Kaiserslautern HeartChor gibt Konzert unter neuer Leitung

Vorfreude aufs erste Konzert: der HeartChor anno 2022.
Vorfreude aufs erste Konzert: der HeartChor anno 2022.

Die Corona-Pandemie hat den Kaiserslauterer HeartChor vor große Herausforderungen gestellt. Schließlich gab es erst kurz davor einen Wechsel an der Spitze. Jetzt geben die Sängerinnen und Sänger das erste großes Konzert unter dem neuen Leiter Michael Weickenmeier in der Kammgarn.

Der HeartChor Kaiserslautern ist nach Einschätzung seines neuen Leiters Michael Weickenmeier der größte Pop-Rock-Chor in der weiteren Region. 45 Sängerinnen und Sänger zählt der Chor derzeit, den der Schulmusiker der Integrierten Gesamtschule Enkenbach-Alsenborn 2019 von seinem Gründer und Vorgänger Andy Dodt übernommen hat.

Lust auf den Neustart

Dodt, einst auch Gründer der Grünstadter Musikschule, hatte ihn wiederum 2011 ins Leben gerufen und in vielen Konzerten und Wettbewerbserfolgen in der Szene etabliert. Mit der Berufung von Weickenmeier als Nachfolger sollte eigentlich Kontinuität garantiert werden, da dieser als Pianist und Keyboarder zur jahrelang unterstützenden Begleitband des HeartChors gehörte und die Stilistik, Arbeitsweise und den Terminkalender der Formation kannte.

„Es kam anders“, erinnert sich Weickenmeier. „Mit Corona und den vielen Einschränkungen bei Proben im Freien wie im Innenhof der Pfalzgalerie oder sogar beim Kneipp-Verein und durch die Auftrittsverboten änderte sich das Chorleben“, erläutert der Chorleiter. Und er fiebert daher dem ersten großen Auftritt nach dem Neustart in die Normalität ganz besonders entgegen: Am Mittwoch, 28. Dezember, gastiert der HeartChor um 20 Uhr im Kasino des Kulturzentrums Kammgarn.

An diesem Abend wird er von den Tasten aus die leichte Akzentverschiebung des Repertoires dirigieren. Zusammen mit Thomas Rieder am Schlagzeug sowie Martin Müller an der Bassgitarre und Christian Brenk (Solo- und Rhythmusgitarre) werden Querschnitte aus der Pop- und Rockgeschichte seit den 1970ern aufgeführt.

„Ich übernehme natürlich viele Erfolgstitel und Arrangements, die teilweise noch von Andy Dodt selbst und anderen stammen“, sagt Weickenmeier über das Programm. „Gleichzeitig forciere ich eine Akzentverschiebung in Richtung 1980er Jahre und möchte mit Workshops und intensiverer Stimmbildung die Qualität steigern“, kündigt der neue Chorleiter an. Insgesamt ist er aber voll des Lobes über Andy Dodts Lebenswerk. Dieser habe schließlich nicht nur mehrere Chöre geleitet – so auch den kleineren Chor Fresh –, sondern vor allem auch jüngere Generationen für das gemeinsame Singen begeistern können. Und so ist eine Singbewegung entstanden, die fast an den Erfolg von Gotthilf Fischer erinnert.

Auch diesen durfte Weickenmeier bei einigen gemeinsamen Terminen kennen und schätzen lernen. Seine Einschätzung Fischers: „Fischer war ein Medienmensch, ein charismatischer Macher mit Initialzündung. Er hatte Assistenz-Chorleiter, die ihm zuführten, und er setzte alle Sangesscharen zu riesigen Chorgemeinschaften werbe- und öffentlichkeitswirksam zusammen“.

Zeit zum Gedeihen

Dagegen will Michael Weickenmeier auf eigene Fähigkeiten und bekannte vokalistische Kräfte bauen und eine Erneuerung von innen anstreben. „Ich vergleiche das mit dem Chorleben in unserer Schule: Das kam durch die Corona-Auflagen völlig zum Erliegen, braucht wieder Zeit zum Gedeihen. Dort müssen wir wieder bei null anfangen.“

Weickenmeier, der selbst auch als Rockmusiker etwa in Formationen wie Eklipse aktiv ist, kann beim HeartChor wiederum auf ein großes Potenzial zurückgreifen: Die Vokalisten waren damals bei dem ersten großen Rock-Projekt 2010 zwischen 20 und 60 Jahre alt und strömten damals wie heute aus allen Himmelsrichtungen herbei: von der Vorderpfalz bis ins Saarland, aber auch aus der Südwestpfalz. Die Sängerinnen und Sänger bringen alle Fähigkeiten des Notenlesens mit. Und Weickenmeier erwartet über die wöchentlichen Proben, die jetzt in der Schreinerei der Kammgarn stattfinden, hinaus auch zusätzliches häusliches Arbeiten.

Dazu nutzt er selbstverständlich auch moderne Medien. „Ich habe in den Corona-Zeiten eigens Noten und eingespielte MP3-Dateien verschickt und arrangiere jetzt bis zu achtstimmige Chorsätze“, erläutert der Schulmusiker und Chorleiter weiterer Chöre seine Ansprüche. Zum Programm gehören unter anderem Titel von Simon & Garfunkel, Peter Gabriel, Ed Sheeran, Journey, Queen, Adele, John Lennon, Rainbow, A-ha oder Robbie Williams. Weickenmeier möchte auch wieder regelmäßig konzertieren, aber lieber in der Kammgarn als in der Fruchthalle. Da tut sich also etwas in der Chorszene. Man darf gespannt sein.

Termin

Konzert des HeartChors, Mittwoch, 28. Dezember, 20 Uhr (Einlass 18.30 Uhr), Kulturzentrum Kammgarn

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