Lokalsport Südpfalz Inlinehockey: Zuletzt steht eine Frau im Adler-Tor

IHC-Torwart Michael Mietho hat Glück, der Ball geht vorbei. Die Landauer Maximilian John, Daniel von Gyldenfeldt und Tobias Lind
IHC-Torwart Michael Mietho hat Glück, der Ball geht vorbei. Die Landauer Maximilian John, Daniel von Gyldenfeldt und Tobias Lindemann schauen hinterher.

Es wird gefächert, geschwitzt und viel getrunken. Bei gefühlt über 40 Grad in der Halle geben sich am Mittwoch die Adler Mannheim die Ehre zum Benefizspiel mit dem IHC Landau. Sie müssen sich an die Rollen erst gewöhnen. Abkühlung suchen sie bei den Cheerleadern.

„Viel Spaß und trinkt viel“, sagt Christoph Braun vom IHC Landau den rund 500 Zuschauern im Schulzentrum Ost. In der Hitze stehen bereits vor dem Bully Adler-Fans in der Schlange auf dem Schulhof, um Autogramme zu ergattern. Marcel Goc, Kapitän der Eishockey-Nationalmannschaft bei Olympia 2018, Phil Hungerecker, Janik Möser, Mirko Pantowski, Samuel Soramies und Gocs Bruder Nikolai stehen im Adler-Aufgebot.

Tief stapeln, klar gewinnen

Die Spieler des Deutschen Eishockeymeisters stapeln vor der Partie tief. „Ich stand seit sechs Jahren nicht mehr auf Inlinern. Mein Ziel ist es erstmal, stehen zu bleiben“, sagt Janik Möser. Auch Samuel Soramies Inlineskate-Erfahrungen sind eine Weile her: „Als Kind bin ich öfter gefahren. Heute haben wir so viel Sommertraining, da verbringe ich einen freien Tag lieber am See.“

3 x 20 Minuten wird gespielt. 5:4 führen die Adler nach dem ersten Drittel. Der ungeschlagene Landesliga-Spitzenreiter IHC Landau hält gut mit. „Die haben noch ein bisschen gebraucht, um mit den Inlinern zurechtzukommen“, sagt León Hülsenbeck. „Phil Hungerecker spielt, glaube ich, auch Inlineskater-Hockey. Marcel Goc hat die Woche in der Kabine geübt.“

Das Üben zahlt sich im zweiten Drittel aus. Die Adler dominieren diesen Abschnitt. 12:5 heißt es nach 40 Minuten. Viele Zuschauer verpassen die starke Phase der Mannheimer. Die Schlangen am Getränkestand sind zu lang, die Halle ist zu heiß.

In den Auswechselboxen ist es zu heiß

Als Auswechselboxen dienen die Garagen, wo sonst Geräte untergebracht sind. Die Bank der Adler ist allerdings schnell verwaist. „Auf der Ersatzbank ist man eingegangen. Da wollte man gar nicht zum Wechseln fahren“, sagt Goc. „Wir sind dann auf die andere Seite gegangen. Da war die Tür offen. Dass da auch die Cheerleader standen, war ein Bonus.“ Die Hellfire Cheerleader vom TV Offenbach sorgen vor dem Spiel und in den Drittelpausen für Stimmung.

Im letzten Drittel lassen es die Adler ruhiger angehen. Die Aufholjagd der Landauer reicht zum 15:10. Dafür, dass es nicht noch knapper wird, sorgt auch Adler-Vertretungs-Trowart Martin Spengler. „Die Jungs können schon spielen. Unser Torhüter war aber heiß und hat ein paar schöne Paraden gezeigt“, sagt Goc über den ehemaligen Landauer Keeper, der drei Minuten vor Ende vermeintlich verletzt zur Auswechselbank skatet. Christine Weisbrod-Vonderlin vom IHC hütet das Adlertor bis zum Schlusspfiff. Auch Michael Mietho im Landauer Tor zeigt starke Paraden.

Christopher Keßler vom IHC ist nach dem Spiel glücklich: „Das war ein ganz besonderes Ereignis. Wir haben wochenlang darauf hingearbeitet. Jeder hat sich gefreut ohne Ende. Dass die Halle so voll war und die Leute so gut gelaunt waren, ist beeindruckend.“ Für den Kapitän ist es trotz einer gerissenen Serie ein gelungener Abend: „Es war unsere erste Niederlage seit zwei Jahren, aber die nimmt man gerne mit. Jetzt genehmigen wir uns noch das ein oder andere Bier.“

Abschluss in der Metzgerei

Toptorschütze ist wohl Phil Hungerecker. Wie oft er einnetzt, ist schwer zu sagen, da die Mannheimer ohne Trikotnummern spielen. Das bereitet auch Stadionsprecher Udo Scholz Schwierigkeiten. Auf Landauer Seite ist Lucas Hillenbrand dreimal im letzten Drittel erfolgreich.

Nach dem Spiel lädt Jochen Weisbrod die Adler noch in die heimische Metzgerei zum Essen und Trinken ein. Der Torjäger kennt Goc schon über zehn Jahre: „Mein Vater hat den Adlern früher Essen nach Mannheim gebracht. So ist die Freundschaft entstanden. Wir lassen den Abend jetzt gemütlich ausklingen.“ Lange können die Adler nicht bleiben. „Morgen früh ist Training. Die Saisonvorbereitung geht weiter“, sagt Goc. fesc

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