Pirmasens „Euphorie“: Klarinettist Paul Meyer und die Staatsphilharmonie in einem Konzert

Der Elsässer Paul Meyer zählt zu den herausragenden Klarinettisten weltweit.
Der Elsässer Paul Meyer zählt zu den herausragenden Klarinettisten weltweit.

Der Klarinettist Paul Meyer aus dem Elsass konzertiert am Donnerstag, 11. April, zusammen mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in der Pirmasenser Festhalle. Das Konzert steht unter der Überschrift „Euphorie“.

Er ist mehrfach preisgekrönt und zählt zu den herausragenden Klarinettisten unserer Zeit: Paul Meyer. Der Elsässer tritt am Donnerstag, 11. April, zusammen mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in der Pirmasenser Festhalle auf. Unter dem Titel „Euphorie“ erwartet das Publikum ein Abend auf hohem Niveau mit Werken von Gustav Mahler und John Corigliano. Das Orchester steht unter dem Dirigat von Michael Francis.

Der Klarinettist Paul Meyer wurde in Mulhouse (deutsch: Mülhausen) geboren. Mit 19 Jahren hatte er eine entscheidende Begegnung mit dem amerikanischen Jazzmusiker Benny Goodman, mit 22 kündigte er seine „sichere“ Orchesterstelle und startete seine Karriere als Solo-Klarinettist sowie als Dirigent. Der heute 59-Jährige spielt eine von ihm selbst mitentwickelte Klarinette namens Divine. Sein bewegtes Künstlerleben ist geprägt von einem leidenschaftlichen Engagement für zeitgenössische Musik. Dies schlägt sich selbstverständlich auch in der Auswahl der Stücke für das Gastspiel in der Siebenhügelstadt nieder.

„Ein Mount Everest für Klarinettisten“

Im ersten Programmteil erklingt das Konzert für Klarinette und Orchester des US-amerikanischen Komponisten John Corigliano. Einem breiten Publikum ist der inzwischen 86-Jährige wohl überwiegend durch seine Filmmusiken bekannt, da Erfolge auf der Kinoleinwand mehr Publicity erfahren als das klassische Konzertrepertoire. Der Oscar für die Filmmusik „Die rote Violine“ im Jahr 2000 hat Coriglianos Namen daher vermutlich bekannter gemacht als der Pulitzer-Preis für seine 2. Sinfonie (2001) oder selbst der Grammy für „Mr. Tambourine Man: Seven Poems of Bob Dylan“ (2009).

Die Deutsche Staatsphilharmonie steht unter der Leitung von Dirigent Michael Francis.
Die Deutsche Staatsphilharmonie steht unter der Leitung von Dirigent Michael Francis.

Das 1977 entstandene Klarinettenkonzert, das in der Pirmasenser Festhalle zur Aufführung kommt, bezeichnet Paul Meyer als einen „wahren Mount Everest für Klarinettisten“ und stellt dem Soloinstrument einen außergewöhnlich großen Orchesterapparat gegenüber. Es ist Coriglianos erstes großes Werk für den Konzertsaal und sein Durchbruch als Komponist. Schließlich ist es ein Auftragswerk, maßgeschneidert für die New Yorker Philharmoniker – jenes Orchester, in dem einst sein Vater als Geigen-Koryphäe am ersten Pult saß.

Ein polarisierendes Werk

Nach der Pause erwartet das Publikum eine Interpretation von Gustav Mahlers epischer Sinfonie Nr. 1 in D-Dur. Beeinflusst von volkstümlichen Melodien, bietet dieses frühe Werk des österreichischen Komponisten eine monumentale emotionale Tiefe und dramatische Vielfalt. Das ursprünglich als Tondichtung angelegte Werk, dem Mahler zeitweilig den Titel „Der Titan“ gab, bezieht auch Melodien aus seinen einige Jahre zuvor entstandenen Liedern eines fahrenden Gesellen ein, der Trauermarsch gründet auf der in Moll gesetzten Melodie zu dem aus dem 18. Jahrhundert stammenden beliebten französischen Kinderlied „Frère Jacques“ (Bruder Jakob).

1884, im Alter von 24 Jahren, begann Gustav Mahler mit den Vorarbeiten zu seiner Sinfonie Nr. 1 in D-Dur, die er 1888 fertigstellte. Bei der Uraufführung 1889 in Budapest polarisierte das Werk. Während einige Musikkritiker und Zuhörer die Sinfonie als zu radikal und unkonventionell empfanden, lobten andere sie als wegweisend und innovativ. Heute zählt Mahlers 1. Sinfonie zu den bedeutenden Werken der Spätromantik. Sie enthält bereits einige der charakteristischen Elemente, die Mahlers spätere Sinfonien prägen. Sie besticht mit einer Dichte an Emotionen und bindet volksliedhafte Elemente kunstvoll in die breit angelegte Partitur ein.

Info

Das Konzert mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und dem Klarinettisten Paul Meyer findet am Donnerstag, 11. April, in der Pirmasenser Festhalle statt und beginnt um 20 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf im Forum Alte Post, Telefon: 06331 2392716, E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de, sowie unter pirmasens.de/kultur.

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