Kolumnen Sonntagsrede: Doppelwähler

Lieber Giovanni di Lorenzo,

hätten Sie bei Günter Jauch nur geschwiegen, dann wären Sie ein Philosoph geblieben, der große Welterklärer von der „Zeit“ mit dieser unnachahmlichen Prise Lässigkeit.

Aber neben Wolfgang Schäuble haben Sie gestottert wie einer, der bei Rot über die Ampel fährt und von der Polizei erwischt wird. Sie hätten gar nicht gewusst, stammelten Sie, dass man bei der Europawahl nicht zweimal, im italienischen Konsulat und im deutschen Wahllokal, abstimmen darf. Ihrem Namensvetter, dem Papst Johannes XXIII., hat Gott ins Ohr geflüstert: „Giovanni, nimm dich nicht so wichtig.“ Ihr persönlicher Abgott, lieber di Lorenzo, hat aber wohl gerade eine Mentholzigarette gepafft. (gau)

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