Bad Dürkheim Blues, Gospel, Kabarett, Schach

Der Verein Kunst und Kultur in Ellerstadt, als KuKiE bekannt, kehrt mit seinem alljährlichen Festival „Mission in Blues“ wieder zum traditionellen Termin Ende Oktober zurück, berichtet Sam Sommer, seit vergangenem Jahr neuer Vorsitzender von KuKiE. 2014 war das Bluesfestival erstmals im September, denn es gab einen Zuschuss aus Mitteln des Kultursommers Rheinland-Pfalz, und damit werden nur Veranstaltungen bis Ende September gefördert. Aufgrund der terminlichen Nähe zum Wurstmarkt seien aber weniger Besucher als in den Vorjahren gekommen, sagt Sommer. Deshalb ist „Mission in Blues“ in diesem Jahr vom 22. bis 25. Oktober und KuKiE will versuchen, andere Fördergelder zu bekommen. Am Ablauf von „Mission in Blues“ ändert sich nichts. Donnerstags geht es mit einer Blues-Session in der Weinstube Ultes los. Freitags ist ein Blues-Konzert im Raum der Pfadfinder. In diesem Jahr wird Chris Kramer, Harp-Spieler der Peter Maffay-Band, auftreten. Kramer leitet auch den Blues-Workshop, der Samstagnachmittags fester Bestandteil von „Mission in Blues“ ist. Im vergangenen Jahr wurden erstmals auch andere Workshops angeboten, etwa zu Malerei. „Das kam gut an, das wollen wir beibehalten“, berichtet Sommer. Beim Blues-Konzert am Samstagabend in der Halle des TV Ellerstadt spielt Big Daddy Wilson mit Band. Am Sonntagmorgen ist in der evangelischen Kirche ein Blues-Workshop, bei dem eine Gospelband auftritt. Und wie es Tradition ist, endet „Mission in Blues“ mit einer Blues-Weinprobe im Ellerstadter Bürgerhaus. Ebenso Tradition wie „Mission in Blues“ sind die monatlichen Blues-Sessions in der Weinstube Ultes. Immer am dritten oder vierten Donnerstag im Monat spielt um 20 Uhr die El Ville Blues Band mit „special guests“, dies oft bekannte Bluesmusiker. „Wir haben da ein Stammpublikum, die reservieren immer“, erzählt Sommer. Dazu kommen wechselnde Besucher. Ein Teil der Gäste seien Ellerstadter, doch würden auch Bluesfans aus der weiteren Region kommen. Bei den Musikern hätten sich die Blues-Sessions ebenfalls herumgesprochen: „Wir haben Anfragen aus ganz Deutschland“, so Sommer. Blues ist zwar die Spezialität von KuKiE, doch stehen auch andere musikalische Angebote auf dem Programm. So ist für Mai ein Sonderkonzert mit der Countryband „Nash“ geplant. Weitere Sonderkonzerte soll es im März und Oktober geben. Zwei Konzerte für Kinder und eine Klassik-Veranstaltung seien ebenfalls in Planung, so Sommer. Nicht zu vergessen der monatliche KuKiE-Stammtisch, der nächste ist am 3. Februar, 20 Uhr, in der Weinstube Ultes. „Verein zur Förderung von Kultur und Kommunikation im regionalen Bezug“, so die offizielle Bezeichnung des Vereins, der seit über 30 Jahren im „Badehaisel“ am Wachenheimer Weiher für Kultur sorgt, hatte im vergangenen Jahr Probleme mit dem Gastronomiebetrieb, was sich auf das kulturelle Programm auswirkte. Das bisherige Wirts-Paar hatte Anfang 2014 aufgehört, weil es sich zu einer längeren Reise aufmachte. Eine neue Pächterin gab nur ein kurzes Gastspiel in Wachenheim. Die Suche nach einem neuen Wirt sei nicht ganz einfach, berichtet Felix Hammann, einer der Aktiven der Programmgruppe des „Badehaisels“. Denn ein Wirt müsse eine Beziehung zu dem Kulturprogramm des Vereins haben, sonst funktioniere die Kooperation zwischen Gastronomie und Kultur nicht, wie sich in der Vergangenheit mehrfach gezeigt habe. Doch nun sei man fündig geworden, und das Lokal wird am 15. März wieder eröffnet. Da es im vergangenen Jahr keinen Wirt gab, mussten die Aktiven des „Badehaisel“-Vereins bei den kulturellen Veranstaltungen auch die Bewirtung stemmen. Vor 30 Jahren war das im „Badehaisel“ noch generell so, doch inzwischen sind die Aktiven älter und auch weniger geworden. Deshalb habe man 2014 das Programm reduziert, berichtet Hammann. Für 2015 ist das Programm noch nicht fertig. Einige Termine stehen zwar schon, vor allem für Veranstaltungen, die zur Tradition des „Badehaisel“ gehören, es fehlen aber vor allem noch die „typischen“ Badehaisel-Veranstaltungen, wie hochklassige Jazz-Konzerte. Es sei lange nicht klar gewesen, ab wann das „Badehaisel“ wieder bewirtet wird, nennt Hammann als einen Grund für die noch unvollendete Planung. Zudem mussten die Aktiven im November einen Schock verdauen, weil der frühere langjährige Wirt Heinz-Jürgen Meng, der eng mit dem „Badehaisel“ verbunden war, gestorben ist. Tradition sind Kabarett-Veranstaltungen. Am 20. März, 20.30 Uhr. kommen die „Q-Sinen“, ein Frauen-Duo, das Jonglage, Komik und Musik verbindet. Tradition ist auch das „Boule-Open“, das am 12. Juli, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr zum 25. Mal auf der Badehaisel-Boule-Bahn ausgetragen wird. Eine weitere Tradition ist das Nikolaus-Konzert, am 6. Dezember, 20.30 Uhr, mit dem Hammer-Twintett mit seinem satirisch-vorweihnachtlichen Programm „Backblech“. Auch das Duo Markus Burger und Jan von Klewitz, das im Dezember zu einem Konzert in das „Badehaisel“ kommt, war schon öfter zu Gast. Eine „Muttertags-Matinee“ mit Gitarrenmusik am 10. Mai, 11 Uhr, eine Schach-Meisterschaft am 1. November, 15.30 Uhr, sowie ein Creole-Wochenende, bei dem der „Badehaisel“-Verein gemeinsam mit dem Verein Kultur Rhein-Neckar von 4. bis 6. September Weltmusik präsentiert, sind die weiteren Termine, die bereits feststehen. „Es ist aber noch einiges geplant“, so Hammann. So wolle man nach längerer Zeit wieder einmal Lesungen anbieten, eventuell zu einer Offenen Bühne einladen, und auch Jazz werde nicht fehlen. Nicht mehr zum Programm gehören werde dagegen das „Haisel Soundz Festival“, bei dem man mit Hip-Hop, Ska und Reggae vor allem Jüngere ansprechen wollte. Bei den ersten Festivals habe das geklappt, doch zuletzt habe das Interesse deutlich nachgelassen, berichtet Hammann. Zudem habe sich niemand gefunden, der das Festival organisieren wollte. Die im Jahre 2006 begonnene Inventarisierung der Sammlung der Museumsgesellschaft Bad Dürkheim gehe dem Ende zu, berichtet der Vorsitzende Gerhard Eckstein. Die Museumsgesellschaft wird in diesem Jahr wieder zu mehreren Vorträgen in das Haus Catoir einladen. So berichtet der Archäologe Thomas Kreckel am 26. Februar über „Römische Münzen aus Bad Dürkheim und Umgebung“. Am 5. November referiert Professor Reinhard Stupperich über „1715 – Beginn der Ausgrabungen in Pompei und Herkulaneum“. Am 9. Oktober wird der Hauptverein der Pollichia in der Salierhalle sein 175. Jubiläum feiern. (ann)

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