Neustadt Historiker Müsegades stellt sein Weintz-Buch vor

Die NS-Vergangenheit des Rechtsanwalts Karl Richard Weintz war in Neustadt lange bekannt, allerdings nicht in ihrer wahren Dimen
Die NS-Vergangenheit des Rechtsanwalts Karl Richard Weintz war in Neustadt lange bekannt, allerdings nicht in ihrer wahren Dimension. Dafür hat erst das Buch von Benjamin Müsegades gesorgt, woraufhin Weintz auch in die Gruppe der Pfälzer »Schreibtischtäter« in der gleichnamigen Ausstellung in der Gedenkstätte für NS-Opfer aufgenommen wurde.

Mit seinem Buch über den Neustadter Karl Richard Weintz (1908–2010) als „NS-Täter zwischen Gestapo und pfälzischer Geschichtsforschung“ hat der Heidelberger Historiker Benjamin Müsegades im Frühling in Neustadt für einige Aufregung gesorgt – schließlich ehrte zu dem Zeitpunkt noch eine Gedenktafel in der Sauterstraße öffentlich den Regierungsrat und Rechtsanwalt, der in der NS-Zeit Karriere bei der „Geheimen Staatspolizei“ gemacht hatte und nachweislich auch als Mitglied einer der berüchtigten „Einsatzgruppen“ im besetzten Osten tätig war. Die Gedenktafel an Weintz’ Geburtshaus wurde schnell abgehängt, doch insbesondere die Rolle, die er lange nach dem Krieg als Initiator der in Neustadt ansässigen Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung gespielt hat, sorgte für ein nicht allzu freundliches Hin und Her zwischen dem Autor und der Stiftung, diverse Leserbriefe inklusive. All das kann jetzt am Donnerstag, 30. November, auf ein sachliches Fundament gestellt werden, wenn Müsegades auf Einladung der Neustadter Gedenkstätte für NS-Opfer sein Buch und seine Forschungsergebnisse über Weintz persönlich um 18 Uhr im Achat-Hotel vorstellt – und natürlich auch Gelegenheit für (kritische) Fragen aus dem Publikum eröffnet. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter info@gedenkstaette-neustadt.de ist nur für Gruppen erforderlich.

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