Kreis Bad Duerkheim Im Erfolgsfall winken über zwei Millionen Euro

Aus Ile soll Leader werden. Einstimmig hat sich der Grünstadter Stadtrat für die Bewerbung als europäische Leader-Region ausgesprochen. Über zwei Millionen Euro Fördergelder könnten im Erfolgsfall fließen, ein großer Teil davon ins Leiningerland.

„Wir sehen das als Fortsetzung des Ile-Projekts“, stellte Bürgermeister Klaus Wagner klar. Das Konzept zur Integrierten ländlichen Entwicklung (Ile) samt Arbeitsgruppen und Fördergeldern der Europäischen Union hatte in den vergangenen Jahren Projekte wie den Ausbildungsverbund, die Klimamesse oder Werbung für die Region per Autobahnbeschilderung hervorgebracht. Ein paar Wanderwege hier und ein paar Schilder dort stünden noch aus, so Peter Dell vom Beratungsbüro Kobra, das dem Leiningerland bei allen Projekten zur Seite gestanden hatte. Ile läuft zum Jahresende.

Um auch künftig in den Genuss von Fördergeldern zu kommen, ist eine Bewerbung als Leader-Region nötig. Neben Grünstadt haben sich die Verbandsgemeinde Monsheim und Grünstadt-Land bereits zur Teilnahme entschlossen, die Entscheidungen der Verbandsgemeinden Hettenleidelheim und Freinsheim stehen noch aus – bereits am Montag wird sich der Freinsheimer Haupt- und Finanzausschuss diesem Thema widmen. Damit sind deutlich über 50.000 Einwohner betroffen, eine Kreisgrenze überschritten, eine Stadt beteiligt, und so fast alle Voraussetzungen für eine Bewerbung erfüllt.

Ein Konzept zur lokalen integrierten ländlichen Entwicklung wird in den nächsten Monaten erstellt. Dessen Finanzierung von 36.000 Euro – Grünstadter Anteil mindestens 6700 Euro – stimmten die Räte zu. Im Erfolgsfall, Dell rechnet mit mehr als 15 Bewerbern für die 15 im vierten Quartal dieses Jahres zu vergebenden Leaderplätze, könnten in den nächsten sechs Jahren 1,6 Millionen Euro von der EU sowie 600.000 Euro vom Land in die Region fließen. Einzelne Projekte würden mit 70 Prozent bezuschusst. Anders als beim Ile-Programm könnten auch private oder gemeinnützige Projekte eine 30-prozentige Förderung erhalten.

Die jährlichen Kosten für die zehnprozentige Eigenbeteiligung sowie die vorgeschriebene Stelle eines Regionalmanagers beliefen sich für Grünstadt auf 5040 Euro. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann, so die Meinung der Ratsmitglieder.

Als förderungswürdig gilt, was der ländlichen Region hilft und ihr Einwohner erhält: Infrastruktur, Tourismus, Steigerung der Wirtschaftsleistung oder auch Angebote für Jugendliche, Frauen und Familien. Konkreter wird Dell, als Ratsmitglieder nach der Förderungswürdigkeit spezieller Projekte fragen. So beispielsweise der Radweg nach Altleiningen: nein, zu teuer, ein Wohnmobilstellplatz in Asselheim: ja, oder das Grundschulprojekt der Musikschule: vielleicht, sofern das im Bewerbungskonzept entsprechend formuliert wird. (ktx)

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