Kreis Kaiserslautern Hemden leuchten wieder teuflisch rot

Kurz vor 15 Uhr geschah das, worauf am Samstag im Schopper Eichwaldstadion alle ungeduldig gewartet hatten: Der Bus des 1. FC Kaiserslautern traf ein. Drin befand sich das Profiteam der Roten Teufel, das gekommen war, um ein Spiel gegen eine Auswahlmannschaft zu bestreiten. Die Partie war der Höhepunkt dieser von der Fanregion Kaiserslautern/Sickingerhöhe organisierten Veranstaltung, die über 1300 Zuschauer ins Stadion lockte.

Im Nu war der Bus von zumeist jungen FCK-Fans umringt, die den Trainer Kosta Runjaic und seine Spieler begrüßen und sich Autogramme geben lassen wollten. Die bekamen sie auch. Runjaic griff sogleich zum Stift und schrieb bereitwillig seinen Namen auf T-Shirts und Fotos. Besonders begehrt war Daniel Halfar. Der vom 1. FC Köln auf den Betzenberg zurückgekehrte Sunnyboy musste auf dem Weg zur Kabine alle paar Meter stehen bleiben und sich mit Fans ablichten lassen. „Die Spieler sind überhaupt nicht arrogant“, sagte Willi Jung, nachdem er seine Tochter zusammen mit Halfar fotografiert hatte. Während oben fleißig Autogramme geschrieben wurden, spielte unten im Stadion die Mannschaft der Geschäftsstelle des 1. FCK gegen eine Regionalauswahl aus Altherrenspielern und Aktiven aus unteren Spielklassen. Im Geschäftsstellenteam waren die ehemaligen Fußballgrößen Marco Haber, Roger Lutz und auch FCK-Boss Stefan Kuntz am Ball. Kuntz setzte sich aber nicht wie in seinen glorreichen Bundesligazeiten als Stürmer in Szene, sondern spielte ganz hinten, in der Abwehrkette. Mit Erfolg. Die Mannschaft der Geschäftsstelle fing sich keinen Gegentreffer ein und siegte am Ende mit 4:0. Zu Beginn dieses Vorspiels waren dunkle Wolken aufgezogen, und es hatte in Strömen zu gießen begonnen. Doch nach einer Viertelstunde hatte der Himmel ein Einsehen, die Sonne kam wieder raus. Darüber freute sich besonders Werner Bohl, der Vorsitzende der Fanregion Kaiserslautern/Sickingerhöhe. Der Krickenbacher bekleidet dieses Amt seit 1989 und ist zurzeit der „Chef“ von 21 FCK-Fanclubs mit ungefähr 1400 Mitgliedern. „Wir können sehr zufrieden sein“, sagte Werner Bohl im Hinblick auf die Besucherzahl, die er auf exakt 1320 bezifferte. Das sei, so der Vorsitzende, eine „beachtliche Zahl“, wenn man bedenke, dass zur selben Zeit in Ramstein-Miesenbach der Rheinland-Pfalz-Tag stattfand. Stolz war Bohl darauf, dass die Roten Teufel im Eichwaldstadion erstmals mit ihren Neuzugängen antraten, also mit Daniel Halfar, Lukas Görtler, Zlatan Alomerovic, Sascha Mockenhaupt, Stipe Vucur und Erik Wekesser. Bevor aber der Ball rollte, wurden den Fans noch die neuen Trikots präsentiert. Die orangefarbene Periode des FCK ist vorbei. So werden die Betzenberger in der neuen Saison ihre Heimspiele in kräftigem Rot und die Partien auf Gegners Platz in Schwarz bestreiten. Rein farblich gesehen ein heftiges Kontrastprogramm. Nach der „Modenschau“ folgte der Höhepunkt: das Spiel der Profis gegen die Auswahlmannschaft. Wer nun gedacht hatte, die Sache würde mit einem zweistelligen FCK-Sieg enden, sah sich getäuscht. Das vom Schopper Spielertrainer Lars Schmitt zusammengestellte Auswahlteam leistete den Roten Teufeln starken Widerstand. Keeper Tobias Lenk hielt wie ein Weltmeister, Lars Schmitt glänzte als Abwehrchef, Stürmer André Sasse zeigte den Profis, dass man auch in der Verbandsliga einen guten Fußball spielt. In der 27. Minute schoss Sasse in einer für ihn typischen Weise − Dribbling, Abschluss, Tor − die Auswahl mit 1:0 in Führung. Natürlich war der Angreifer des SV Morlautern mächtig stolz auf diesen Treffer in seinem „ersten Spiel gegen den Betze“. Im zweiten Durchgang lief dann eine komplett andere Auswahlmannschaft auf. Aber auch der FCK spielte auf fast allen Positionen in anderer Besetzung und siegte am Ende mit 5:1. „Sie haben sich gut geschlagen“, lobte nach dem Schlusspfiff Kosta Runjaic die Auswahlmannschaft. Für den FCK-Coach und seine Spieler war damit aber der Tag in Schopp noch nicht gelaufen. Nach dem Duschen begann für sie der Autogramm-Marathon. (pkn)

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