1. FC Kaiserslautern „Qualität in der Box war schlecht“
In einem Spiel mit wenigen Chancen trennen sich der 1. FC Kaiserslautern und der Drittliga-Dritte Hallescher FC 0:0.
Timmy Thiele vergibt nach grandiosem Solo die große Möglichkeit zum goldenen Tor. Der 19-jährige Toni Jonjic beflügelt den FCK.
„Ein gerechtes 0:0!“ Jan Löhmannsröben, der wackere Abräumer des 1. FC Kaiserslautern, lag mit seiner Analyse nach dem Remis gegen den Drittliga-Dritten Hallescher FC richtig. Vier Chancen hatte Lautern, vier Chancen der von Moritz Heyer und Björn Jopek perfekt organisierte Gast, bei dem der Ex-Lauterer Christian Tiffert nur auf der Bank saß. Die Abwehr des FCK, mit Rückkehrer Kevin Kraus neu strukturiert, stand nach Stolper-Start stabil. Die Mittelfeldzentrale mit dem aus der Dreierabwehrkette eine Position nach vorn neben Löhmannsröben gerückten Carlo Sickinger war neu organisiert und defensiv gut. Die Passqualität aber verdiente zu oft ein „mangelhaft“. Der Sturm war mit Julius Biada als drittem Angreifer umformiert. Der gebürtige Kölner vermochte seine guten Trainingsleistungen gestern in der Praxis indes nicht zu bestätigen. Die einzige Lauterer Chance vor der Pause hatte André Hainault. Sein Kopfball nach einem von Timmy Thiele verlängerten Freistoß Janek Sternbergs klatschte an den Pfosten (24.). Halle ließ in der ersten Halbzeit zwei hundertprozentige Chancen ungenutzt: Mathias Fetsch schoss den Ball frei stehend am Tor vorbei (4.), in der 29. Minute hatte Bentley Baxter Bahn freie Bahn, aber der sehr sichere, 20 Jahre junge FCK-Schlussmann Lennart Grill parierte. „Wenn ich die erste Halbzeit sehe, kann ich mit dem Punkt nicht zufrieden sein“, haderte HFC-Coach Torsten Ziegner mit den beiden vermasselten hundertprozentigen Gelegenheiten. Pech für den FCK, dass Löhmannsröbens Direktabnahme nach Hemlein-Ecke von Björn Jopek von der Linie geschlagen wurde (53.). „Klares Handspiel“, grollte Löhmannsröben, der erst nach dem Seitenwechsel wirkungsvoller wurde. Biada, ohne Durchsetzungsvermögen, gelang fast nichts, nach 54 Minuten löste ihn Antonio „Toni“ Jonjic ab, der sich gut einfügte, mit Dominik Schad über rechts gut harmonierte. Chancen auf beiden Seiten blieben rar. Jan Washausen sorgte nach der Pause aus der Drehung für einen Warnschuss (70.) durch den Halleschen FC, der nun längst nicht mehr so gefährlich war wie im ersten Abschnitt der kampfbetonten Partie. Zwei Minuten später scheiterte Timmy Thiele nach Sternberg-Flanke per Kopf. „Die Flanke auf Timmy war vielleicht zu ungenau“, meinte Sternberg. In der 78. Minute dann hatte Thiele das Siegtor auf dem Fuß: Nach Jonjic-Pass startete der Stürmer an der Mittellinie ein grandioses Solo, scheiterte aber an Torhüter Kai Eisele. Ansonsten ging offensiv fast nichts. „Die Qualität in der Box war schlecht“, kritisierte FCK-Trainer Sascha Hildmann. „Es sind zwei Punkte zu wenig. Wir wollten das geile Gefühl des Heimsieges schmecken ...“, sagte der herausragend verteidigende Kaiserslauterer Kapitän Hainault. Dazu aber fehlte die Durchschlagskraft. „Ich erwarte mehr Qualität von uns, was das Spiel nach vorne betrifft“, betonte Hildmann auch mit Blick auf das Derby am nächsten Samstag beim Karlsruher SC.