Kaiserslautern Street-Food-Festival: Unser Autor probiert Chacarero – und dann was Süßes

Her mit dem chilenischen Sandwich.
Her mit dem chilenischen Sandwich.

Mehrere Tausend Menschen haben sich am Wochenende auf eine kulinarische Weltreise begeben. Beim vierten Lauterer Street-Food-Festival rund um das Fritz-Walter-Stadion war auch RHEINPFALZ-Mitarbeiter Dirk Leibfried auf der Suche nach dem ultimativen Geschmackserlebnis.

Natürlich wäre es verwegen, die Fritz-Walter-Straße auf dem Betzenberg als ausgewachsene Straße zu bezeichnen. Das ist aber längst noch kein Grund, ihr ein Street-Food-Festival zu verwehren. Im Gegenteil: Zu der dort sonst üblicherweise kredenzten ordinären Stadionwurst präsentierten am Samstag und Sonntag jeweils bis in die späten Abendstunden hinein 28 Anbieter aus ganz Deutschland und den Niederlanden durchaus schmackhafte Alternativen.

Street Food bezeichnet gemeinhin einen gastronomischen Trend, der seinen Ursprung in Asien hat, mittlerweile aber weite Teile der Welt erobert hat. Es war deshalb auch nicht verwunderlich, dass neben veganem Manakish aus Israel auch balinesisches Saté oder osmanische Bulgurklöße feilgeboten wurden. Burger aus Hawaii gab es ebenso wie afrikanisches Fingerfood. Und was davon nun kosten? Die Wahl zu haben, kann oft auch eine Qual sein.

Was trifft nun wirklich meinen Geschmack?

Eine Orientierung mag der Street-Food-Award geben, der nach jedem Festival vergeben wird. Besucher können online für ihren Favoriten stimmen. Das Lauterer Publikum, unter dem erwartungsgemäß viele Amerikaner sind, hatten im vergangenen Jahr für die aus der Türkei bekannten Cig Köfte gestimmt.

Bei dem herrlichen Wetter war der Ansturm groß.
Bei dem herrlichen Wetter war der Ansturm groß.

Streng genommen handelt es sich bei Street Food um frisch zubereitete, authentische Speisen, die auf der Straße, an Marktständen oder in Foodtrucks vor den Augen der schnell überforderten Kunden zubereitet werden. Und was trifft nun wirklich meinen Geschmack? Eine, die es wissen muss, ist Merle Mähler. Sie leitet für den seit zehn Jahren agierenden Veranstalter Riekenbrauk Schmidt aus Köln das Festival auf dem Betzenberg und kennt jeden Anbieter persönlich.

Die Liegestühle sind leider alle besetzt

Ich entlocke ihr einen Geheimtipp: „Maria Maria ist eine gute Wahl, selbst als Vegetarierin liebe ich deren Sandwiches.“ Aber was, bitteschön, soll an einem Sandwich jetzt besonders sein? Immerhin handelt es sich wenigstens um ein chilenisches Sandwich, ein Chacarero. Ich bestelle die „Empfehlung des Hauses“ – selbstverständlich nicht vegetarisch, sondern mit Rindfleisch und Pilzen. Das Fleisch stammt aus einer Naturmetzgerei, verspricht die Inhaberin.

Hinzu kommen Maiskörner, eine Tomatensalsa namens Pebre, Limetten-Mayonnaise und Guacamole. Die Liegestühle, die an mehreren Stellen des weitläufigen Areals aufgestellt wurden, sind alle besetzt. Also bleibe ich am Stehtisch und schließe kurz die Augen, bevor ich mich dem Chacarero widme, den es in Chile an jeder Straßenecke gibt. Zum Glück habe ich der angebotenen „Würze“ zugestimmt, ohne die dem Gericht sicher etwas gefehlt hätte. Bekanntlich wächst nach Deftigem der Appetit auf Süßes. Auch darauf war das Street-Food-Festival bestens vorbereitet: Crêpes, Waffeln, Crumbles und Zimt-Strudel fanden denn auch reißenden Absatz.

Mit DJs und Lounge-Areas

Die Street-Food-Szene in Deutschland boomt. Es sind oft Zuwanderer der zweiten Generation, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, authentische Speisen aus ihren Heimatländern einem breiten Publikum zu präsentieren. Kombiniert mit gechillter Musik eines Discjockeys und verschiedenen Lounge-Areas wird so aus der kulinarischen Weltreise ein vergnüglicher und entspannter Aufenthalt, bei dem jedoch aufgrund der frischen Zubereitung auch ein bisschen Geduld eingefordert wird – die Warteschlangen waren teilweise sehr lang. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch.

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