Brücken Trotz Ersterwähnung vor 650 Jahren: Keine Feier geplant

Die Ortsgemeinde Brücken im Nebel.
Die Ortsgemeinde Brücken im Nebel.

Eine große Sause wird es nicht geben. Trotz Jubiläum. Am 5. April 1372, also vor genau 650 Jahren, soll das Dorf Brücken erstmals erwähnt worden sein. Darauf weist Markus Bauer hin, der Vorsitzende des kulturhistorischen Vereins „Gericht Kübelberg“.

Brücken, so weisen Quellen aus, entstand wohl um das Jahr 1000. Die Römer hinterließen Spuren, wovon die Reste einer gallo-römischen Villa rustica zeugten. Der Name rührt vermutlich daher, dass sich die Siedlung an einer Brücke über den Ohmbach entwickelte. Zu finden sind die Schreibweisen Brucken, Bruck und Pruck.

Wie Bauer in seinen Recherchen herausgefunden hat, gehörte Brücken zum freien Reichsland um Stadt und Burg Kaiserslautern und ab 1312 zum Amt und Gericht Kübelberg. Das Amt Kübelberg wiederum wurde im Laufe der Zeit an unterschiedliche Herrschaften verpfändet. Das niederadelige Rittergeschlecht von Wilenstein ist ab 1287 als Lauterer Burgmannen genannt, so Bauer. Da der Edelknecht Johann von Wilenstein, „der letzte männliche Vertreter des Geschlechts“ in Geldnot geriet, verpfändete er seine Güter in Brücken an seinen Schwager Frank von Wendelsheim.

Mauchenheimer Kopialbuch

Eine Abschrift der Urkunde aus dem 15. Jahrhundert findet sich im sogenannten Mauchenheimer Kopialbuch – eine Abschrift von Dokumenten und Urkunden. Dieses wird im Landesarchiv von Saarbrücken verwahrt. Dort ist zu lesen: „1372 April 5: Johann Wilenstein (Willenstein) verpfändet seinem Schwager Frank (Francken) von Wendelsheim und dessen Erben alle seine Güter und Gülten in dem Hof zu Brücken (Brucken) in der Ohmbacher (Obenbecher) Pfarrei, es seien Zinsen, Hübner oder Besthaupt, insbesondere seine Kreuzwiese, die nicht hupgedig ist, die Gült an der Mühle zu Brücken und alles was zu dem Hof gehörig ist und von seiner Niftel Biele von Homburg (Homburch) an ihn gefallen ist, als von des Lehen wegen, das sie von ihm hat, für 60 Gulden und 4 alte Turnos, welche sein genannter Schwager Frank von Wendelsheim für ihn an Quentzer gelöst hat. Dieses Pfand kann alle Jahre am Montag in der Osterwoche mit 60 Gulden und 4 alten Turnos ausgelöst werden.“

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