Neustadt Gottes Kinder lieben’s fröhlich

Ausverkauft war am Samstagabend das Konzert mit den christlichen Musikern Andrea Adams-Frey und Albert Frey und ihrer Band in der Aula des Hannah-Arendt-Gymnasiums (HAG). Eingeladen hatten die Freie evangelische Gemeinde Haßloch (FeG) in Zusammenarbeit mit der seit zwei Jahren bestehenden Hauskreisgemeinschaft Haßloch.

Die Fan-Gemeinde der Sängerin und Songwriterin Andrea Adams-Frey und des Musikproduzenten Albert Frey erstreckt sich inzwischen über ganz Deutschland. Daher war es wenig erstaunlich, dass, den Autokennzeichen der sehr zahlreich um das HAG geparkten Wagen nach zu schließen, die Konzertbesucher nicht nur aus der Pfalz kamen, sondern auch aus Baden-Württemberg, Hessen und sogar Nordrhein-Westfalen.

Im Publikum vertreten waren alle Altersklassen: viele Familien mit Kindern, auffallend viele Twens, aber auch Ältere bis etwa 55 Jahren. Viele der Besucher sind „Wiederholungstäter“, sie haben das Ehepaar Frey und dessen Band schon mindestens einmal erlebt. Und ein Erlebnis ist das Ensemble allemal. Mit Rock und Pop, aber auch Einflüssen aus Country- und Volksmusik, singen die Freys Gottes Lob. Sie singen von der Entstehung der Welt und von der Liebe Gottes, die sich in seiner Barmherzigkeit zeigt. Auf einer Leinwand über der Bühne werden die Texte eingespielt. Die Besucher wippen zur Musik mit, bewegen die Lippen zu neuen Texten. Die Melodien sind eingängig. Die älteren Lieder kennen die meisten. Im Stehen singen sie inbrünstig mit von dem Gott, der die Sünden verzeiht und das Unrecht vergibt. Zahlreiche Hände recken sich gen Himmel.

Zwischen die Lieder mit ihren modernen Texten haben die Sänger aus der Nähe von Heilbronn kleine Ansprachen gesetzt mit Anklängen an Bibelstellen Sie erklären nicht, stellen dagegen häufig Fragen wie „Was ist wahr?“, „Was macht frei?“, „Was ist im Leben wichtig oder unwichtig?“ Sie predigen nicht, geben keine Antworten, regen das Publikum vielmehr zum Nachdenken und zur Einkehr an. Andrea Adams-Frey spricht kurz über die Notwendigkeit, auch negative Gefühle zuzulassen und Tränen. Dahinter verborgen liege oft wieder das Glück. Ganz eindeutig in den Vordergrund gestellt werden die positiven Seiten des Glaubens.

War der erste Teil des Konzerts eher von Besinnlichkeit geprägt, geht es im zweiten Teil mit Gotteslob zu fetziger Musik weiter. Die Besucher stehen auf, klatschen in die Hände, versuchen zu tanzen, so gut das zwischen den Stuhlreihen möglich ist. Das bewegte Mitmachen erinnert ansatzweise an südamerikanische Gottesdienste. Selbst „Halleluja“-Rufe sind zwischendurch zu hören. Ein besonderer Höhepunkt ist der 1. Psalm Davids, „Lobe den Herrn, meine Seele“, zu dem Frey eine arabische Melodie komponiert hat, die sich zu Bauchtanz-Rhythmen steigert. Gottes Kinder haben allen Grund, fröhlich und frei zu sein.

Christliche Musik in dieser neuen Form kann sicher Menschen für den Glauben begeistern. Sie scheint aber auch ein lukrativer Markt zu sein. Das ließ sich zumindest angesichts der vielen im Eingangsbereich des HAG zum Verkauf angebotenen CDs, Bücher und sonstigen Artikeln wie bemalten Tassen oder dem rosafarbenen Bibel-Sticker-Album vermuten.

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