsparung und sei zugleich ein Beitrag zum Umweltschutz, so Teunissen. Er lobte zudem die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Verein. So hätten Dirk Molzahn, Susanne Sauer und alle anderen Mitglieder des Projektteams so gute Vorarbeit geleistet, dass Edel Grass den Platz trotz aller wetterbedingten Hemmnisse pünktlich übergeben konnte. Nur die Abrechnung ist bislang noch nicht erfolgt. Überhaupt war die Eigenleistung eine der vier Säulen, auf der das DHC-Konzept basierte. Auf Hilfe von außen konnten die Dürkheimer schließlich nicht bauen. „Wir haben seit 2011 versucht, über den „Goldenen Plan“ Landesmittel für den Sportstättenbau zu bekommen“, erklärte Seibold-Purps. Irgendwann habe man jedoch die Initiative übernommen. „Bei der Mitgliederversammlung 2016 war klar, dass wir handeln mussten.“ An Stelle des Landes habe die Stadt einen großen Anteil übernommen, dankte sie Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) und dem Gemeinderat. „Wir haben unseren Beitrag dazu geleistet, dass Kinder und Jugendliche hier unter freiem Himmel Sport treiben können“, so der Bürgermeister. Immerhin greifen in den verschiedenen Altersklassen rund 250 Nachwuchssportler zum Krummstab. Ehrenpräsident Horst Reinfranck strahlte ebenso über das neue Spielfeld, wie der Präsident des Hockeyverbandes Rheinland-Pfalz/Saar, Harald Annemaier. Und der erwarb für den Verband gleich Anteile am neuen DHC-Spielfeld, auf dem sich auch Welthockeyspieler Moritz Fürste sichtlich wohlfühlte: „Ich finde die Anlage und auch die Einweihung schön.“ Vor allem, weil nicht nur die Kinder des DHC, sondern von Vereinen aus ganz Rheinland-Pfalz zum Sondertraining mit dem Weltmeister und Olympiasieger eingeladen waren. Spenden spielten ebenfalls eine wichtige Rolle. Zum Wurstmarkt 2016 wurde die Internet-Spendenseite www.unserneuerplatz.de ins Leben gerufen, wo nicht nur das neue Spielfeld Quadratmeter für Quadratmeter zu erwerben war, sondern im Bautagebuch auch die täglichen Fortschritte der Maßnahme festgehalten sind. „An Weihnachten 2016 war uns klar, dass wir das Ziel erreichen“, verriet die DHC-Präsidentin. Aktuell stehe das Barometer bei rund 96.000 Euro, „aber wir lassen die Seite jetzt noch ein bisschen online stehen“. Denn die wichtigste Aufgabe sei es nun, das aufgenommene Darlehen, Säule Nummer vier, so schnell wie möglich abzubezahlen. „Dann können wir uns wieder auf unser Hauptanliegen, den Hockeysport, konzentrieren“, sagte Christine Seibold-Purps.

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