Wanderrätsel Auf eines üblen Raubritters Spuren

Die Rietburg.
Die Rietburg.

Auf der Rietburg bei Edenkoben hauste einer Sage zufolge einst ein Entführer und Mörder. Und er soll dort heute noch spuken. Aber das dürfte niemanden davon abhalten, unsere Ostertour nachzuwandern. Es lohnt sich nämlich.

Sie ist einfach zu schön, zu toskanisch, die Gegend um Edenkoben. So toskanisch, dass sich einst Bayernkönig Ludwig I. dort ein italienisch anmutendes Schlösschen erbauen ließ und es zu seiner Sommerresidenz erkor. Die Villa Ludwigshöhe wird zwar derzeit noch renoviert und ist daher geschlossen, aber der Blick auf das Rebenmeer von der Rietburg aus, wohin unsere Wandertour in diesem Jahr führt, ist genauso traumhaft.

Startpunkt ist der Wanderparkplatz der Hütte am Hüttenbrunnen, an der K6/Klosterstraße. Hinter einer kleinen Hütte beginnt der Aufstieg zur Rietburg. Wir folgen dem mit rotem Punkt markierten Waldweg, der zu Beginn oberhalb der Straße verläuft. Eine kleine Holz-Eule an einem Baumstamm weist mit ihrem Flügel den Weg. Nach einem knappen Kilometer überqueren wir den Fahrweg, und es geht weiter bergauf, der rote Punkt weist den Weg. Im Zickzack geht es durch einen Nadelwald. Aufpassen: Der Weg knickt ab und an unvermittelt ab, der rote Punkt fällt nicht immer sofort ins Auge. Schnell ist man daher an der Abzweigung vorbeigelaufen.

In diesem Abschnitt kommen wir schon zur ersten Frage. Wie heißt das Waldstück links von uns? Von seinem „royalen“ Namen (zehn Buchstaben) benötigen wir den zweiten Buchstaben auf Platz 15 des Lösungsspruchs, den fünften auf Platz 11 und 29, den siebten auf Platz 12 und den letzten auf Platz 19.

Alternativer Tour-Beginn

Nach etwa drei Kilometern ständigen Anstiegs fällt der Blick anschließend auf ein Gehege mit Rehen. Links geht es dort wenige Meter hinab zur Rietburg. Hier befindenn sich auch die Bergstation der Rietburgbahn und der alternative Startpunkt der Wanderung, falls Sie am Parkplatz des Sessellifts parken und die Tour an der Ruine beginnen möchten.

Die Rietburg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut. Die Ritter von Riet wurden 1149 erstmals urkundlich erwähnt. Sie waren Lehnsherren einer nicht weit entfernten Benediktinerabtei. In welcher (Klein-)Stadt lag diese Abtei?

Vom Namen des Ortes (elf Buchstaben) brauchen wir den ersten für Platz 16 und 23 des Lösungsspruchs, den dritten für Platz 17 und 33, den fünften für Platz 28 und den letzten für Platz 22.

Im 13. Jahrhundert wechselten allerdings schon die Besitzverhältnisse. Nun hatte ein Bischof als Lehnsherr hier das Sagen.

In welcher pfälzischen Stadt (sechs Buchstaben) residierte dieser Bischof? Der erste Buchstabe gehört auf Platz 14 des Lösungsspruchs, der dritte auf Platz 2 und der vorletzte auf Platz 6.

Wer auf der Rietburg, von der nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg nur noch eine - wenn auch malerische - Ruine übrig ist, einkehrt und den Blick über die Rheinebene schweifen lässt, der wird kaum vermuten, dass er sich in einer ehemaligen Raubritterburg befindet. Deren Herren waren in der Umgebung gefürchtet, was sich in folgender Sage niederschlug:

Todessturz von den Zinnen

Einst hauste auf der Rietburg ein grausamer Ritter, der immer wieder Menschen, bevorzugt Frauen, verschleppte. Eines Tages entführte er ein, wie es heißt, „junges und sanftes Mädchen“ und verlangte ein hohes Lösegeld von dessen Vater. Dieser zahlte, und der Raubritter gab dem Vater die Tochter zurück, indem er sie von den Zinnen der Burg herabstürzte. Als das Mädchen zerschmettert vor den Füßen des Vaters lag, stürmte dieser wutentbrannt mit Gefolgsleuten die Burg und stürzte nun seinerseits den Ritter von den Zinnen. Der Unhold, so heißt es, ist seither verdammt, als böser Geist ruhelos in den Nächten durch die Burg zu streifen.

Nach einer Rast oder Einkehr auf der Rietburg geht es weiter Richtung Ludwigsturm. Die Markierung blau-gelb weist uns den Weg. Die schlimmsten Steigungen haben wir nun hinter uns, und es geht nur noch leicht bergauf. Nach etwa 3,5 Kilometern haben wir den Turm erreicht. Er kann erklommen werden, wenn noch genügend Puste vorhanden ist. Wer nicht mehr klettern will, der kann sich auf der Bank am Fuß des Ludwigsturms ausruhen. 605 Meter über dem Meeresspiegel misst der Berg, auf dessen Spitze wir nun stehen.

Vom Namen des Berges (13 Buchstaben) brauchen wir den fünften für Platz 20 des Lösungsspruchs, den sechsten für Platz 36, den achten für Platz 27 und den elften für Platz 25.

Der Turm wurde 1889 aus einem Material erbaut, das in der Region häufig vorkommt und auch gern genutzt wurde. Vom Namen (zwölf Buchstaben) des Baumaterials benötigen wir den dritten Buchstaben auf Platz 13 des Lösungsspruchs, den sechsten auf Platz 32, den zehnten auf Platz 26 und den vorletzten auf Platz 21.

Weiter geht es nun Richtung Edenkobener Hütte, Wegmarkierung blau-gelb. Der Pfad beginnt etwas versteckt hinter der kleinen Hütte beim Ludwigsturm. Diesem folgen wir nun knapp drei Kilometer bis zu einer Wegspinne, dem Kohlplatz. Dieser Platz hat nichts mit dem aus der Pfalz stammenden Altkanzler zu tun. Hier geht es um ein Gewerbe, das in früheren Zeiten im Pfälzerwald nicht wenigen Menschen ein – wenn auch kärgliches – Auskommen sicherte.

Vom Namen des Handwerks (neun Buchstaben) brauchen wir den ersten für Platz 1 des Lösungsspruchs, den vierten für Platz 31 und den letzten für Platz 3 und 24.

Abstecher zur Nello-Hütte

Wer mag, kann hier einen kurzen Abstecher zur Nello-Hütte machen, die gerade 100 Jahre alt geworden ist. Dazu heißt es, dem blau-weiß markierten Weg links wenige hundert Meter folgen. Die Einkehrmöglichkeit liegt unweit des Nello-Brunnens, der der Hütte auch seinen Namen gab.

Welcher Bach entspringt hier? Vom Namen des Bachs (13 Buchstaben) benötigen wir den ersten Buchstaben für Platz 5, 34 und 35 des Lösungsspruchs, den vierten auf Platz 8, den sechsten auf die Plätze 4 und 7, den vorletzten auf die Plätze 9, 18 und 30 sowie den letzten auf Platz 10.

Mit dieser Frage ist der Lösungsspruch zu vervollständigen, und wir können uns auf den Heimweg machen. Zuerst geht es zurück zum Kohlplatz, wo wir dem blau-weiß markierten Weg weiter Richtung Hütte am Hüttenbrunnen folgen. Nun geht es immer bergab, und nach gut einem Kilometer haben wir unseren Ausgangspunkt, den Wanderparkplatz, erreicht.

Wer an der Rietburg den Rundwanderweg begonnen hat, muss nun allerdings noch den anstrengenden Aufstieg zur Ruine (Wegmarkierung roter Punkt/siehe Anfang) bewältigen.

Blick in den Himmel.
Blick in den Himmel.
Waldidylle.
Waldidylle.
Blick von der Rietburg.
Blick von der Rietburg.
Der Lidwigsturm
Der Lidwigsturm
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