Kreis Germersheim Plätze sollen belebter werden
Die Neugestaltung des Rathausplatzes, die Belebung des Dorfplatzes oder die Ansiedlung einer Arztpraxis: Diese Themen genießen bei den Neuburgern höchste Priorität, wie am Mittwochabend auf der Abschlussveranstaltung der Dorfmoderation im Bürgerhaus deutlich wurde.
Wie soll Neuburg im Jahr 2030 aussehen? Mit dieser Fragestellung startete am 23. November 2013 die Dorfmoderation unter der Leitung von Dorfplanerin Nathalie Franzen. Es folgten zahlreiche Gesprächsabende, auf denen die Bürger aufgerufen waren gemeinsam Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Die Themen waren dabei ganz unterschiedlich gelagert und reichten von „Mobilität und Verkehr“ über „Vereinsleben“ bis hin zum Thema „Infrastruktur und Versorgung“. Zusätzlich wurde ein Fragebogen an die Haushalte verteilt, in dem die Befragten zum Ausdruck bringen sollten, wo Neuburg Stärken und wo es Schwächen hat. Der Rücklauf bei dieser Bürgerbefragung war allerdings überschaubar, so kamen 171 Bögen ausgefüllt zurück. Dies entspricht gerade einmal knapp sieben Prozent aller Einwohner. „Zahlenmäßig hätten das natürlich mehr sein können“, sagt Franzen. Dennoch habe man genügend Themen sammeln können, um damit zu arbeiten. Aus diesen Themen erstellte sie eine Stärken-Schwächen-Analyse, die sie nun zum Abschluss ihrer Arbeit in Neuburg den rund 25 Anwesenden vorstellte. Die Pluspunkte der Gemeinde am Rhein sind demnach die gute Dorfgemeinschaft, die zahlreichen Freizeitangebote oder auch die vielen Feste. Diese Stärken gelte es laut Bürgermeister Hermann Knauß (WG Neuburg) in Zukunft stark zu halten und „die Schwächen abzustellen.“ Zu den Schwachstellen gehören in erster Linie das Fehlen einer Arztpraxis sowie der Zustand des Rathausplatzes oder die Anbindung an den ÖPNV. „Wir müssen jetzt im Gemeinderat die erarbeiteten Projekte voranbringen und realisieren“, sagt Knauß. Bevor es aber zur Realisierung kommt, steht noch ein weiterer Schritt an, nämlich die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts. Weil das noch aktuelle Werk veraltet ist, entschloss man sich nämlich erst zum Einstieg in die Dorfmoderation. Um für zukünftige Projekte Landeszuschüsse zu erhalten, musste ein neues Konzept her. Mit der Erstellung soll in Kürze ein Planungsbüro beauftragt werden. Dieses Konzept wiederum soll dann dem Gemeinderat dazu dienen, eine Prioritätenliste zu erstellen und zu prüfen, welche Projekte überhaupt realisierbar sind. Hier ist nämlich der Punkt, an dem es die meisten Diskussionen am Mittwochabend gab. So sagten gleich mehrere Bürger, dass man bei aller Euphorie nicht vergessen dürfe, mit dem nötigen Augenmaß zu handeln. „Die Dinge müssen bezahlbar sein“, so der Tenor. Insgesamt blicken die Neuburger positiv zurück auf ein Jahr Dorfmoderation. „Ich fand das sinnvoll, weil viel miteinander geredet wurde“, sagt Gerd Balzer. Er finde es gut, dass eine Bestandsaufnahme gemacht werde, um zu sehen wo man den Hebel ansetzen müsse. So sieht es auch Knauß, der vor allem die Bürgerbeteiligung hervorhebt: „Es war wichtig, weil alle Bürger, insbesondere auch die Kinder und Jugendlichen, mitarbeiten konnten.“ Die Ergebnisse überraschten ihn nicht. Es sei nur die Bestätigung bereits angedachter Projekte. Zum Abschluss ihrer Arbeit zeigte sich Franzen für die Zukunft optimistisch. Sie halte es für sehr realistisch, dass in Neuburg „mittel- und langfristig konkret etwas entsteht.“ (cde)