Kusel Ökumenische Sozialstation: Ralf Lehr hört auf

Mit der Tagespflege am Kuseler Grabenpfad sollen Angehörige entlastet werden.
Mit der Tagespflege am Kuseler Grabenpfad sollen Angehörige entlastet werden.

Stefan Spitzer hat im März die Dienstgeschäfte der Ökumenischen Sozialstation Kusel-Altenglan übernommen. Wie Spitzer berichtet, hat der bisherige Vorsitzende, Ralf Lehr (70), das Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben.

Stefan Spitzer war schon seit mehr als 20 Jahren als Stellvertreter im Vereinsvorstand tätig. Für den 3. Juli sei eine Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen geplant, berichtet der 65-Jährige. Spitzer, auch Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan sowie im Verwaltungsrat der katholischen Pfarrei St. Remigius engagiert, kündigte gegenüber der RHEINPFALZ seine Kandidatur an. Die Ökumenische Sozialstation betreut derzeit rund 315 Patienten, dafür sind 58 Mitarbeiter im Einsatz.

Rund 25 Jahre lang habe Lehr für die Sozialstation Herausragendes geleistet, betonte Spitzer. Der Ruhestandsdekan habe diese „fit für die Zukunft“ gemacht, sagte er mit Blick auf frühere wirtschaftliche Schieflagen. Lehr habe dafür gesorgt, die Sozialstation zu einem leistungsfähigen Pflegeunternehmen zu entwickeln, das auch unter Finanzdruck auf kirchlich-ethische Werte wie Menschlichkeit und Zugewandtheit setze.

An diesem Markenzeichen gelte es weiter festzuhalten, betonte Spitzer. Mit der Etablierung der Tagespflege am Kuseler Grabenpfad habe sich Lehr zudem auf neues Terrain gewagt, um Angehörige zu entlasten, lobte er. Dort gebe es derzeit noch freie Plätze.

Spardruck der Menschen macht sich bemerkbar

Nach Angaben von Geschäftsführerin Diana Baumann befindet sich die Ökumenische Sozialstation Kusel-Altenglan finanziell in sicherer Lage. Dennoch registriert sie bei den Patienten aktuell eine gewisse Abnahme. Auch mache sich der Spardruck der Haushalte bei einigen Leistungen bemerkbar, wenn diese nicht mehr gebucht würden.

„Der Bestand ist gesichert“, betont Spitzer. Allerdings verhehlt er nicht, sich auch Gedanken über die Zukunft zu machen, nachdem pfalzweit Ökumenische Sozialstationen bereits in Schieflage geraten waren. Weitere sind dabei, ihren Vereinsstatus aufzulösen, um künftig in einer GmbH zu agieren, in der ein Vorstand nicht persönlich haftet. „Es hängt nicht an der Rechtsform, sondern an den Leuten“, sagt Baumann dazu. Grundsätzlich sei die Vereinsstruktur nicht schlecht, bestätigt Spitzer im Blick auf das Mitspracherecht.

Weitere Sorgen machen der Sozialstation ihre Mitglieder. Das sind Kirchengemeinden sowie Krankenpflegevereine. Bei letzteren sind in jüngster Zeit mehrere Auflösungen zu registrieren.

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