Sport Rote Teufel in Torlaune
COLMAR. Das hat Appetit auf mehr gemacht: Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern schlug gestern in einem Testspiel in der Länderspielpause den ebenfalls stark ersatzgeschwächten Bundesligisten SC Freiburg mit 4:0 (3:0). Für die Lauterer gab’s ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Kapitän Marc Torrejón, der vor elf Tagen vom FCK zum SC Freiburg gewechselt ist.
(2), Marcel Gaus und Sebastian Jacob schossen die Tore in dem kleinen, aber feinen Stadion in Colmar, der Heimstätte des französischen Drittligisten SR Colmar mit dem schönen elsässischen Slogan „Do spelsch nia’ allein!“ („Da, beim SRC, spielst du nie allein!“). Alleine mussten beide Teams nicht spielen, immerhin rund 400 Zuschauer schauten sich die Partie in der Liga-Pause an. „Ein guter Test, auch wenn der Freiburger Kader noch dezimierter war als unserer“, sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic, „aber der Ball ist bei uns gut gelaufen.“ Die Tage ohne die für ihre A- und Junioren-Nationalteams spielenden Profis nutzen einige Trainer, manchmal auch gezwungenermaßen, um taktische Varianten auszuprobieren. Freiburgs Coach Joachim Streich glückte sein Experiment mit einer Dreierabwehrkette, in der Neuzugang Torrejón rechts spielte, gestern nicht. Schnell gerieten die Breisgauer gegen den früh störenden und konsequent attackierenden Zweitligisten in Rückstand. Bei seinem „Heimspiel“ nutzte der im Elsass geborene Matmour einen sehenswerten Diagonalpass von Neuzugang Kerem Demirbay in der siebten Minute zu einem sauberen Abschluss von halbrechts Vier Minuten später ließ Flügelflitzer Gaus ausgerechnet seinen Ex-Kameraden Torrejón alt aussehen und traf zum 2:0. Die Lauterer, ohne acht Internationale angetreten, kauften den um zehn Nationalspieler und sechs Verletzte dezimierten Freiburgern durch ihr forsches, ballsicheres Auftreten den Schneid ab. Der Franko-Algerier Matmour erhöhte nahe seiner Geburtsstadt Straßburg mit einem knallharten 18-Meter-Flachschuss ins lange Eck auf 3:0 (22.). Der bewegliche André Fomitschow, auf der linken Seite flott unterwegs, verhinderte einen Treffer des jungen Freiburgers Mo Dräger, als er akrobatisch auf der Linie rettete (24.). In Szene setzen konnte sich Fomitschow auch mit einem tollen 25-Meter-Freistoß an den Pfosten (52.); SC-Torwart Kai Eisele verletzte sich beim Abwehrversuch. Dem eingewechselten Lauterer Jungprofi Jacob gelang mit einem überlegten Flachschuss das 4:0 (71.) gegen Torrejón und Kollegen. „Lautern hat sehr gut gespielt, aber wir hatten auch viele junge Spieler aus der zweiten Mannschaft dabei“, meinte Torrejón, der nun auf „möglichst viel Einsatzzeit in der Bundesliga“ hofft, dabei aber auch Geduld beweisen will.