Kreis Kusel Gipfeltreffen am Glan

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LAUTERECKEN. Na, da scheint aber mal Pfeffer drin zu sein: Zweiter gegen Erster, selbsterklärter Aufstiegs-Aspirant gegen Überraschungs-Elf der bisherigen Runde – Attribute, die das bevorstehende Gipfeltreffen am Glan beschreiben. Die Mannschaft vom SV Veldenz Lauterecken empfängt morgen, Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) das Team des SV Ulmet.

In der B-Klasse Kusel Nord tobt – womöglich bis zum letzten Anpfiff – ein Dreikampf. Nicht wenige schätzen die Truppe des VfB Reichenbach als stärkste und beständigste ein. Nicht zuletzt deren großer Auswahl wegen. Welcher Klub kann sich schon leisten, ein Ungetüm wie diesen Stürmer mit Namen Marcel Heidenreich in seiner Zweiten aufzubieten. „Unglaublich“, ereiferte sich Lautereckens spielender Trainer Valon Lukaj im RHEINPFALZ-Gespräch rückblickend. „Überragend, dieser Reichenbacher Neuner, ü-ber-ra-gend!“ In der Tat: Die mit Gardemaß ausgestattete Sturmspitze überragt leicht, ist bekanntlich von einem Kaliber, gegen die der SV Veldenz vor knapp zwei Wochen jedenfalls einfach kein Gegenmittel fand. Nun weiß ohnehin keiner so recht, was dieser Heidenreich eigentlich in der B-Klasse verloren hat. In Lauter-ecken hatte die Truppe des VfB II aber noch andere in ihren Reihen: Etwa Jonas Jung, der aus der Talentschmiede des FK Pirmasens zurück in die Heimat kam und der in der vergangenen Saison mit dem FKP II immerhin noch einige Oberliga-Einsätze zu verzeichnen hatte. Das Spitzenspiel ging jedenfalls klar an die Reichenbacher Zweite, die in Lauterecken mit 3:1 siegte. „Kann passieren“, meint Lukaj. Aber eben nicht allzu oft. So dürfe sich sein Team nicht noch einmal einen derartigen Ausrutscher in einer Partie um die Big Points leisten. Nach dem Coup in Lauterecken hatten prompt die VfBler einen Aussetzer, unterlagen daheim dem Lauterecker Nachbarn SG Glanbrücken/St. Julian vollkommen überraschend auf eigenem Terrain. Jenes 2:3 freute natürlich neben Lukaj auch Florian Niebergall. „Ich habe gerade der Mannschaft noch mal eindringlich gesagt: Jeder kann noch Punkte liegen lassen, vor allem gegen Mannschaften, gegen die man sich zu sicher fühlt.“ Und so warnt der Spielertrainer des SV Ulmet gemeinsam mit seinem Kollegen Marcel Häßel davor, sich allzu sehr auf die Top-Partie zu konzentrieren. „Acht Spiele liegen noch vor uns. Wer am Ende oben stehen will, muss vor allem auch die gewinnen, die leicht erscheinen. Das sind ja die gefährlichen ...“ Niebergall und Häßel sind im Doppelpack im vergangenen Sommer aus der Kreisstadt ins Glantal gekommen, um sich als Trainergespann zu versuchen. Hätte ihnen damals einer geflüstert, sie seien Ende März auf Position eins zu finden, beide hätten wohl mitleidig lächelnd einen Vogel gezeigt. Tja, so war das halt nicht geplant. „Mann, wir sind praktisch unter den ersten Drei. Wenn wir das noch vergeigen, wäre uns ja wirklich nicht mehr zu helfen“, sagt Nieber-gall, selbst noch verwundert. Stückchen für Stückchen habe sie ihr Saisonziel revidiert. Da war im Herbst noch von einem Rang „unter den ersten Fünf“ die Rede. „Wenn ich das heute noch sage, nimmt mich ja keiner mehr ernst“, weiß Niebergall. Also unter den ersten Drei. Und wenn’s doch mehr wird? „Wir nehmen’s, wie es kommt. Wollen einfach sehen, was da noch geht“, bekundet der im Laufe seiner Karriere vom Sturm auf die Außenbahn gerückte Akteur, der gerne mit Anlauf aus der Defensive kommt. Sein Trainerkollege füllt die Position im zentralen Mittelfeld aus, wirkt dort mit Torgefährlichkeit. Sehen was geht, das heißt auch: Zwar ist der SVU vorn, doch haben die „Verfolger“ noch jeweils eine Nachholpartien in der Hinterhand. Daher wäre ein Erfolg in Lauterecken ein echter Markstein, der die Ulmeter gegen die Veldenzer in die Pole Position brächte. Dass der SVU seine Hausaufgaben gegen die Teams weiter hinten macht, haben die Siege in Krottelbach (6:2) und gegen Einöllen (4:0) ja beeindruckend bewiesen. Dafür hat die Truppe ihre Heimatpartie gegen die „Föbos“ in den Sand gesetzt (2:5). Morgen müssen Häßel und Niebergall aus den Reihen des momentanen Kaders nur auf Marcel Wagner verzichten. Auswahl ist genügend da. „Das macht’s nicht gerade einfach“, weiß Niebergall, dass es Härtefälle gibt. Weil er selbst, weil auch Markus Cappel wieder fit ist, in die Startelf drängt. Darin hatte sich zuletzt Andre Horbach als echte Alternative aufgedrängt. Eher klein ist der Veldenz-Kader. Der SVL aber hat über Winter noch mal aufgerüstet: Doruk Tras kam aus Morlautern, Imer Ali hatte zuletzt beim Wiesenthalerhof gekickt. „Das sind Verstärkungen “, freut sich Valon Lukaj über Alternativen. „Wir haben zuletzt unser Spiel nicht so aufziehen können wie gewünscht. Da müssen wir gegen Ulmet doch geordneter an die Sache herangehen“, erwartet der Coach eine heiße Partie, in der für die Gäste noch eine Rechnung offen steht: Im Hinspiel hatten die Lauterecker in einer höchst packenden Partie die Punkte entführt. „In Unterzahl“, erinnert Lukaj. Das spreche für seine Mannschaft, die allerdings nun einen hoch motivierten, engagierten Gast erwartet. Bis auf Michael Heil hat Lukaj wohl alle an Bord.

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