1. FC Kaiserslautern Glut zu Feuer machen

Mit einem Heimsieg im Zweitliga-Derby gegen den Karlsruher SC kann der 1. FC Kaiserslautern heute (13.30 Uhr) letzte Zweifel am Klassenerhalt besiegen. Der neue Vorstandsvorsitzende Thomas Gries hofft auf eine beherzt und leidenschaftlich spielende Lauterer Mannschaft.

„Kämpft. Lebt das Spiel. Wenn wir das gewinnen, dann ist Ruhe im Karton!“ Trainer Konrad Fünfstück spricht – wie nach jedem Training – zu seinen Spielern. Er schwört die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern auf das Gastspiel des Karlsruher SC ein: „Wir haben eine große Kulisse – nutzt die Stimmung. Wir haben tolle Zuschauer!“ Ein ganz besonderer Zuschauer ist Dieter Köhler. Der 76-Jährige lebt in Gehlberg in Thüringen, ist seit einem halben Jahrhundert FCK-Fan und kommt seit 16 Jahren zweimal in der Saison zu Heimspielen auf den Betzenberg. „Einmal im Herbst und dann zum letzten Saisonspiel. Das klappt dieses Jahr nicht, also bin ich zum Derby hier“, erzählt Köhler, der am Freitag angereist ist, am Montag heimfährt. Die Liebe zum FCK hat den Ursprung – wie bei vielen Menschen im Osten Deutschlands – in der Verehrung Fritz Walters. „Damals, als Fritz Walter in Leipzig gegen Aue vor 120.000 Zuschauern sein Tor mit der Hacke gemacht hat, wollte ich unbedingt hin. Aber ich bekam keine Karte“, erinnert sich Köhler. „Dann kam die Mauer, wir durften ja nicht raus, ab und zu konnte ich mal ein Lauterer Spiel im Fernsehen sehen“, erzählt der Fußballfreund. Zu seinem 60. dann bekam er von seiner Familie eine Eintrittskarte für den „Betze“ geschenkt, am 5. September 2000 löste er sie ein. „Es war gegen Stuttgart – Mario Basler hat das 1:0 in der dritten Minute geschossen, so ist es auch ausgegangen“, schildert Köhler, seit sechs Jahren auch FCK-Mitglied. Letzten Sonntag erlebte Thomas Gries, der neue Vorstandsvorsitzende des FCK, das 2:0 gegen Sandhausen inkognito. „Das war ja schon mal ein erfreulicher Beginn“, sagt Gries, der mit seiner Familie noch in Berlin lebt, ein unternehmerisches Projekt abwickelt und ab 15. Mai dann voll in Diensten des FCK stehen wird. „Meine Eltern leben ja in Lautern“, weiß Gries, wo er in seiner Geburtsstadt übernachten kann. Er hofft, dass die Mannschaft den leichten Stimmungsumschwung nutzt, mit heißem Herzen um die Punkte kämpft „und aus Glut ein richtiges Feuer macht“. Das ist auch das Bestreben der Mannschaft, verdeutlicht Marcel Gaus. Er stürmt am liebsten am linken Flügel, Ehrensache aber für Fünfstücks energischen Mitarbeiter, als Linksverteidiger einzuspringen, weil Chris Löwe ausfällt. „Ich denke, nach dem Hinspiel muss man keine großen Reden halten. Wie wir da aufgetreten sind, so darf man sich nicht präsentieren. Das Hinspiel ist genug Motivation für Sonntag“, versichert Gaus in Erinnerung an den blamablen Auftritt einer Lauterer Mogelpackung im Wildpark. Im Ringen wäre Fünfstücks Mannschaft wegen Passivität von der Matte geflogen. „Der Sieg gegen Sandhausen war ein großer Schritt, auch wenn wir noch einige Punkte brauchen, um wirklich sicher zu sein“, sagt Gaus, der nach fünf Niederlagen in Serie eine Trendwende sah – ein Erfolg des Kollektivs. Gaus steht beim FCK bis 30. Juni 2017 unter Vertrag, mag sich aber noch keine großen Gedanken machen, wie es weitergeht, nun, da nach Löwe auch Jean Zimmer seinen Abschied kundtat. „Ohne Frage verlieren wir da zwei Qualitätsspieler“, bedauert Gaus, der sich aber ganz und gar auf die heutige Hausaufgabe konzentrieren möchte. Mit seiner Dynamik kann er die Mannschaft auch als Verteidiger beflügeln. Für die Spieler geht es um Prämien, für den Verein auch mit Blick auf die Fernsehtabelle um die bestmögliche Platzierung, für den neuen Vereinschef vor allem um eine weitere Stimmungsaufhellung, um eine wirkliche Aufbruchstimmung zu erzeugen. „Wir stehen auf dem Platz, mit unserer Leistung können wir die beste Stimmung erzeugen“, sieht „Turbo“ Gaus sich und seine Kollegen in der Pflicht. Der Trainer tendiert zur unveränderten Startelf. Übrigens: Dieter Köhler, die treue Seele aus Thüringen, tippt 3:1. Dann hätte Fünfstück, wie gewünscht, Ruhe im Karton.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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