Kandel Alles für den Hund: Ausbildung zum Hundefrisör

Waschen, schneiden, föhnen: Auch das Fell von manchem Vierbeiner braucht eine besondere Pflege.
Waschen, schneiden, föhnen: Auch das Fell von manchem Vierbeiner braucht eine besondere Pflege.

Wer einen Hund besitzt, der eine spezielle Fellpflege braucht, hat es schwer: Denn in der Region haben zahlreiche Hundesalons geschlossen. Immer weniger Hundefriseure und -Friseurinnen, so genannte Groomer, bieten ihre Dienste an. Wie viele es davon überhaupt gibt, lässt sich kaum beantworten.

Denn weder bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) noch bei der Handwerkskammer (HWK) gibt es konkrete Zahlen zu der Anzahl von Hundesalons. Die Tätigkeit als Hundefriseur- oder Friseurin ist in Deutschland kein Handwerksberuf, die Ausbildung ist nicht staatlich geregelt. Eine Anzahl der Betriebe oder der Auszubildenden werde nicht erhoben, heißt es von Seiten der Kammern.

Im Internet finden sich wohl auch deshalb mehrere, selbst ernannte Verbände, Organisation und Vereinigungen, die sich laut eigenen Angaben für die Rechte der Groomer einsetzen, die Mitglieder vernetzen, Veranstaltungen organisieren – und Ausbildungen anbieten. Etwa zehn Millionen Hunde gibt es laut dem Zentralverband der zoologischen Fachbetriebe in Deutschland – Tendenz steigend. In der Region haben zuletzt mehrere Groomer ihre Tätigkeit oder ihren Salon aus ganz unterschiedlichen Gründen aufgegeben, wie es von Seiten der Stadt Kandel heißt. Sandra Jung, die einen Salon in Kandel betreibt, spürt das deutlich. Die Nachfrage an Terminen sei hoch, sagt die Saloninhaberin. Sie erzählt, dass ähnlich wie in einem Nagel- oder Tattoostudio jeder einen Salon aufmachen kann – ohne entsprechendes Wissen oder Vorgaben. Die „schwarzen Schafe“ in der Branche sind dahingehend ein Problem, da ein Hundefrisör überhaupt nicht mit einem Friseur für Menschen zu vergleichen ist. „Hundefell schneidet man trocken, nicht nass. Wir beschäftigen uns viel mit Anatomie und Gesundheit der Tiere.“

Warum sich Leute für die Ausbildung zum Groomer entscheiden, sei unterschiedlich. Oftmals seien sie auch branchenfremd. Jung selbst bietet eine achtwöchige Ausbildung zum Groomer an. Julia Kuntz hat diese als erste absolviert. Ihre Motivation? „Ich habe selbst vier Hunde und plane, in Zukunft Neufundländer zu züchten und als Hundefriseurin zu arbeiten“, erklärt Julia Kuntz. Eine weitere Idee, um den Mangel an Hundesalons entgegen zu wirken, ist die Inbetriebnahme eines mobilen Hundesalons. Mit diesem könnten dann auch Herrchen und Frauchen erreicht werden, die selbst nicht mehr so mobil sind.

Info

Wer für den mobilen Salon etwas spenden möchte, kann dies nach Kontaktaufnahme mit dem Salon tun. Telefon: 07275-7049719; E-Mail: info@pfoetchenglueck.com

Das Team von links: Saskia Baumann, Sandra Jung und Julia Kuntz.
Das Team von links: Saskia Baumann, Sandra Jung und Julia Kuntz.
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