Ludwigshafen Abwehr-Ass mit Führungsqualitäten

Sandro Rösner, den neuen Abwehrchef des FC Arminia, zeichnet unter anderem ein gutes Passspiel aus.
Sandro Rösner, den neuen Abwehrchef des FC Arminia, zeichnet unter anderem ein gutes Passspiel aus.

«LUDWIGSHAFEN.» Im zweiten Spiel der ersten englischen Woche dieser Saison gastiert der FC Arminia Ludwigshafen, Aufsteiger in die Fußball-Oberliga, heute, 19 Uhr, bei Regionalliga-Absteiger TuS Koblenz. Die Gastgeber haben die ersten beiden Spiele verloren und stehen schon ein bisschen unter Druck. Die Arminia baut auf ihren neuen Abwehrchef Sandro Rösner (32).

Die Gründe für den Fehlstart der Koblenzer kennt FCA-Trainer Heiko Magin: „Dem Gegner fehlen zwei Stabilisatoren und Führungsspieler, zudem hat Koblenz zwei Akteure nachverpflichtet. Da ist es klar, dass sich das Team erst einmal finden muss.“ Das gilt auch für die Arminia, der weiterhin fast eine komplette Mannschaft fehlt. Im Spiel gegen Eintracht Trier verletzte sich Kelmend Azizi schwer. Die erste Diagnose lieferte am Spielfeldrand Physiotherapeut Christian Simon: „Schulterluxation.“ Das bedeutet eine wochenlange Pause für den neu verpflichteten defensiven Mittelfeldspieler. Eine Baustelle haben die Rheingönheimer allerdings geschlossen: Nach dem Ausfall der zentralen Verteidiger Kelly Botha, Steffen Burkhard und Erdem Dogan ist den Arminen mit der Verpflichtung von Tolga Karlidag und vor allem Sandro Rösner ein Volltreffer gelungen. „Heiko Magin, den ich seit vielen Jahren kenne, hat mir gesagt, dass er mich dringend braucht“, berichtet Rösner, wie es zum Transfer kam. Magin überredete den 32 Jahre alten Innenverteidiger zum Comeback. Der bot gegen Trier bei seinem zweiten Einsatz für die Ludwigshafener eine überzeugende Vorstellung, obwohl er bis dahin kaum mit der Mannschaft trainiert hatte. „Ich habe zwar 15 Monate lang nicht mehr gespielt, aber immer gesund gelebt und war schnell im Spiel“, sagt Rösner. Ein Plus für den in Maikammer lebenden Abwehrspieler: Er hatte beim FCK II, in Worms und Hauenstein immer in den höchsten Amateurklassen Fußball gespielt. „Dazu bin ich noch beim DFB-Stützpunkt Edenkoben in der Talentförderung tätig“, erklärt der Innenverteidiger. Der Lehrer, der am Heinrich-Böll-Gymnasium Sport und Erdkunde unterrichtete, ist inzwischen an der Schillerschule, eine Förderschule in Mundenheim, tätig. Die ist nur einen Steinwurf vom Arminia-Vereinsgelände entfernt. Rösner passt mit seiner zurückhaltenden Art gut in eine Reihe mit Sebastian Lindner und Fabian Herchenhan. Alle drei haben eine gute fußballerische Ausbildung, höherklassig gespielt, sind aber bodenständig, geerdet und müssen nicht im Vordergrund stehen. Magin kennt Rösner seit vielen Jahren und hat ihm das Engagement bei der Arminia schmackhaft gemacht. „Dass er Spieler wie Böcher, Pantano, Amiri oder Stiller bereits kannte, hat den Wechsel sicher erleichtert. Sandro ist ein Spieler, der auf dem Platz viel spricht und ein Team führen kann“, betont der Coach. Gegen Trier wurden die Qualitäten Rösners deutlich. Der Mann mit der Nummer 31 ist enorm kopfball- und zweikampfstark. Dazu zeichnen ihn eine starke Spieleröffnung und eine minimale Fehlerquote aus. Nach der Pause verhinderte er mit resolutem Einsatz ein sicheres Gegentor und hätte kurz vor dem Ende nach einem Eckball beinahe selbst getroffen.

x