Rheinpfalz Sportsgeist gegen Armut

Was mit dem Erlös aus ihren Spendenläufen und Fair-Play-Touren wird, erläuterte die Mitarbeiterin der Welthungerhilfe, Hawa Grun
Was mit dem Erlös aus ihren Spendenläufen und Fair-Play-Touren wird, erläuterte die Mitarbeiterin der Welthungerhilfe, Hawa Grund-Djigo, den Schülern an der IGS in Wort und Bild.

Manch ein Schüler mag ungläubig die Stirn runzeln, hört er von undichten, matschigen Klassenzimmern und zu wenig Toiletten. Was sich unserer Vorstellungskraft entzieht, ist in anderen Teilen dieser Welt trauriger Alltag. Die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Schönenberg-Kübelberg beteiligt sich daher seit mehreren Jahren an Projekten und sammelt Geld, um Abhilfe zu schaffen. Was mit dem Geld vor Ort geschieht oder bislang geschehen ist – das verriet ihnen am Dienstag Hawa Grund-Djigo, die Referentin der Welthungerhilfe.

Sie hat einen Job, in dem man viel reist, viele Menschen kennenlernt – aber auch immun sein muss gegen Bilder, aus denen Schrecken und Elend sprechen: Hawa Grund-Djigo ist Mitarbeiterin der Welthungerhilfe, einer privaten Hilfsorganisation, die gegenwärtig rund 40 Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika durch Hunderte von Projekten unterstützt. Wenn es zum Beispiel heißt, „die Unterstützung fließt in die Bildung“, dann kann die gebürtige Senegalesin das ihren Zuhörern auch konkret machen: „Es werden Schulen renoviert oder neu gebaut.“ Und daran ist die IGS in Schönenberg-Kübelberg nicht unbeteiligt: Auch in diesem Jahr hat ein Team der Schule wieder an der Fairplay-Tour teilgenommen – einer mehrtägigen Fahrradtour, bei der man gut 100 Kilometer pro Tag strampeln musste und dafür Geld bekam. Außerdem werden Läufe organisiert, bei denen ebenfalls Geld gesammelt wird. Als Hawa Grund-Djigo vor den achten Klassen der IGS die Bilder des Spendenlaufs von 2015 einblendete und auch noch das damalige Spendenergebnis von etwa 15.000 Euro zeigte, konnten die Läufer zurecht stolz auf sich sein. Ein Drittel dieses Betrags floss in bauliche Erweiterungen der Primarschule Mwendo, die in der südlichen Provinz Huye in Ruanda liegt. „Ihr müsst euch vorstellen, dass es in diesen Ländern keine Seltenheit ist, wenn es in eine Schule hineinregnet“, verdeutlichte Grund-Djigo. „Und ausreichende Toiletten sind auch keine Selbstverständlichkeit – ebenso wenig sauberes Wasser.“ Das führte eine Schülerin zu der Frage, was Menschen, die in diesen Armutszuständen leben, überhaupt trinken würden. Grund-Djigo: „Sofern keine Brunnen vorhanden sind – und es gibt nicht überall Brunnen – müssen die Menschen in der Tat teilweise das schmutzige Wasser aus den Flüssen trinken. Dass das nicht gesund und hygienisch ist, brauche ich euch wohl nicht zu sagen.“ Die Devise der Welthungerhilfe laute, Länder so lange zu unterstützen, bis sie sich selbst helfen können, so die Referentin. Doch man habe auch mit Rückschlägen zu kämpfen, wie jüngst in Burkina-Faso, als der dortige Landesdirektor der Welthungerhilfe Opfer eines Terroranschlags geworden sei. Gegen Ende ihres Vortrags berichtete Hawa Grund-Djigo über die betagte Muheta-Grundschule in einer ruandischen Region, die dringend neue Klassenräume und Möbel braucht – und durch die Fairplay-Tour 2017 unterstützt wird. Hierzu zählt auch der Lauftag der IGS am Samstag, 9. September, am Ohmbachsee unter dem Motto „Run for Help“. Er startet um 8.30 Uhr und endet gegen 13 Uhr. Schüler suchen sich vorab Sponsoren, die pro absolvierten Kilometer einen Betrag spenden. Für ihre Vorträge an der Schönenberg-Kübelberger Gesamtschule erntete die engagierte Mitarbeiterin der Welthungerhilfe Applaus und Anerkennung.

x