Neustadt Freiluft-Disko: Vielleicht bald in Neustadt

Ein Angebot für junge Leute: Das erhoffen sich Stadtplanung und Politik von Freiluft-Disko-Plänen auf dem Gelände der Ex-Bahnmeisterei in der Winzinger Straße. Torsten Mergell, Gesellschafter der Suite GmbH, ist zuversichtlich, dass es klappt. Zur Fußball-EM gibt’s schon mal einen Biergarten.

Bis Sommer 2015 hatte die überregional bekannte Diskothek Suite ihr Domizil nahe dem Mannheimer Hauptbahnhof. Doch mussten die angemieteten Gebäude einer Wohnbebauung weichen. Deshalb war Suite-Gesellschafter Torsten Mergell aus Königsbach auf der Suche nach einem neuen Standort. Und wurde, wie berichtet, in Neustadt fündig. Läuft alles nach Plan, will er Ende 2016 auf dem Gelände der früheren Bahnmeisterei in der Winzinger Straße eröffnen. Nächste Woche informiert er im Hauptausschuss des Stadtrats über den Sachstand, in den nächsten Tagen soll auch der Bauantrag eingehen. Einen Namen machte sich die „Suite“ vor allem mit bunten Kulturevents, die ausgelassene und friedfertige Tanzveranstaltungen mit Ausstellungen von Bildern, Projektionen oder Skulpturen kombinierten. Seit 2003 betreibt die GmbH Disko- und Konzertveranstaltungen im Rhein-Neckar-Raum. Der englische Name „Suite“ steht für „Sensual unique innovative technological experience“ und ist Programm. „Die Suite soll ein Ort vor allem für junge Erwachsene sein, um sich zwanglos kennenzulernen und Spaß zu haben“, so Mergells Philosophie. „Es geht darum, etwas Neues, Einzigartiges zu erfahren, es geht um das Erleben von Musik und Kunst, um Begegnungen“, begeistert sich der Königsbacher. Jahr für Jahr habe die Disko mehr Anklang gefunden. Dies schlug sich auch im Mitarbeiterteam nieder: In 13 Jahren wuchs der Betrieb auf 60 Mitarbeiter an, davon 30 Vollzeitkräfte. Im Jahr 2012 hatten sich die Besucherzahlen in Mannheim von im Schnitt 300 am Abend auf etwa 800 fast verdreifacht, seither lockte die „Suite“ auch Neugierige aus anderen Metropolen wie Frankfurt, Berlin und Hamburg an. Mergell: „Zu unseren beiden Abschiedstagen in Mannheim kamen insgesamt unfassbare 4000 Gäste.“ Der Umzug war notwendig geworden, da der Mietvertrag auf dem DHL-Gelände der Post von vornherein befristet gewesen war, es folgten spektakuläre Abrissarbeiten am Mannheimer Hauptbahnhof. Als die Suite ihre Fühler in Städte der Region ausstreckte, hätten Stadtplaner Bernhard Adams und Oberbürgermeister Hans Georg Löffler Entgegenkommen und Interesse signalisiert und so die Entscheidung für Neustadt erleichtert, sagt Mergell. „Die Musik bestimmt, welches Publikum kommt“, sagt Eva Mergell, neben ihrem Mann Gesellschafterin der Suite GmbH. „Bei uns läuft anspruchsvollere Radiomusik, bekanntere, musikalisch interessante Stücke.“ Ihr Mann fügt hinzu: „Wir wollen echte Lebensfreude und genau deswegen gab es bei uns auch noch nie eine ,Happy Hour’, ,Flatrate’-Trinken oder ,Ladies Night’.“ Auch vom eintönigen Techno distanzieren sich die beiden: „Das ist nicht unsere Szene.“ Viel Wert legen die Mergells auf die Auswahl des Sicherheitspersonals: „Für uns war und ist wichtig, dass es professionell geschult wurde und dadurch auch unbestechlich ist“, also nicht etwa Teil der Probleme wird, anstatt sie zu lösen. In Mannheim sei das Verhältnis zu Behörden und Polizei gut gewesen. Für Neustadt soll ein erster Akzent am 24. Juni mit der Eröffnung des „Ponderosa“-Biergartens mit DJ Hop Sing gesetzt werden – sozusagen zur Halbzeit der Fußball-EM.

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