Landau Kommentar: So viel Zeit muss sein

Die Stadtverwaltung hat vieles richtig gemacht in Sachen Konversion, Gartenschau und Wohnpark am Ebenberg. Das ist aber kein Grund für den Oberbürgermeister, verschnupft zu sein, wenn dann mal Vorgaben der Verwaltung kritisch hinterfragt werden. Mit seiner Presse-, Architekten- und Ratsmitgliederschelte macht er es sich zu einfach. Diskussionsverlauf und Ergebnis der Sitzung zeigen, dass Verwaltungshandeln keineswegs alternativlos ist. Der Vorgang zeigt, wie verbesserungswürdig die zuvor behandelte Bürgerbeteiligung ist: Offenbar war nicht nur der interessierten Öffentlichkeit, sondern auch weiten Teilen des Rates nicht bewusst, dass der Rahmenplan für den Ebenberg den Abriss der markanten Panzerhalle zwingend vorsieht, dass aber auch andere Planungen denkbar sind. Das Beispiel der mit dem Architekturpreis des Landes ausgezeichneten, umgenutzten Panzerhalle in Trier muss der Verwaltung bekanntgewesen sein. Sie hätte besser daran getan, das Thema von sich aus zur Diskussion zu stellen, als nun über den angeblich vorsätzlich gewählten Zeitpunkt einer Veröffentlichung zu schimpfen, wenn die Presse darauf hinweist. Das ist ein bisschen dünn. Auch das Argument des angeblichen Fremdkörpers Panzerhalle überzeugt nicht. Östlich stehen ebenfalls große Baukörper, nördlich sind Townhouses geplant, mehrgeschossige Reihenhäuser, die deutlich höher werden. Auch, dass sechs Kettenhäuser (aufwendigere Reihenhäuser) besser sein sollen als acht Lofts, erschließt sich nicht ohne weiteres. Und abschließend: Baufeld 25 der Panzerhalle ist dieses Jahr noch nicht zu Vermarktung vorgesehen. Noch mal innehalten, nachdenken, diskutieren ist richtig. So viel Zeit muss sein.

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