1. FC Kaiserslautern Kommentar: Gefangen im Teufelskreis
Der FCK hat sein Ziel erneut verfehlt. Die fast komplett neue Mannschaft hat nach der Hinrunde keine realistische Chance mehr auf den Wiederaufstieg.
„Platz zehn ist nicht unser Anspruch.“ Sagte Sportdirektor Uwe Stöver 2016. Platz zehn hatte der FCK damals in der Zweiten Liga unter Trainer Konrad Fünfstück erreicht. Es folgten Rang 13 und danach Platz 18 mit dem Abstieg in die Dritte Liga. Nach der ersten Hälfte der Saison 2018/19 steht der FCK ohne Stöver wieder auf Platz zehn. Nun aber eine Etage tiefer, fünf Cheftrainer sowie zig Spieler später. Der Anspruch des FCK war auch im Juli 2018 ein anderer. Rang eins oder zwei sollten es am Ende der ersten Drittliga-Saison der Klubgeschichte sein, um direkt aufzusteigen. Der sofortige Wiederaufstieg musste für den finanziell seit Jahren angeschlagenen FCK auch in wirtschaftlicher Hinsicht das Ziel sein. Mit mehr als fünf Millionen Euro Verlust müssen die Lauterer pro Drittliga-Saison kalkulieren. Zu groß – mindestens etwa neun Millionen Euro – ist der Unterschied zwischen den TV-Einnahmen in der Zweiten und der Dritten Liga. Dass die beiden direkten Aufstiegsplätze nun 13 Punkte entfernt sind und selbst Relegationsrang drei kaum noch erreichbar ist, bringt dem FCK weiter dramatische wirtschaftliche Probleme. Der harte Sparkurs wird weiter verschärft. Fieberhaft müssen die FCK-Bosse nach Eigenkapital- und/oder nach Fremdkapitalgebern suchen. Sonst gibt es keine Drittliga-Lizenz – zumal angesichts der Altlasten aus der Fan-Anleihe mit ihren 6,7 Millionen Euro, die zum 1. August 2019 fällig sind.
Gruselige Abwärtsspirale
Der Sparkurs wird mit Blick auf die Saison 2019/20 auch vor den Fußballern nicht halt machen. Das kündigte Aufsichtsratschef Patrick Banf an. Noch weniger als im Sommer 2018 wird vor der Runde 2019/20 für Transfers zur Verfügung stehen. Geringerer sportlicher Erfolg bedeutet weniger Geld – und in den meisten Fällen umgekehrt. Das ist die gruselige Abwärtsspirale, das ist der Teufelskreis, in dem die Roten Teufel seit Jahren gefangen sind. Immerhin machen die Fortschritte einiger junger Spieler, meist aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum, den FCK-Fans etwas Hoffnung. Christian Kühlwetter und Lukas Gottwalt gaben unter Trainer Michael Frontzeck ihr Drittliga-Debüt, Frontzecks Nachfolger Sascha Hildmann schickte Ex-U19-Kapitän Carlo Sickinger ins Rennen. Zum Problem wurde die Ergebniskrise, als der FCK viermal in der Nachspielzeit wichtige Punkte verlor. Das Team berappelte sich, geriet dann aber in eine fußballerische Krise, Frontzeck musste gehen. Auch wegen der Verletzung von Lukas Spalvis fehlt ein Torjäger, den die Topteams alle haben. Es mangelt an Effizienz im Abschluss. Aufwand und Ertrag stehen in krassem Missverhältnis. Sportchef Martin Bader vermeldete zudem eine traurige Marke: Acht Gegentore nach individuellen Fehlern sind Liga-Rekord.