Neustadt Mußbach: Erste Glasfaser-Kabel sind verlegt

Es wird tatsächlich gearbeitet: Seit wenigen Tagen graben die Bautrupps der Deutschen Glasfaser.
Es wird tatsächlich gearbeitet: Seit wenigen Tagen graben die Bautrupps der Deutschen Glasfaser.

In ungewohnt lockerer Atmosphäre hat der Stadtvorstand Station in Mußbach gemacht. Das SG-Sportheim ist fasnachtlich dekoriert, die Ausles’ grüßt mit einem kräftigen Ahoi. Um Glasfaser und Wärmestube geht es trotzdem.

Der 11.11. ist diesmal nicht nur der Start in die fünfte Jahreszeit, sondern auch der Tag der Martinsumzüge. Für den Stadtvorstand mit Oberbürgermeister Marc Weigel, Bürgermeister Stefan Ulrich und dem Beigeordneten Bernhard Adams ist Mußbach deshalb eine etwas andere Vor-Ort-Bürgersprechstunde als die sieben Vorgänger. Der Mußbacher Adams muss danach noch zum Martinsumzug, der OB muss sich hingegen korrigieren lassen, als er mit Blick auf die Deko im SG-Sportheim meint: „Helau, hätt’ ich faschd gesaagt.“ Doch in Mußbach heißt es Ahoi, wie die etwa 25 Bürger und Ortsvorsteher Dirk Herber sofort korrigieren. Ein humoriger Einstieg in die folgende Themenvielfalt.

Am Hasensteig/Im Stecken

Abkürzungsverkehr durch Am Hasensteig ist seit Jahren ein Kritikpunkt der Anwohner. Der Baudezernent setzt darauf, dass sich das Problem verringert, weil der Dorfschlittweg nun durchgehend als Wirtschaftsweg markiert und damit für den öffentlichen Verkehr verboten ist. Anwohner von Am Hasensteig oder Im Stecken davon auszunehmen, dafür sieht Adams kaum Chancen. Trotzdem wird die Verkehrskommission noch 2022 darüber reden.

Im Stecken

Etwa zehn Prozent des 2019 und 2020 gemessenen Verkehrs sei in der Tempo-30-Straße zu schnell unterwegs gewesen, informiert Adams. Mittelfristig werde die Straße saniert, dabei könne auch über Maßnahmen gesprochen werden, um diese Fahrer zum Beispiel vor der Schule oder dem Friedhof auszubremsen. Im Stecken zu einer Spielstraße zu machen, sei nicht möglich, weil sie dafür zu stark befahren sei. Doch würden die Schilder zu Anliegerstraße und Tempo 30 „sichtbarer aufgestellt“.

Projekt am Bahnhof

Auch wenn es anderslautende Gerüchte im Dorf gibt: Das Bauprojekt der VR Bank Mittelhaardt westlich des Mußbacher Bahnhofs wird umgesetzt. Dass noch nichts zu sehen ist, liegt daran, dass die Vertragsverhandlungen zwischen Stadt und der VR Bank noch nicht abgeschlossen sind. Das hatte Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Laumerich, wie am 29. Oktober berichtet, gegenüber der RHEINPFALZ erklärt, in Mußbach hat es der Baudezernent bestätigt.

Unschöne Gerüche

Nicht nur aus dem Mischkanal in der Straße Im Stecken steigen immer wieder unschöne Gerüche auf. Wie der stellvertretende Ortsvorsteher Roland Ipach nach einer Bürgeranfrage erklärt, besteht das Problem auch überall dort, wo die Straßen klein und eng sind, es wenig Hausanschlüsse gibt, wenig gespült wird. Ipachs Trost: „Wenn der Kanal stinkt, weiß man, dass sich das Wetter ändert.“

Rückstau vermeiden

Dass sich vor allem der Berufsverkehr von der Landesstraße 532 aus Richtung Haßloch/DLR in die Bundesstraße 38 und umgekehrt staut, bewegt einen anderen Bürger. Laut Baudezernent plant der Landesbetrieb Mobilität bereits eine Einfädelspur von der L532 in die B38. Eine Idee des Bürgers, um die umgekehrte Situation zu entschärfen, will er dem LBM vortragen.

Immer wieder Glasfaser

Dass auch bei der Stadtvorstandstour in Mußbach nach dem Baustart gefragt wird, liegt auf der Hand. Indes heißt die Antwort diesmal: Es ist losgegangen, und zwar im Rieslingweg. Roland Ipach zufolge ist ein Bautrupp von bis zu zehn Mann unterwegs, der aufgrabe, das Glasfaser lege und wieder zumache, also ordentlich arbeite.

Die Energiekrise

Die Notfall-Szenarien wegen der Energiekrise treiben auch die Mußbacher um. „Gibt es auch bei uns eine Wärmestube?“, lautet eine Frage mit Blick auf Gimmeldingen, wo die protestantische Kirchengemeinde so etwas seit November vor allem wegen des gesellschaftlichen Zusammenhalts organisiert. Beruhigen kann hier der OB: Obwohl in diesem Winter voraussichtlich kein Notfall eintreten werde, sei die Stadt vorbereitet. Demnächst sollen die Bürger mit einem Flugblatt informiert werden. Dort sei auch zu lesen, wie die Sirenen funktionieren, die bald installiert würden. Auch für Mußbach sei eine Wärmestube geplant, und ebenso werde die Mußbacher Feuerwehr als „Strom-Leuchtturm“ dienen.

Tempo 30

Beispielsweise in der Straße Am Ordenswald waren nur aus Versehen Tempo-30-Markierungen aufgebracht worden, was so manche Mußbacher bedauern. Noch mehr aber ärgern sie sich darüber, dass die Firma beim Abfräsen der Markierungen die Straße beschädigt hat.

Der Dorfschlittweg bleibt für den öffentlichen Verkehr tabu.
Der Dorfschlittweg bleibt für den öffentlichen Verkehr tabu.
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