Sport Der nächste Matchball

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Nach dem 1:2 (0:0) gegen St. Pauli droht dem FCK weiter der schmachvolle Abstieg in die kaum finanzierbare Drittklassigkeit.

Sehr freundlich begrüßte FCK-Vorstandschef Thomas Gries vor dem Anpfiff Pauli-Geschäftsführer Andreas Rettig. „Mit 39 Punkten könnte ich heute gut einschlafen“, meinte Rettig. „Ich auch, aber mit 41 würd’ ich schlafen wie ein Kind“, antwortete Gries schmunzelnd. Nun, Rettig schlief angesichts der 41 Zähler seines Klubs sicher wie ein Murmeltier, mit 38 Punkten erlebte Gries wohl eine eher unruhige Nacht. Zwei Spiele – am Sonntag in Aue, eine Woche später daheim gegen den 1. FC Nürnberg – bleiben, die Notbremse zu ziehen, das Minimalziel zu erreichen. Wichtig wird sein, das Leitmotiv zu leben: „Nur zusammen sind wir Lautern!“ Die Personalplanungen von Sportdirektor Uwe Stöver und Trainer Norbert Meier für die Mannschaft, die eine bessere Zukunft einläuten soll, laufen. Nägel mit Köpfen sind aber erst machbar, Abschlüsse verkündbar, wenn der Klassenerhalt in trockenen Tüchern ist. Wenn überhaupt! 35.781 Zuschauer, die Kulisse am Freitagabend – großartig. Das war wie Bundesliga. Aber die Roten Teufel stümperten im Aufbau und brachten Pauli so immer wieder in Ballbesitz. Mit „unnötigen Fouls“, die Trainer Meier rügte, provozierten die Lauterer einige gefährliche Standards. Der FCK bekam zunächst keinerlei Zugriff auf Spiel und Gegner. Jacques Zoua und Kacper Przybylko, in der Spitze isoliert und auffällig passiv, fanden nicht statt. Torhüter Heerwagen wurde bei Rückgaben nicht mit Tempo angelaufen, das waren nur Alibiläufe im Joggertempo! Aber auch das schwache Aufbauspiel der Lauterer, dazu Paulis Klasse-Innenverteidiger Lasse Sobiech und Sören Gonther, raubten den FCK-Spitzen die Wirkung. Przybylko hatte keine, Zoua eine Chance. „Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, aus unerklärlichen Gründen nicht auf den Platz gebracht“, gestand FCK-Verteidiger Tim Heubach nach der möglicherweise folgenschweren Schlappe. „Beim ersten Gegentor hat die Zuordnung überhaupt nicht gestimmt“, sagte Heubach, der wie sein noch sechs Zentimeter größerer Mitspieler Stipe Vucur allein von der Statur her viel geeigneter gewesen wäre, gegen Aziz Bouhaddouz, den 1,88 Meter großen Schützen des 1:0, ins Kopfballduell zu gehen. Da war Phillipp Mwene, 1,70 Meter groß, chancenlos. „Das ist sehr, sehr bitter. Jetzt müssen wir den nächsten Matchball nutzen“, sagte Mwene, der Marcel Gaus’ Anschlusstreffer vorbereitet hatte. „Mit ein bisschen Glück hätten wir in der Nachspielzeit fast noch das 2:2 gemacht. Aber unterm Strich muss man sagen: Wir haben kein gutes Spiel gemacht“, räumte Kapitän Halfar ein. Lukas Görtler, nach 40 Minuten für den verletzten Christoph Moritz gekommen, gab kämpferisch viel, versuchte mit Macht auch den ganz persönlichen Torfluch zu besiegen – es gelang ihm nicht. „Wir geraten in Rückstand, als wir eigentlich am Drücker sind, nachdem wir gut aus der Halbzeitpause rausgekommen sind und Chancen hatten“, bedauerte Görtler, der das Wort Pressing nicht nur aus dem Fernsehen kennt. Einen Draufgänger, sprichwörtlich einen Vorarbeiter, weiß der FC St. Pauli in Aziz Bouhaddouz (30) in seiner Mannschaft. Der frühere Sandhäuser, der spielt, wie sich die FCK-Fans einen Mittelstürmer wünschen, stand auf der Wunschliste des vormaligen FCK-Trainers Konrad Fünfstück. „Ich hab’ immer daran geglaubt, dass wir da unten rauskommen. Aber dass wir so eine sensationelle Rückrunde spielen, das ist wirklich unglaublich“, sagte der Torjäger, der auf dem Betzenberg sein 15. Saisontor markierte.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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