Kommentar Bei der Plöckgasse geht’s ums Prinzip

Weil die Plöckgasse eine Kurve macht, ist sie nicht voll einsehbar. Dem Radfahrer könnte ein Auto entgegenkommen, das er zu spät
Weil die Plöckgasse eine Kurve macht, ist sie nicht voll einsehbar. Dem Radfahrer könnte ein Auto entgegenkommen, das er zu spät sieht, sagen die Kritiker der neuen Regelung.

In Godramstein ändert die Stadt eine Verkehrsregel ohne Rücksprache mit der Ortsverwaltung. Der Fall hat Sprengkraft, denn wieder fühlt sich ein Ortsbeirat übergangen.

Sind Ortsvorsteher und Ortsbeiräte nur lästige Anhängsel der Verwaltung? Das beklagen sie oft genug. Die Plöckgasse ist ein weiteres Beispiel für den respektlosen Umgang mit gewählten Volksvertretern. Dabei hat der Ortsbeirat die Polizei auf seiner Seite.

Es gilt das Recht des Stärkeren. Das lernen wir aus dem Fall der kleinen Plöckgasse in Godramstein. Der Stärkere ist in diesem Fall die städtische Straßenverkehrsbehörde, die ihre Sicht der Dinge über alle anderen Interessen stellt.

Welchen Wert haben Äußerungen der Stadtspitze über Bürgernähe und die Einbindung der Ortsteile, wenn dann, ohne Rücksicht auf Verluste, über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden wird?

Es geht nicht nur um die kleine Gasse, sondern ums Prinzip. Ungeachtet der Frage, wie gefährlich die abschüssige Plöckgasse für Radfahrer und Anwohner ist, möchte man der Straßenverkehrsbehörde ins Stammbuch schreiben: erst reden und dann entscheiden. Das mag lästig sein, aber es ist ganz einfach, wenn ich Bürger mitnehmen möchte.

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