Landstuhl Viel Interesse am Tag der offenen Tür der Polizeiinspektion

Besonderen Spaß hatten die Kinder beim Puppentheater sowie beim Erkunden der vielen verschiedenen in der Bahntraße aufgereihten
Besonderen Spaß hatten die Kinder beim Puppentheater sowie beim Erkunden der vielen verschiedenen in der Bahntraße aufgereihten Einsatzfahrzeuge.

Nein, auf einen Notfall wies das Blaulichtmeer in der Bahnstraße am Sonntag nicht hin. Stattdessen spielten bei diesem Einsatz Kinderlachen und Pizza eine Rolle: Die Polizeiinspektion Landstuhl hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Trotz des teilweise regnerischen Wetters kamen mehr als 2000 Besucher zum nunmehr zweiten Tag der offenen Tür in der noch recht neuen Polizeistation, die im Oktober 2021 bezogen worden ist. 90 Personen arbeiten seitdem in der Inspektion, die von Siegfried Ranzinger geleitet wird. Sie sind für eine Fläche von 217 Quadratkilometern zuständig. Dazu gehören etwa der westliche Teil der Verbandsgemeinde Landstuhl, die gesamte Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau sowie die Ramstein Air Base. Die Polizei Landstuhl ist für die Sicherheit von zirka 56.000 Menschen verantwortlich.

Oft sei er gefragt worden, ob es wieder einen Tag der offenen Tür geben werde, berichtet Ranzinger von vielen positiven Rückmeldungen zur Veranstaltung vor zwei Jahren. Lob gab es auch von Hans Kästner, dem Leiter des Polizeipräsidiums Westpfalz. „Hervorragend aufgestellt“ sei das Team der Polizei in Landstuhl, sagte er am Vormittag zur Begrüßung.

Viele Einsatzfahrzeuge aufgereiht

Auf der Straße vor dem Präsidium waren Einsatzfahrzeuge der Polizei, der Military Police, des Technischen Hilfswerks (THW), der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aufgereiht. Die Besucher konnten gegen einen Bagger des THW würfeln: Der nahm den Schaumstoffwürfel in Fußball-Größe in die Schaufel und ließ ihn auf die Straße fallen. Beliebt war auch das Polizeimotorrad, auf dem nicht nur Kinder Probe saßen. Besonders das Feuerwehrauto hat es manchen Kindern angetan. „Beim nächsten Fasching gehe ich als Feuerwehrfrau“, verkündete die kleine Hailey Gartner und zog stolz den Kinderfeuerwehrhelm auf, den sie geschenkt bekam. Beim DRK wurde genau erklärt, was im Krankenwagen wo zu finden ist – und auch Erwachsene setzten sich gern mal hinters Steuer und ließen die Sirene ertönen.

Um Autos ging es auch im Innenhof der Polizeiinspektion. Wer groß genug war, konnte beim Überschlagssimulator versuchen, aus einem Auto herauszukommen – auf dem Dach liegend. Dabei wurden die Wagemutigen Schritt für Schritt von einem Polizisten angeleitet, um es wieder ins Freie zu schaffen. Der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr war mit einem Fahrsimulator und einer Reaktionswand vertreten. Beim Fahrsimulator wurde die erste Hälfte der Strecke in nüchternem Zustand gefahren. Dann wurde ein Fahrgefühl mit ungefähr 0,3 bis 1,6 Promille erzeugt – mitsamt schwammiger Lenkung und Tunnelblick. Bei der Reaktionswand war es ähnlich: Zuerst mussten die aufleuchtenden Symbole in nüchternem Zustand mit der Hand möglichst schnell abgeklatscht werden. Dann bekamen die Teilnehmer eine Brille, die ihnen das Sehgefühl mit 0,8 bis einem Promille gab. Ganz eindeutig war zu sehen: Bei beiden Simulationen schnitten die Teilnehmer nüchtern viel besser ab als mit den Promille-Simulationen.

Führung mit Blick auf die andere Seite

Wie der Alltag eines Polizisten aussieht, wie das Auswahlverfahren für eine Ausbildung funktioniert und was beim Einstellungstest zu erwarten ist – solche Fragen wurden am Stand der Nachwuchswerbung gestellt. Von „vielen tollen Gesprächen mit ernsthaftem Interesse“ berichtete Polizist Lukas Jahn. „Besonders viele junge Leute haben nach einem Praktikumsplatz gefragt.“ Nicht nur Jugendliche, auch Kinder bekamen einen Einblick in den Beruf: etwa bei den Führungen durch die Polizeiinspektion. Es wurde erklärt, was eigentlich passiert, wenn man die Polizei anruft, und wie die Polizei einen Einsatz koordiniert. Auch die andere Seite konnten die Besucher kennenlernen – und in einer Zelle sitzen.

Die Kinder konnten sich dann noch einen persönlichen Polizeiausweis mit Fingerabdruck ausstellen lassen und eine Vorführung der Polizeipuppenbühne besuchen. Auch sehr beliebt war die Diensthundestaffel, die ihr Können präsentierte. Nicht zuletzt Kinderschminken, was die Kita Bann anbot, dazu Pizza, Pommes, Gyros und Kuchen sowie Unterhaltung durch den Musikverein Hauptstuhl rundeten das Fest ab.

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