Thaleischweiler-Fröschen Abschied und Neubeginn: Seniorenheim Bethesda begrüßt neue Einrichtungsleiterin

In den vergangenen Jahren waren sie ein gutes Team, das erfolgreich zusammengearbeitet hat. Jetzt hat Karin Burkey-Wagner (links
In den vergangenen Jahren waren sie ein gutes Team, das erfolgreich zusammengearbeitet hat. Jetzt hat Karin Burkey-Wagner (links) die Einrichtungsleitung für das Seniorenheim Bethesda in Thaleischweiler-Fröschen an Anne Woll übergeben.

„Pflege kann ich nicht“, sagte Karin Burkey-Wagner vor 20 Jahren beim Arbeitsamt. Eine Fehleinschätzung. 2019 wurde sie Einrichtungsleiterin im Seniorenheim Bethesda in Thaleischweiler-Fröschen und geht jetzt in den Ruhestand.

Karin Burkey-Wagner weiß das Haus Bethesda, die Mitarbeiter und die Bewohner bei ihrer Nachfolgerin Anne Woll in besten Händen. Burkey-Wagner als Einrichtungsleiterin und Woll als Pflegedienstleitung, das war ein eingespieltes Team; nicht bei allem einer Meinung, aber immer einig darin, dass die Menschen im Haus an erster Stelle stehen. 112 Plätze bietet das Haus, in dem die Menschen ihren letzten Lebensabschnitt so gut wie möglich verbringen sollen. Dafür sorgen rund 100 Mitarbeiter. Seit 1. April ist offiziell Anne Woll für sie zuständig. Sie hat die Einrichtungsleitung als Nachfolgerin von Karin Burkey-Wagner übernommen.

Bei der Willkommens- und Abschiedsfeier wurde deutlich, dass es für Burkey-Wagner wohl kein endgültiger Abschied wird. Sie werde im Haus in der Pflege helfen, wenn erforderlich. Dass Anne Woll dann ihre Vorgesetzte ist, kennt Burkey-Wagner bereits. „Sie war bei mir schon Lehrling“, verriet Woll, die aus Saalstadt stammt und in Rieschweiler-Mühlbach wohnt. Woll ist deutlich jünger als Burkey-Wagner, aber bereits seit 26 Jahren bei der Diakonie beschäftigt. „Das schönste Jahr wird in meiner Vita immer unterschlagen“, sagte die Mama eines Sohnes. Das freiwillige soziale Jahr, über das sie den Pflegeberuf kennen und schätzen gelernt hat.

Klare Worte und eine Prise Humor

Was im Hause Bethesda nie zu kurz kam: klare Worte, anpacken und eine Prise Humor. Das wurde auch bei Burkey-Wagners internem Abschied deutlich. Die ehemalige Einrichtungsleiterin wurde von ihren Kolleginnen in Pirmasens abgeholt. Weil es ein Überraschungsabend war, wurden ihr im Auto die Augen verbunden. Das rief prompt eine Polizeistreife auf den Plan, die sich Sorgen um die Frau mit der Augenbinde auf dem Beifahrersitz machte. Der Sachverhalt klärte sich schnell, einem lustigen Abschiedsabend stand nichts mehr im Wege.

2004 hatte Burkey-Wagner als Etwas-Später-Berufene im Pflegebereich ihre Lehre begonnen. 2007, mit Ende der Ausbildungszeit, begann sie, im neu eröffneten Haus Bethesda zu arbeiten. Auf die Wohnbereichs- folgte die Pflegedienst- und schließlich die Einrichtungsleitung, letzteres mit Woll als Pflegedienstleiterin an ihrer Seite. Was die beiden und das übrige Team zusammenschweißte: die Corona-Pandemie; eine Herausforderung, die niemand mehr erleben möchte, in der sich das Team aber bewährte. „Wir sind zusammengerückt“, unterstrichen Woll und Burkey-Wagner.

Den Vorgesetzten nie leicht gemacht

„Aus St. Anton ist noch nie etwas Schlechtes gekommen“, sagte Thaleischweiler-Fröschens Pfarrer Manfred Leiner, der wie Burkey-Wagner aus Pirmasens stammt, und wie sie in der Kirchengemeinde St. Anton für den Dienst an den Menschen begeistert worden ist. Burkey-Wagner habe es ihren Chefs nie leicht gemacht, bekannten diese. Dass für einen Sachverhalt ein klärendes Gespräch notwendig sei, darüber sei man sich mit ihr oft einig gewesen, erinnerte Pfarrer Stefan Höhn, Vorstand der Diakonie. Wie ein klärendes Gespräch verlaufe, beschrieb er diplomatisch, darüber hätten unterschiedliche Vorstellungen geherrscht. Aber was zähle, unterstrich Höhn auf die Bibel verweisend, seien nicht Worte, sondern Taten. Dass Burkey-Wagner immer für die Menschen da gewesen sei, das Wohl der Bewohner immer an die erste Stelle gestellt habe, sei unbestritten. Das bestätigte sein Vorstandskollege Carsten Steuer. Burkey-Wagner habe es ihren Vorgesetzten nie leicht gemacht, die Fürsorgepflicht einzuhalten, die diese für Mitarbeiter haben. Wann immer es personell brannte, sprang im Zweifelsfall die Einrichtungsleiterin Burkey-Wagner selbst ein, und zählte keine Stunden. Sie solle aufpassen, dass aus dem Ruhe- kein Unruhestand werde, sagte Steuer.

Mit Anne Woll als Einrichtungsleiterin, würden nun sicher andere Umgangsformen im Heim einziehen, sagte Höhn. Ein Wechsel bringe immer Veränderungen mit sich. Dass im Haus Bethesda auch künftig die Menschen im Mittelpunkt der Arbeit stehen, daran werde sich nichts ändern. Unterstützt wird Woll von der neuen Pflegedienstleiterin Isabell Mang. Verbandsbürgermeister Patrick Sema stellte fest, dass das Vertrauen, das in die neue Einrichtungsleiterin gesetzt werde, zeige, dass Anne Woll tolle Arbeit leiste.

Bürgermeister: Gemeinschaft ist mit eingezogen

Thaleischweiler-Fröschens Bürgermeister Thomas Peifer unterstrich, dass mit dem Haus Bethesda eine besondere Einrichtung geschaffen worden sei. Die Gemeinschaft sei mit eingezogen, hob er die Verbindungen zwischen den Menschen im Haus und im Ort hervor und erinnerte an viele Veranstaltungen, die gemeinsam im Haus gefeiert wurden. „Immer möglich, wegen des Engagements der Menschen hier im Haus, die die Teilhabe allen ermöglichen“, sagte Peifer. Dazu habe Burkey-Wagner mit ihrem Engagement, ihrer offenen und ehrlichen Art viel beigetragen.

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