Filmfestspiele Cannes Oliver Stone sucht die wahren Mörder von John F. Kennedy

Die Presse hat nicht versucht, zu rechrchieren, wie JKF wirklich starb, sagt Oliver Stone.
Die Presse hat nicht versucht, zu rechrchieren, wie JKF wirklich starb, sagt Oliver Stone.

Als Oliver Stone 1991 seinen Spielfilm „JKF“ über den Mord an John F. Kennedy drehte, ging es schon um die Verschwörungstheorie: Der US-Präsident sei am 22. November 1963 in Dallas nicht von Lee Harvey Oswald erschossen worden.

Das Thema ließ Stone (74), der von sich sagt: „Ich bin ein Patriot“, nicht mehr los. Inzwischen sind neue Dokumente freigegeben worden, die damals unter Verschluss gehalten wurden, die zeigen, dass damals wohl wirklich gelogen wurde. Daraus machte Stone den Dokumentarfilm „JFK Revisited: Through the Looking Glass“.

Netflix, Amazon und alle anderen US-Streamingdienste lehnten den Film ab, der nun in Cannes in einer Zwei-Stunden-Fassung (das Original ist vier Stunden lang) Premiere hatte.

Die Kernaussage ist, dass es viel zu viele Unstimmigkeiten in den Schlussfolgerungen der Warren-Kommission gibt, die den Mord aufarbeitet. Das fängt damit an, dass er die Unwahrscheinlichkeit der „Magischen Kugel“, die von hinten in den Kopf eindrang, vorne wieder herauskam und in Kennedys Bein einschlug, nicht wahr sein kann.

Die Leiche wurde nicht in Dallas obduziert, wie der Staat Texas vorschreibt, sondern wurde nach Bethseda bei Washington gebracht. Dort untersuchten sie Ärzte, die keine Obduktionserfahrung hatten, wie die Ärzte selbst sagten. Zwar holten sie sich Verstärkung, aber keine erfahrenen Experten.

Das belegen Videos. Wie zwei FBI-Agenten berichteten, fand man eine wichtige Einschusswunde am Hinterkopf, die die Warren-Kommission 1964 nicht in ihren Bericht aufnahm. Auch sahen 40 Personen eine klaffende Wunder im hinteren Bereich des Gehirns, die darauf hindeutet, dass die Kugel von vorne kam. Andere Bilder zeigen, dass ein großes Stück Haare und Haut vom Hinterkopf fehlten. Auch gab es mehr als eine Kugel.

Stone fand Aussagen von Zeugen, dass sich Oswald nicht in dem Haus befunden haben kann, aus dem angeblich der tödliche Schuss kann, die ebenfalls nicht im Bericht der Warren-Kommission zu lesen waren.

Der US-Geheimdienst CIA hatte Oswald, der sich länger in Russland aufhielt, schon länger observiert. Wieso er 34 Tage vor dem Attentat ausgerechnet von New Orleans nach Dallas kam, sieht Stone als Aktion des CIA wie die Ermordung Kennedys. So wie auch schon die Ermordung des Premierministers der Republik Kongo, Patrice Lumumba, auf den CIA zurückgeht.

Kennedy habe sich viele Feinde gemacht, weil er die Politik umkrempelte. Dazu gehörte, dass er die CIA massiv verkleinerte, die Beziehungen zu Kuba verbesserte, ein Abkommen mit Russland zum teilweisen Verbot von Atomtests abschloss und begann, US-Soldaten aus Vietnam zurückzuziehen. Entscheidungen, die sein Nachfolger Lyndon B. Johnson rückgängig machte. All das, so Stone, unterstützt die These, dass die CIA Kennedy tötete.

Die Videos, die Stone präsentiert, sind durchaus überzeugend – und noch nicht alle Dokumente sind freigegeben, etliche sind bis 2029 unter Beschluss. „Ich war sehr enttäuscht, als ich sah, dass die amerikanische Presse das Thema ignorierte“, sagte Stone in Cannes. „Dieser Mord führte dazu, dass sich das Leben in den USA verändert hat. Seit Kennedy hat es kein amerikanischer Präsident mehr gewagt, in den inneren Militär- und den Geheimdienstbereich einzugreifen.“

„JFK Revisited“ bietet bekanntes Archivmaterial, aber auch viel bislang Unveröffentlichtes.
»JFK Revisited« bietet bekanntes Archivmaterial, aber auch viel bislang Unveröffentlichtes.
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