Philippsburg AKW Philippsburg: Alle Brennelemente ins Zwischenlager gebracht

Die Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Phillipsburg fallen nach der Sprengung Mitte Mai 2020 zusammen. Der letzte Block
Die Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Phillipsburg fallen nach der Sprengung Mitte Mai 2020 zusammen. Der letzte Block des Kraftwerks wurde am 31. Dezember 2019 abgeschaltet.

In den beiden Kraftwerksblöcken in Philippsburg befinden sich keine Brennelemente mehr. Dies teilte der Betreiber EnBW (Karlsruhe) mit. Nachdem Block 1 diesen Status bereits im Jahr 2016 erreicht hatte, wurde dieser Schritt am Mittwoch auch bei Block 2 vollzogen. Beide Anlagen produzieren schon seit längerer Zeit keinen Strom mehr und befinden sich im Rückbau. Sämtliche Brennelemente wurden in dafür vorgesehene Transport- und Lagerbehälter („Castoren“) verpackt und werden im Brennelemente-Zwischenlager Philippsburg aufbewahrt. Das Zwischenlager wird seit 2019 von der staatlichen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH betrieben.

Dem heute erreichten Status ging eine einjährige Belade- und Transportkampagne voraus. Dabei wurden seit März 2022 sukzessive alle 734 verbrauchten Brennelemente, die noch als Teil der früheren Stromproduktion im Block 2 vorhanden waren, nach und nach in 40 Transport- und Lagerbehälter verpackt und in das auf dem gleichen Gelände befindliche staatliche Zwischenlager transportiert. Der gesamte Prozess der Beladung und des Transports der Behälter wurde von der zuständigen Aufsichtsbehörde – dem Umweltministerium Baden-Württemberg – sowie von behördlich beauftragten unabhängigen Gutachtern eng überwacht.

Block 2: Demontage der Einbauten des Reaktordruckbehälters kann beginnen

Der Block 2 in Philippsburg produziert seit Ende 2019 keinen Strom mehr. Mit dem Rückbau der Anlage hat die EnBW im Jahr 2020 begonnen und bereits mehrere Arbeiten durchgeführt. Mit der jetzt abgeschlossenen Auslagerung der Brennelemente ist der Weg frei für ein größeres Projekt im Rahmen des Rückbaus, nämlich Arbeiten im und am Reaktordruckbehälter – dem früheren Herzstück der Anlage. So sollen in den nächsten Monaten die Einbauten des Reaktordruckbehälters unter Wasser demontiert und zerlegt werden. Die Umsetzung dieser Tätigkeiten ist wiederum eine Voraussetzung für weitere zentrale Rückbauschritte wie die Demontage des Reaktordruckbehälters und anderer Großkomponenten.

In Block 1 befinden sich bereits seit 2016 keine Brennelemente mehr

Der Block 1 in Philippsburg produziert seit 2011 keinen Strom mehr und seit 2016 sind keine Brennelemente mehr in der Anlage. Auch sie wurden damals in Transport- und Lagerbehälter verpackt und ins Brennelemente-Zwischenlager am Standort transportiert. Seit 2017 befindet sich Block 1 im Rückbau. Im Mittelpunkt steht dort aktuell die Demontage des Reaktordruckbehälters. Im Maschinenhaus der Anlage sind bereits der Generator sowie die meisten Teile der Turbinen und des Kondensators demontiert.

Insgesamt geht die EnBW bei beiden Kraftwerksblöcken am Standort Philippsburg davon aus, dass ihr Rückbau im atomrechtlichen Rahmen jeweils zehn bis 15 Jahre dauern wird.

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