Ludwigshafen Friedhöfe als Kulturraum

Weisen auf die Bedeutung der Friedhofskultur hin: Gabriele Bindert und Peter Nebel.
Weisen auf die Bedeutung der Friedhofskultur hin: Gabriele Bindert und Peter Nebel.

Gräber sind Orte der Erinnerung. „Jeder Mensch hat das Recht auf eine würdevolle Bestattung auf dem Friedhof und ein anerkennendes Gedenken“, heißt es dazu in der Charta Friedhof. Ludwigshafen ist diesem Bündnis nun beigetreten.

Die großen Kirchen in Deutschland betonen den Wert der Friedhofskultur für unsere Gesellschaft. Gemeinsam würdigen die Evangelische Kirche Deutschlands und die katholische Deutsche Bischofskonferenz die christlichen Friedhöfe als tragende Säulen des Immateriellen Kulturerbes „Friedhofskultur in Deutschland“. Es gelte, diese Kulturräume zu pflegen und weiterzuentwickeln. Nachdem im Vorjahr auf dem Hauptfriedhof die Plakette enthüllt worden ist, sei die Fortführung in der Charta nur folgerichtig, erklärt Bereichsleiterin Gabriele Bindert.

„Das Manifest verdeutlicht in elf Leitsätzen, worum es in der historisch gewachsenen Friedhofskultur geht: Um ein zu schützendes Kulturgut für alle Bürger“, sagt Peter Nebel, Leiter des Wirtschaftsbetriebs Ludwigshafen. Damit werde nicht nur die Bedeutung der Friedhofskultur für Abschiednehmen und Erinnern jedes Einzelnen unterstrichen, es gehe auch um die vielschichtigen Spektren der Friedhöfe in kultureller, sozialer, historischer oder naturschützender Hinsicht, so Bindert.

Hier hat sich viel getan

Für den symbolischen Beitritt hatten Bindert und Nebel den Friedhof in Friesenheim ausgewählt, einen der acht Stadtteil-Friedhöfe. Hier hat sich in den vergangenen beiden Jahren im Zuge der Sanierung der Friedhofsgebäude viel getan. So wurde die unter Denkmalschutz stehende Trauerhalle grundsaniert, Mitarbeiterunterkünfte und das Büro des Friedhofsverwalters neu gestaltet. Dafür wurden die bislang vier Schauzellen auf zwei reduziert.

Bis Oktober sollen nun noch die Außenbereiche umgestaltet werden, kündigt Bindert an. So werde die Mauer direkt vor der Trauerhalle abgetragen, der Eingangsbereich damit einladender. Allerdings werde auch die Toranlage noch erneuert und es kommen Fahrradständer an die Halle. Insgesamt werden rund 730.000 Euro investiert. Nach und nach würden die Gebäude auf den acht Stadtteil-Friedhöfen saniert, so Bindert.

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