Speyer Käfer bangt um Karriere

Verletzt: Philipp Käfer.
Verletzt: Philipp Käfer.

«WALDSEE». Seit mehr als einem Vierteljahr ist die Karriere eine des besten deutschen Sportschützen unterbrochen. Am 31. Juli verletzte sich Philipp Käfer (26) bei einem Motorrad-Unfall an beiden Beinen schwer. Jetzt hat er seinen Platz im Nationalteam verloren.

Für einen Pistolenschützen, der einen Wettkampf mit dem 1,5 kg schweren Sportgerät über eine Stunde stehend zubringen muss, ist eine Beinverletzung ein gewaltiges Handikap. Der Polizeikommissar aus Waldsee (Heimatverein: SV Hanhofen) ist zwar zuversichtlich, „bald mal wieder“ für seinen Bundesliga-Verein SGi Waldenburg/Hohenlohe schießen zu können und übt bei aller Beeinträchtigung zu Hause schon dafür. Aber Bundestrainerin Barbara Georgi hat den insgesamt elfmaligen deutschen Junioren- und Seniorenmeister (sieben Einzeltitel und vier Bundesliga-Triumphe mit Waldenburg) aus dem Nationalkader genommen. „Nach zehn Jahren rausgeschmissen“, drückt Käfer es aus. Das trifft den noch an Krücken humpelnden Philipp Käfer sehr. Er konnte wegen der Verletzungen und des langen Krankenhaus-Aufenthalts nicht die Norm für internationale Anspruche erfüllen und sagt: „Schon war ich draus aus dem Kreis der besten Sechs. Jetzt muss halt in Kauf nehmen, dass meine Laufbahn international beendet ist.“ Die abrupte Verabschiedung schmerzt den Teilnehmer an drei Europameisterschaften und einem Weltcup zwar sehr, „aber mein größeres Problem ist meine berufliche Zukunft“. Im kommenden Januar endet die Ausbildung des Vollzeit-Polizeibeamten in spe. Für diese Ausbildung konnte Käfer seit dem Unfall nichts tun.

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