Ludwigshafen Kulturausschuss empfiehlt, den Haushaltsentwurf zu genehmigen

Die Stadtbibliothek Ludwigshafen ist mit 3,4 Millionen Euro Jahresbudget der höchste Posten nach dem Theater im Pfalzbau.
Die Stadtbibliothek Ludwigshafen ist mit 3,4 Millionen Euro Jahresbudget der höchste Posten nach dem Theater im Pfalzbau.

Der Kulturausschuss hat dem Hauptausschuss und dem Stadtrat einstimmig empfohlen, die für den Bereich Kultur im Haushaltsentwurf für das Jahr 2024 vorgesehenen Budgets zu genehmigen.

Bei den Budgets handele es sich um eine Fortschreibung der Summen, wie sie im Haushalt 2022 gestanden hätten, sagte Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg als Sitzungsleiterin. Auf die Kulturinstitutionen entfällt damit ein Betrag von rund elf Millionen Euro, auf das Theater im Pfalzbau außerdem rund 5,3 Millionen Euro.

3,3 Millionen Euro für den Theaterbetrieb

Der Theaterbetrieb ist in dieser Summe mit rund 3,3 Millionen veranschlagt, davon entfallen wiederum 1,9 Millionen auf die Festspiele im Herbst. Für das Kinder- und Jugendtheater sind 834.000 Euro vorgesehen, für den Beethovenchor und die Sinfoniekonzerte 125.000 Euro. Ab der nächsten Spielzeit müsse das Theater die Preise erhöhen, entsprechend der Aufforderung durch die Aufsichtsbehörde, kündigte Intendant Tilman Gersch an. Er wies darauf hin, dass die Eintrittspreise seit zehn Jahren gleich geblieben seien.

Insgesamt bemerkte die Kulturdezernentin, dass Betriebs-, Miet- und Personalkosten bei allen Kulturinstitutionen gestiegen seien. Außerdem sei der Kulturbereich angesichts eines gesamtstädtischen Defizits von 435 Millionen Euro in einer schwierigen Lage, weil die Kulturausgaben als freiwillige Leistungen gelten würden. Die Stadtbibliothek schlägt mit rund 3,4 Millionen, das Wilhelm-Hack-Museum mit 2,5 Millionen, die Musikschule mit 1,8 Millionen, das Kulturbüro mit 1,7 Millionen und das Stadtarchiv mit 630.000 und das Stadtmuseum mit 290.000 Euro zu Buche.

Markus Lemberger (SPD) schwor die Mitglieder des Kulturausschusses darauf ein, im Hauptausschuss und Stadtrat dafür einzutreten, dass alle Vereine und Institutionen, die bisher Fördergeld erhalten hätten, dies auch weiterhin bekämen.

Stipendien für Bloch-Forscher

Immacolata Amodeo, die Leiterin des Ernst-Bloch-Zentrums, informierte den Ausschuss über ein Stipendium, das jetzt im zweiten Jahr in Kooperation mit der Stiftung Ernst-Bloch-Zentrum und dem Künstlerhaus Edenkoben vergeben worden ist. Es fördert Wissenschaftler, Schriftsteller und Publizisten aus dem Ausland für zwei Monate bei Projekten, die sich mit der Person oder dem Werk Ernst Blochs beschäftigten. Die Stipendiaten sind mietfrei im Künstlerhaus Edenkoben untergebracht, erhalten monatlich 1200 Euro und können Bibliothek und Archiv im Ernst-Bloch-Zentrum benutzen.

Ein Auswahlgremium entscheide über die Anträge, von denen im vergangenen Jahr zehn, in diesem etwa 15 eingegangen seien, sagte Amodeo. Im vergangenen Jahr sei Chiara De Cosmo aus Modena in den Genuss des Stipendiums gekommen, derzeit forsche der Amerikaner Anthony Obst von der Freien Universität Berlin im Zentrum. Das Stipendium habe unter anderem den Vorteil, führte Immacolata Amodeo aus, dass die Bloch-Forschung im Ausland gefördert und junge Wissenschaftler motiviert würden, sich mit Bloch zu beschäftigen.

x