Rebsorte Silvaner: Der milde Unkomplizierte

Patricia Schreieck vor einem Stückfass mit Silvaner.
Patricia Schreieck vor einem Stückfass mit Silvaner.

Seit rund 350 Jahren gibt es ihn in Deutschland, den Silvaner. Derzeit sind in den deutschen Anbaugebieten 4744 Hektar mit Silvaner bestockt, das entspricht einem Anteil von rund fünf Prozent an der Gesamtrebenfläche.

Besonders populär ist der Silvaner in Franken und Rheinhessen, die Pfalz ist mit 550 Hektar dabei. Auch das Wein- und Sekthaus Volker und Bernd Schreieck in Maikammer. Patricia Schreieck: „Wir wollen in diesem Sommer erstmalig einen neuen Silvaner als Lagenwein abfüllen. Und zwar einen 2021er Silvaner aus dem Maikammerer Kapellenberg mit der Qualitätsstufe Lagenwein „200„, freut sich die 26-Jährige und gibt weitere Informationen.

Die Reben wachsen auf kalkhaltigem Boden, es gibt ertragsreduzierende Maßnahmen, leichte Vorklärung, Gärung in einem Stückfass, seit Oktober 2021 auf der Vollhefe, malolaktische Gärung und wird unfiltriert gefüllt. Als Weinbeschreibung erklärt die Winzerin: typische Silvaner-Frucht in der Nase wie Birne, Banane, Vanille, vollmundig, weiches Mundgefühl, lange im Mund, Tiefe, Dichte sowie tolle Struktur.

Familienbetrieb mit 25 Hektar Rebfläche

Patricia ist nach ihrem Weinbau- und Önologiestudium im Weingut eingestiegen. Ihre Studienzeit hat sie an der Hochschule Geisenheim sowie an der UC Davis in Kalifornien verbracht. Egal ob im Außenbetrieb, im Keller oder im Verkauf, die sportliche Patricia ist in allen Bereichen einsetzbar. Das Wein- und Sekthaus Schreieck ist ein Familienbetrieb, neben Volker und Sabine, Bernd und Petra, sind es Patricia, ihre Schwester Jana und ihr Cousin Julian. Sie bewirtschaften 25 Hektar Rebfläche rund um Maikammer, Edenkoben, St. Martin und Diedesfeld, ein Hektar davon ist mit Silvaner bestockt.

Zollstock als Kennzeichnung

„Bei uns in der Pfalz ist ein Zollstock ein „Klappmeter“ und dieser wurde 1886 in Maikammer von den Gebrüdern Ullrich maßgeblich weiterentwickelt. Diese patentierte Neuerung entwickelten sie so gut, dass es bis heute noch nicht geändert wurde. Die damalige Fabrik stand zum Teil auf dem heutigen Weingutsgelände und so war es naheliegend, den Klappmeter als ein Qualitäts- und Lagenmaß zu verwenden“, erklärt die junge Winzerin. 50 Meter bedeutet unkomplizierte Literweine, 100 Meter rebsortentypische Gutsweine, 150 Meter ortsbezogene Ortsweine und 200 Meter parzellengenaue Lagenweine und Cuvées.

Im Weinsortiment der Schreiecks finden sich Literweine „50“: ein 2021er Silvaner feinherb leicht und spritzig, auffallend durch Fruchtaromen wie Banane und Apfel, weich mit harmonischer Süße und fruchtbetontem Abgang; Essensempfehlung: Spargel und Geflügel. Ebenfalls ein 2021er Silvaner trocken klar und reintönig, Banane, Apfel und etwas Birne, am Gaumen angenehm cremig mit harmonischer Frische; Essensempfehlung: Spargel, Geflügel und Schwein. Ortwein „150“: ein 2021er Grüner Silvaner Maikammer im Bukett wie ein delikater Korb von frischen Früchten, balanciert und lebendig, hat Substanz mit charmantem Nachspiel; Essensempfehlung: Spargel, Fisch und Hühnchen.

Gute Alternative zum Riesling

Ob im Holz- oder Edelstahlfass: „Ein Silvaner mit seiner milden Säure ist nicht aufdringlich und der Anbau unkompliziert, wir schneiden zur Ertragsreduzierung auf eine Rute im Flachbogen“, gibt Patricia Schreieck weitere Informationen. Da es einen Trend gibt, den Rebsortenspiegel zu reduzieren, werden die Schreiecks die ein oder andere Rebsorte wohl überdenken. „Nicht aber den Silvaner, der gehört einfach zum Weingut, da wir ihn schon lange anbauen“, sagt die 26-Jährige. Zum säurebetonteren Riesling zeigt sich der milde Silvaner auch als Alternative.

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