Kommentar Mehrfamilienhäuser in Landau: So schnell kann keiner sein

Im Godramsteiner Neubaugebiet ist die erste Baugenehmigung schon erteilt. Jetzt steht die Vergabe des Mehrfamilienhauses an.
Im Godramsteiner Neubaugebiet ist die erste Baugenehmigung schon erteilt. Jetzt steht die Vergabe des Mehrfamilienhauses an.

Die Stadt Landau lässt Interessenten für gemeinschaftliches Wohnen nur wenige Spielräume. Die Zeitspanne für die Bewerbung ist zu kurz.

Im Schweinsgalopp peitscht die Stadtverwaltung Landau die Vergabe der Mehrfamilienhäuser in Godramstein und Mörzheim durch. Nur acht Wochen bleiben Interessenten, Konzepte zu erstellen. So schnell können nur Bauträger reagieren.

Nicht nur bauwillige junge Familien sollen in den Neubaugebieten der Stadtteile zum Zuge kommen, sondern vielleicht auch „Kinder des Dorfs“, denen das eigene Haus zu groß geworden ist, die vielleicht auf Hilfe angewiesen sind oder sich eine Eigentumswohnung nicht leisten können. Das Konzept, in jedem Neubaugebiet ein Mehrfamilienhaus mit acht oder neun Parteien zu integrieren, hat Charme. Die Verwaltung hat vor allem Ältere im Blick und Leute mit kleinem Geldbeutel. Es sind viele Variablen einer Nachbarschaft denkbar, ob schlichte Mietverhältnisse oder Wohngemeinschaften unterschiedlicher Prägung.

Doch die Zeit eilt. Denn die Verwaltung schlägt einen Zeitplan vor, der viel zu ambitioniert ist für Initiativen, die sich erst entwickeln sollen. Die Stadt lässt nur Bewerber zu, die schon im ersten Aufschlag, nämlich bei der Bewerbung bis 18. April, mit einem Architekten kommen. Sollen auch private Bauherren eine Chance haben und nicht nur erfahrene Bauträger, dann sind acht Wochen zu wenig, um Konzepte zu entwickeln und Pläne zu erstellen. Warum müssen die beiden Projekte bis zu den Kommunalwahlen am 9. Juni unter Dach und Fach sein? Die Bürger sind überhaupt noch nicht informiert, was dort möglich ist. Vielleicht wären Bürgerversammlungen eine gute Idee, wenn das Konzept der Entwicklung der Stadtdörfer dienen soll.

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