Sport Der Abwehrfestiger stärkt sich bei Ratinho

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KAISERSLAUTERN. Der sportliche Überlebenskampf geht weiter: Im Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth besteht heute (13 Uhr) für den 1. FC Kaiserslautern die Chance, einen Rivalen am Zweitliga-Abgrund in der Tabelle zu überflügeln.

Fürth hat in dieser Runde bisher elf Zweitliga-Pünktchen gesammelt, der FCK weiß neun Zähler auf dem überzogenen Konto. Auswärts soll der Bann heute gebrochen werden, sagt Trainer Tayfun Korkut und fordert: „Wir müssen hartnäckig bleiben!“ „Ich habe mir vor dem Pokalspiel überlegt, ist es besser für uns, wenn Fürth gegen Mainz verliert, oder ist es besser, wenn Fürth gewinnt“, sagt Lukas Görtler, der beim 3:0 gegen den VfL Bochum eine beherzte, starke Leistung ablieferte, am 2:0 mit Stehaufmännchen-Qualität und einem perfekten Heber auf Flankengeber Gaus seine Aktie hatte. Nun: Fürth gewann ebenso glücklich wie sensationell gegen Mainz 2:1. „Ich glaube, dass das für unser Spiel keine Bedeutung haben wird“, sagt Görtler nun. Nach der Stabilisierung auf dem Betzenberg – sieben Punkte aus den letzten drei Heimspielen – hofft und erwartet Trainer Korkut trotz des personellen Engpasses, dass endlich auch auswärts, dass heute im Fürther Ronhof geerntet wird. Tim Heubach fällt wegen anhaltender muskulärer Probleme aus, Alexander Ring und Jacques Zoua sind im Aufbautraining, Kacper Przybylko ist in der Eingliederungsphase ins Mannschaftstraining, wo zu Wochenbeginn auch mit Kapitän Daniel Halfar gerechnet wird. Ein Erfolgsfaktor bei seinem zweiten Pflichtspieleinsatz im FCK-Dress war am Montag im Heimspiel gegen den VfL Bochum Ewerton, der Abwehrfestiger. „Umsonst spielt so ein Spieler nicht bei Sporting Lissabon. Wir wussten, dass er Qualität besitzt. Er ist aber immer noch am Anfang“, relativiert der Trainer, der noch körperlichen Nachholbedarf bei dem 27-Jährigen sieht, der keine geregelte Saisonvorbereitung hatte. Der Muskelfaserriss, den Ewerton sich bei seinem Start in Kaiserslautern zugezogen hatte, war wohl eine Folge fehlender Fitness. Jetzt ist er fit und hilft. „Was er gemacht hat, hatte Hand und Fuß“, lobt Korkut und attestiert der Leihgabe absolute Professionalität und Willenskraft beim Aufarbeiten konditioneller Rückstände. „Das Spiel in Deutschland ist schneller“, sagt Ewerton, der sich sehr wohl in seiner neuen Wahlheimat fühlt: „Ich bin noch nie in meiner Karriere mit so viel Herzlichkeit aufgenommen worden. Die Deutschen mögen Brasilianer“, sagt Ewerton Vorstand und Trainerteam Dank. Er ist glücklich, nun endlich spielen zu können. „Das erste Spiel in Braunschweig war ordentlich. Leider haben wir es nicht geschafft, den Ball nach vorne zu spielen. Im zweiten Spiel haben wir den Matchplan des Trainers super umgesetzt“, bilanziert Ewerton seine beiden ersten Einsätze. Die Sprachbarriere räumt er als Handicap ein, seine Dienstsprache auf dem Platz ist Englisch. Am Mittwoch besuchte er in Kaiserslautern das Restaurant seines Landsmanns Ratinho, der sich bei den FCK-Fans auch 13 Jahre nach seinem Abschied großer Popularität erfreut. Ewerton genoss „das gute brasilianische Essen“. Von der super Atmosphäre, die auf dem Betze herrschen kann, hat er gehört. Am Montag aber war das WM-Stadion arg leer, nur noch 18.056 Zuschauer wollten sich den FCK antun. „Die Situation war Ansporn. Wir bedanken uns bei denen, die da waren“, sagt der Trainer und setzt darauf, mit einer guten Leistung, einer erfolgreichen Dienstfahrt nach Fürth, auch emotional die Wende zu erarbeiten. „Es lohnt sich wieder, zu kommen. In den letzten drei Heimspielen haben wir sieben Punkte geholt. Wichtig ist, dass wir auch auswärts nachlegen“, wirbt Korkut für das Heimspiel nächsten Samstag (13 Uhr) gegen Union Berlin. Dass die Mannschaft sich gegen Bochum verbessert, mutig und erfolgsorientiert zeigte, schreibt Lukas Görtler vor allem auch dem Coach zu. „Ich finde schon, dass die Stimmung in der Mannschaft trotz allem relativ gut ist und war. Daran hat der Trainer großen Anteil. Er kann sich als ehemaliger Spieler sehr gut in unsere Lage versetzen, er ist immer sehr ruhig geblieben und hat nicht auch noch draufgeschlagen“, sagt Görtler, der auf sein erstes Saisontor hofft. „Klar, es ist Zweite Liga, aber als Stürmer war ich noch nie so lange ohne Tor“, bedauert der 22-Jährige, der in der letzten Saison meist am rechten Flügel agierte. „Lukas muss noch viel lernen, er weiß, dass er sich noch in vielem verbessern muss. Er hat aber eine überragende Mentalität – deshalb spielt er auch“, erklärt der Trainer. Görtler, vor einem Jahr aus dem Talentschuppen des FC Bayern München gekommen, ist ein absolut bodenständiger Profi. Allüren sind ihm fremd. Er genießt es, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Die Identifikation mit seinem Verein lebt er auch mit Extraschichten nach dem Training vor, Schwerpunkt Torschuss. Eigentlich kann er’s ja, der Profi im zweiten Lehrjahr – am Ende der Runde soll das Gesellenstück stehen. Seine Freundin, die ihm mitunter auch mal eine neue Frisur verpasst, ist momentan bei ihm in Kaiserslautern und sitzt an ihrer Bachelorarbeit. So spielen sie SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Heidinger, Franke, Caligiuri, Gießelmann - Hofmann - Berisha, Zulj, Kirsch, Naey - Dursun – Es fehlen: Bolly (Trainingsrückstand), Gjasula (Achillessehnenriss), Sararer (Gelb-Rot-Sperre) 1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Koch, Ewerton, Aliji - Ziegler - Moritz, Stieber, Gaus - Görtler, Osawe – Ersatz: Weis, Vucur, Frey, Pich, Jacob, Glatzel, Shipnoski - Es fehlen: Halfar (Muskelbündelriss im Oberschenkel), Heubach (muskuläre Probleme), Kerk (Teilriss des Syndesmosebandes), Mujdza (Knieoperation), Ring, Zoua (beide Aufbautraining) Schiedsrichter: Fritz (Korb).

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An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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