Kreis Südliche Weinstraße Kommentar: Das goldene Kalb

Die katholische Kirche geißelt gerne den Kapitalismus. Nun handelt das Bistum Speyer wie ein Investmentbanker von Goldman Sachs.

Schon in der Bibel wird der Tanz ums goldene Kalb verteufelt. Und noch heute geißeln Vertreter der katholischen Kirche streitbar den Kapitalismus, weil er die Gier vor Gott setze. Der Papst ist gar der Ansicht, dass diese Wirtschaft tötet. Doch wenn es um ein gutes Geschäft geht, verhält sich die Kirche nicht immer wie ein Samariter, sondern eher wie ein Investmentbanker von Goldman Sachs. Das legt der Verkauf eines Ackers in Offenbach an eine Ölbohrfirma nahe. Die Pfarrpfründestiftung des Bistums Speyer hat das Feld für den rund fünffachen Preis des Verkehrswerts hergegeben. Der Acker in Offenbach trägt Früchte. Er ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Bauer sein Feld bestellt und die Schöpfung bewahrt. Für eine Institution, die in der Moralindustrie tätig ist und sich angeblich auch um die Bewahrung der Schöpfung sorgt, ist dieser Öl-Deal daher ein Armutszeugnis. Genau solche Geschäfte beschädigen die Integrität der Kirchen. Es war richtig und wichtig, dass die Kreisverwaltung den Verkauf abgelehnt hat. Das Amtsgericht Landau sollte die Entscheidung bestätigen.

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