Neupotz Diamanthochzeit: Ein Paar, das sich schon immer kannte

Friedel und Herbert Burger feiern Diamantene Hochzeit.
Friedel und Herbert Burger feiern Diamantene Hochzeit.

Auf 60 gemeinsame Ehejahre können am heutigen 8. Mai der 86-jährige Herbert Burger und die 82-jährige Friedel, geborene Heid, zurückblicken. Und am Samstag wird gefeiert.

Die Hochzeitsfeier fand im Elternhaus von Friedel statt und dafür wurde, wie damals üblich, die Wohnstube ausgeräumt. Freitagabends ging es zur Trauung ins Gemeindehaus zu Bürgermeister Antoni und am Samstag war Hochzeitsamt mit Geistlichem Rat Pfarrer Angermaier in der Neupotzer Kirche.

Erst kennenlernen mussten sie sich eigentlich nicht, sie sind beide Ur-Neupotzer. Sie kennen sich seit ihrer Kindheit, sind zusammen in die Volksschule gegangen und im Erwachsenenalter oft beim Tanzen im „Karpfen“ gewesen. Irgendwann, wie Friedel sagt, sind sie sich „näher gekommen“.

Eine Berufsausbildung gab es für Friedel nicht. Sie war von Kind auf in der Landwirtschaft ihres Bruders Günther beschäftigt, war aber in Neupotz auf vielfache Weise aktiv. Noch heute singt sie im Kirchenchor, wobei sie nach der Heirat mit Herbert pausieren musste, weil zu dieser Zeit verheiratete Frauen nicht im Kirchenchor singen durften. Sie war 25 Jahre Lektorin beim Gottesdienst und dabei Mitglied im Pfarrgemeinderat. 20 Jahre saß sie für die CDU im Gemeindeparlament. Sie war Gründungsmitglied bei der Theatergruppe „Kauderwelsch“ und beim 9er-Rat der Neupotzer Fasenachter. Bekannt ist „die Friedel“ als die „Stimme von Neupotz“, weil sie seit 25 Jahren die Ortsrufanlage bedient. Für ihre Aktivitäten in der Gemeinde wurde sie mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

Herbert Burger machte nach der Schule eine Ausbildung zum Schneider bei der Firma Deutschler in Rheinzabern. Anschließend war er in diesem Beruf über 40 Jahre bei der Rheinpfalz-Kleidung Dörner in Rülzheim beschäftigt. 47 Jahre Aktivität im Gesangverein „Frohsinn“ stehen ebenfalls zu Buche. Er war der erste Neupotzer, der nach dem Krieg zur Bundeswehr eingezogen wurde. Ab Oktober 1957 musste er in Marburg den Wehrdienst ableisten. In jungen Jahren haben die beiden sehr oft mit den Kindern in Spanien, Italien und Frankreich Urlaub gemacht. Später lernten sie durch ihre älteste Tochter Angelika, die Professorin für Medizin war, aber leider sehr früh verstorben ist, viele Länder und Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt kennen.

Vom Rockefeller Center in New York ist ihnen ein Spruch in Erinnerung geblieben: „Weisheit und Wissen überdauert die Zeit“. Sie haben ein neues Haus gebaut und konnten 1977 dort einziehen. Friedel ist neben ihrer Hausfrauentätigkeit noch immer in verschiedenen Gremien in der Dorfgemeinschaft beschäftigt. Das Jubelpaar freut sich darauf, am Samstag nach dem Gottesdienst mit Kindern und Enkeln die Diamanthochzeit feiern zu können.

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