Rheinpfalz FCK-Trainer schürt Konkurrenzkampf

Kaiserslautern. Der Orientierungspunkt heißt Eintracht Braunschweig! Die Eintracht, wie der 1. FC Kaiserslautern noch ungeschlagen, führt die Zweitliga-Tabelle an. Der FCK liegt sechs Punkte hinter dem Spitzenreiter auf Platz drei.

”Kein schönes Spiel, aber wir haben die drei Punkte, die wir unbedingt wollten - und das zählt”, sagte Florian Dick nach dem 3:1 (2:1)-Erfolg gegen den SV Sandhausen. Es war ein Arbeitssieg, den der Offensivverteidiger als Mahnung versteht, sich stetig um Verbesserung zu bemühen. ”Es gab drei, vier Phasen im Spiel, da haben wir es nicht gut gemacht, obwohl Sandhausen ja kein Gegner war, der uns wirklich unter Druck gesetzt hat.”

”Es war wichtig, gerade auch zu Hause mal wieder einen Sieg einzufahren. Es war wie erwartet nicht einfach, gegen Sandhausen zu spielen, aber der Sieg war verdient. Wir hätten den einen oder anderen Angriff noch besser und konsequenter ausspielen müssen, dann hätten wir das Spiel noch früher für uns entscheiden können. Aber wir haben es ja am Ende zum Glück geschafft”, sagte Tobias Sippel, der sich mit Recht über die Entstehungsgeschichte des zwischenzeitlichen Ausgleichstreffers ärgerte. Timo Achenbach traf nach Sippels Glanztat beim Schuss Olé Kittners mit dem sogenannten zweiten Ball (9.). Eine Schwäche, die Trainer Franco Foda seiner Mannschaft möglichst rasch austreiben muss.

So war die Führung, für die Mo Idrissou per Kopf nach Dick-Maßflanke gesorgt hatte (4.), schnell futsch. Idrissou, der gefeierte Liebling der Fans, glänzte auch als Initiator des 2:1, das Kosta Fortounis mit feiner Flanke vorlegte und Albert Bunjaku mit raffiniertem Kopfball gegen die Laufrichtung des guten Torhüters Daniel Ischdonat erzielte (24.). Idrissou besitzt Klasse, vermag mit einem Hackentrick Lücken für zu reißen, wie in der 40. Minute für den schnellen Hendrick Zuck, der so eine Großchance Bunjakus vorbereitete. Idrissou ist präsent, er geht auch mal energisch mit zurück. Aber dann überkommt ihn schon mal der Schlendrian, vor allem wenn er immer wieder mal im Abseits den nächsten Angriff verträumt.

FCK-Linksverteidiger Alexander Bugera, der gegen den an Sandhausen verliehenen Andrew Wooten anfangs Probleme hatte, sich aber später steigerte, erlitt am Freitagabend nach knapp 30 Minuten bei einem Zusammenprall eine Platzwunde neben dem rechten Auge. Bugera wurde auf der Ersatzbank mit drei Stichen genäht, und nach der Partie war die Wunde nur noch minimal. ”Unser Arzt hat das sehr gut gemacht”, lobte Bugera Medizinmann Markus Pahl.

Auch Bugera, nach der Muskelverletzung Leon Jessens kurzfristig wieder in die Startelf gerückt, war nach dem zweiten Heimsieg der Lauterer in dieser Saison erleichtert. ”Man hat wieder gesehen, wie schwer es in der Zweiten Liga generell ist. Da gibt es keine Mannschaft, die du mal einfach so schlägst. Die Sandhausener haben gezeigt, dass sie über eine spiel- und kampfstarke Mannschaft verfügen”, sagte der 34-Jährige.

Es war der Abend des Enis Hajri. Bei seinem Debüt im FCK-Dress sorgte er mit einem tollen Schuss für das 3:1 (90.+2). ”Es war oft sehr undankbar, der 19. oder 20. Mann zu sein. Ich will - wie jeder andere - natürlich spielen. Ich bin Profi und habe immer versucht, im Training mein Bestes zu geben. Der Trainer sagt es ja immer wieder - es ist eine lange Saison, alle werden gebraucht”, sagt Hajri und freute sich über den Besuch zwei seiner besten Freunde aus Stuttgart. ”Wir werden das mit einem Glas Wein feiern”, verriet der 29-Jährige - und dachte schon ans nächste Training.

”Er hat nur seinen Job gemacht”, mochte FCK-Coach Foda kein großes Aufheben ob des so emotional gefeierten Premierentores machen. Mit Alexander Baumjohann, Jan Simunek und Pierre De Wit sieht er drei Asse auf dem Weg zurück. ”Alles wichtige Spieler, die den Konkurrenzkampf beleben. Konkurrenzkampf belebt das Geschäft”, betonte der Coach. Von Oliver Sperk und Horst Konzok

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