Rheinpfalz Glücksgefühl nach Pechsträhne

Am Montag bestreitet Jan Simunek erst sein 14. Punktspiel für den 1. FC Kaiserslautern. Sehr lange war er verletzt. Jetzt jubelt er wieder.

Die vielen Extra-Schichten in der Reha, im Kraftraum und auf dem Trainingsplatz haben sich gelohnt für Jan Simunek. Am Montag (20.15 Uhr) beim FC Erzgebirge Aue absolviert der Tscheche, der schon seit Sommer 2010 beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag ist, sein erst 14. Punktspiel für die Roten Teufel. Der 26-Jährige fühlt sich topfit für den Endspurt in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Die Geduld, die der 1,89-Meter-Mann angesichts der permanenten gesundheitlichen Rückschläge haben musste, ist belohnt worden. Seit dem Spitzenspiel bei Eintracht Braunschweig am 11. März gehört Simunek wieder zur Startelf des FCK.

Am vergangenen Freitag beim famosen 3:0-Sieg gegen den 1. FC Köln erzielte der Innenverteidiger, der vor knapp drei Jahren vom VfL Wolfsburg zum FCK wechselte, sein erstes Tor in einer deutschen Profiliga. Mit diesem Kopfballtreffer gelang ihm in seinem vierten Zweitliga-Spiel in Folge das wichtige 2:0 kurz nach der Pause.

”Dass ich jetzt spielen kann und spielen darf, ist allein schon sehr schön”, betont Simunek, ”aber dieses Tor war natürlich etwas Besonderes.” Es war der erste Treffer eines FCK-Innenverteidigers in dieser Saison. Nach kurzer Absprache mit seinen Abwehrkollegen geht Simunek sehr gerne mit nach vorne, wenn es die Spielsituation zulässt. ”Ich war bis zu meinem 15. , 16. Lebensjahr Stürmer”, erzählt der gebürtige Prager grinsend, ”ich habe damals viele Tore gemacht. Sparta Prag hat mich 1999 als Stürmer von Bohemians geholt, ich war dort bester Torschütze.” Jetzt ist er ein leidenschaftlicher, resoluter Abwehr-Recke, der sich wie sein derzeitiger Innenverteidiger-Partner Marc Torrejon oft gute Noten verdient.

Während der ”Schonzeit”, die FCK-Trainer Franco Foda dem 19 Jahre jungen Senkrechtstarter Dominique Heintz im März auferlegte, überzeugte das Duo Simunek/Torrejon. ”Ich habe auf meine Chance gewartet, sie ist gekommen, und ich habe sie genutzt”, sagt Simunek, ”aber deswegen habe ich mit Dominique immer noch ein gutes Verhältnis. Wir reden jetzt nicht weniger und nicht mehr als vorher. Konkurrenzkampf ist im Fußball ganz normal.”

Weil sein Körper streikte und ihm Bänder- oder Muskelverletzungen immer wieder zu schaffen machten, musste Simunek sehr lange warten. ”Jetzt fühle ich mich gut und hoffe, dass das auch so bleibt”, betont der Verteidiger. Dafür arbeitet er zusätzlich zu den Einheiten auf dem Platz viel im Kraftraum, macht Stabilisationsübungen. Das große gemeinsame Ziel hat auch Simunek fest im Blick - die Relegation erreichen und die letzte Wiederaufstiegschance nutzen. ”Wenn wir die verbleibenden Spiele alle gewinnen, brauchen wir nicht auf die anderen Mannschaften zu schauen”, betont Simunek. Klare Ansage. So schnörkellos wie sein Spiel.

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