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Lesen! - Begleitmaterial Schule - Das Interview

Was ist ein Interview?

In einem Interview befragt der Journalist eine Person. Fragen und Antworten werden in der Zeitung wortwörtlich wiedergegeben. Das nennt man auch Wortlautinterview.

Es gibt verschiedene Arten von Interview:

  1. Sachinterview: Der Journalist befragt einen Experten zu einem bestimmten Thema.
    Beispiel: Eine Schule ist marode. Die Schüler müssen übergangsweise in Containern unterrichtet werden. Der Journalist befragt die Schulleitung zu dem Thema.

  2. Personenbezogenes Interview: Bei dieser Form des Interviews geht es um die Person und nicht um ein bestimmtes Thema. Der Journalist kann die Person zu mehreren Themen befragen. Die Themen sollten aber dazu dienen, den Befragten näher kennen zu lernen.
    Beispiel: Ein Schulleiter feiert 20jähriges Dienstjubiläum. Der Journalist möchte nun wissen: Was für ein Mensch steckt hinter diesem Schulleiter? Wenn der Schulleiter sich privat in Vereinen oder in der Politik engagiert, kann das ebenfalls Thema des Interviews werden.

  3. Die Umfrage: Journalisten befragen Passanten zu einem bestimmten Thema. Dabei geht es vor allem darum, dass der Journalist kurze Meinungsäußerungen einholt.

  4. Das vertrauliche Interview: Ein Journalist benötigt oft Hintergrundinformationen. Er führt mit einem Experten ein Interview, das er allerdings nicht veröffentlicht. Die Hintergrundinformationen, die der Journalist aus einem vertraulichen Interview gewinnt, helfen ihm, ein Thema für den Leser verständlicher aufzubereiten.

 Wie ist ein Interview aufgebaut?

Es gibt nicht den Aufbau für ein Interview, denn ein Interview lebt auch von den Nachfragen. Wenn der Journalist an seinen Fragen klebt, verpasst er möglicherweise die Chance, an bestimmten Stellen nachzuhaken und so weitere Informationen zu erhalten. Deshalb sind genaues Zuhören und Hintergrundwissen wichtig.

  • Der Journalist sollte aber eine Aufwärmphase einplanen, damit die Gesprächsatmosphäre aufgelockert wird. Die Aufwärmfrage kann ruhig ein bisschen provozierend und salopp sein. Sie sollte den Gesprächspartner ins Interview hineinziehen.
    Beispiel für eine Aufwärmfrage an einen Betreiber eines Planetariums: „Glauben Sie an Außerirdische?“
  • keine Suggestivfragen: Suggestivfragen sind Fragen, die die Antwort dem Gesprächspartner in den Mund legen. Beispiel: Der Journalist befragt den Schulleiter zum Thema Abschlussprüfungen: „Sind Sie nicht auch der Meinung, dass die Abschlussprüfungen immer einfacher werden?“
  • keine geschlossenen Fragen: Ein Interview, das nur aus geschlossenen Fragen besteht, wirkt schnell langweilig. Beispiel: „Wie finden Sie das neue Schulgebäude?“
  • Offene Fragen ja, aber nicht zu offen: Wenn Fragen zu offen sind, können die Antworten ins Uferlose führen. Beispiel: „Was denken Sie über die Abiturprüfungen vor dem Hintergrund der Schulentwicklung der letzten 20 Jahre?“ Hier wird der Schulleiter vermutlich kein Ende finden. Der Journalist läuft Gefahr, den Faden zu verlieren und vom Thema abzukommen.

 Deshalb sollten die Fragen zwar offen sein, aber dem Gesprächspartner ermöglichen, präzise und informativ zu antworten.

Unterrichtstipps

Suchen Sie in der RHEINPFALZ ein Interview für Ihre Schüler. Die Schüler markieren zunächst Textstellen, in denen der Grund für das Interview genannt wird.

  • Gibt es eine Aufwärmfrage?
  • Woran erkennen Ihre Schüler, dass der Redakteur sich auf seinen Gesprächspartner vorbereitet hat?
  • Welche Art von Fragen stellt der Redakteur? Sind es offenene, geschlossene oder Suggestivfragen?
  • Gibt es Fragen, die Ihre Schüler im Interview gern ergänzen würden?

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