Neustadt „Wird nicht lauter als bisher“

Sollte im Ebert-Park Boule gespielt werden, bleibt der Spielplatz davon unberührt.
Sollte im Ebert-Park Boule gespielt werden, bleibt der Spielplatz davon unberührt.

Wenn es nach dem Ersten Beigeordneten Tobias Meyer (CDU) geht, soll „noch in diesem Jahr“ eine Boulebahn auf dem Ebert-Platz entstehen und das Angebot des dortigen Spielplatzes erweitern (wir berichteten am 20. April). Der Spielplatz soll nicht weichen, sondern „sowieso neu gestalten werden“, wahrscheinlich auch mit einem Wasserspiel. Auf Anfrage der RHEINPFALZ hatte Meyer im April zusammen mit Willi von Lohr (HLL) das Projekt Boulebahn vorgestellt. Im Ausschuss für Ortsmarketing, Tourismus und Fremdenverkehr stand das Vorhaben als Mitteilungsvorlage auf der Tagesordnung, was für Diskussionen sorgte. Zunächst erklärte Meyer, dass nicht nur die HLL, auf deren Unterschriftensammlung von Interessenten er sich bezog, das Projekt initiiert habe. Ursprünglich sei die Idee „ja im Arbeitskreis Viroflay entstanden“ und gehe zugleich „auf Überlegungen anderer Parteien wie CDU und SPD“ zurück: „Insofern sehen wir einen sehr breiten Wunsch zur Errichtung einer Bouleanlage.“ Schon der AK Viroflay habe sich „immer einen zentrumsnahen Standort gewünscht“. Meyer erläuterte die bereits veröffentlichte Vorgehensweise der Verwaltung, die zusammen mit zwei „Bouleexperten“ mehrere Standorte geprüft und ausgeschlossen hatte, entweder wegen Faktoren wie Schatten, Baumwuchs, Besitzverhältnisse oder wegen Nähe zu Parkplätzen. Zu den geprüften Vorschlägen gehören laut Meyer unter anderem das „Schiltchen“ zwischen Giller- und Schmähgasse, der Platz hinter dem Rathaus, ein Grünstreifen vor der Christuskirche, die Grünanlage bei den Gemeindewerken. Karin Alter-Hormes (Grüne) bemängelte, „dass die Weiterentwicklung des Schiltchens aufgehalten wird“, indem man mit dem Ebert-Park „plötzlich einen anderen Standort gewählt“ habe. Meyer wies erneut darauf hin, dass „die Besitzverhältnisse“ hier eine große Rolle spielten: Das Schiltchen befinde sich größtenteils im Besitz der Haßlocher Immobilien GmbH & Co. KG (HIK), so dass man das Gelände „als Verwaltung erst hätte kaufen müssen, um es zu nutzen“. Die SPD begrüßt zwar die Planung an sich, hätte sich aber „gewünscht, dass der Standort vor einer Entscheidung erst einmal in den Gremien diskutiert worden wäre“, kritisierte Beate Gabrisch. Auch die CDU unterstützt die Idee und ist der Meinung, „dass der Standort am Ebert-Park für geselliges Zusammensein und eine Art Mehrgenerationenplatz geeignet ist“, wie Jürgen Vogt befand. Er freute sich, dass die Idee des AK Viroflay, dessen Vorsitzender er ist, „auf fruchtbaren Boden gefallen ist“. Die Entwicklung des Schiltchens liege „im Bauausschuss in guten Händen, etwa in Richtung einer Parkanlage, die auch den Anwohnern optisch etwas bietet“. Entgegen der bisherigen Aussage im Pressegespräch, dass die Verwaltung in diesem Bereich nicht aktiv handeln werde, thematisierte Meyer eine mögliche Vereinsgründung und räumte auf Anfrage von Karlheinz Neufeld (SPD) ein, dass der Platz einen gewissen Pflegebedarf mit sich bringe: „Eine Unterschriftenliste liegt uns vor, und insofern sollte die Boulebahn von Leuten betreut werden, die sie auch nutzen.“ Bei der Projektvorstellung zusammen mit der HLL hatte Meyer zuvor eine gesonderte Pflege „nicht erforderlich“ genannt, da sich laut von Lohr eine mehrschichtige Bahn sogar verändern müsse, „damit nicht immer alles gleich verläuft“. Bedenken eines Anwohners, ob am Ebert-Park der Lärmpegel steigen könnte oder ein Teil des „gerne genutzten Spielplatzes“ wegfalle, galt es in der Einwohnerfragestunde auszuräumen: Meyer verneinte jeweils entschlossen. „Es wird dort abends sicher keine Flutlichtspiele geben, Boule ist nicht lauter als der bisherige Spielplatzbetrieb, und eine soziale Kontrolle, wo Jung und Alt zusammen spielen, ist auch ein wichtiger Aspekt“, ergänzte Jürgen Vogt (CDU). Laut Meyer wurde ein weiteres Kreditinstitut als Sponsor gewonnen, so dass für die Boulebahn fast 10.000 Euro Spenden zur Verfügung stehen. Allerdings seien viele Zuwendungen an den Standort Ebertpark oder zumindest die Zentrumsnähe gebunden.

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