Kaiserslautern „Ein junger und guter Trainer“

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UMFRAGE: Der 1. FC Kaiserslautern hat gestern seinen Cheftrainer Konrad Fünfstück mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt. Die RHEINPFALZ befragte Kaiserslauterer Fußballtrainer, was sie von dem Schritt des Fußball-Zweitligisten halten.

Karl-Heinz Halter (SV Morlautern):

„Es tut mir Leid um Konrad Fünfstück. Ich schätze ihn als fleißigen Trainer, der beim FCK gute Arbeit geleistet hat. Aber wer in der letzten Woche die Zeichen lesen konnte, für den ist diese Trainerentlassung keine Überraschung. Ich habe aber auch Verständnis dafür, dass die neue Führungsmannschaft des FCK Tabula rasa macht. Ich kenne den neuen Sportdirektor Uwe Stöver und weiß, dass er ein Fachmann ist und den FCK genau kennt. Er hat bestimmt schon einen neuen Trainer. Vielleicht ruft er mich ja an.“ Michael Wolter (VfR Kaiserslautern): „Es hat sich abgezeichnet, dass der FCK einen neuen Trainer verpflichten will. Ich finde es schade, dass Konrad Fünfstück gehen musste. In der laufenden Saison hat er die Mannschaft von Kosta Runjaic übernommen und daraus das Beste gemacht. Eine bessere Platzierung als Rang zehn war mit diesem Kader nicht drin. Der FCK hätte Fünfstück das Vertrauen schenken und ihn weiterarbeiten lassen sollen. Ich glaube, dass Uwe Stöver schon einen Nachfolger für Fünfstück gefunden hat. Ich tippe auf Alois Schwartz, der beim SV Sandhausen gezeigt hat, dass er auch mit geringen Mitteln eine schlagkräftige Mannschaft formen kann.“ Oliver Gies (TSG Kaiserslautern): „Es war die richtige Entscheidung, dass sich der FCK von Konrad Fünfstück getrennt hat. Im Nachwuchsbereich hat Fünfstück eine sehr gute Arbeit geleistet. Aber um eine Profimannschaft zu führen, ist er noch zu grün. Der Sprung von der Regionalliga in die Zweite Bundesliga war zu groß. An Sachverstand fehlt es Fünfstück nicht, doch an Ausstrahlung und Autorität. Er konnte das Spiel der Mannschaft nicht verbessern. Ich bin mir 100-prozentig sicher, dass Sportdirektor Uwe Stöver bald einen neuen Trainer präsentieren wird. Mein Wunschkandidat wäre Torsten Lieberknecht. Er hat bei Eintracht Braunschweig eine großartige Arbeit geleistet und würde zum 1. FCK passen. Aber auch Thomas Schaaf wäre ein Mann für den FCK.“ Filipe Pinto (VfL Kaiserslautern): „Der FCK hat eine komplett neue Führungsmannschaft, und da finde ich es richtig, dass man auch einen neuen Trainer verpflichten will. Konrad Fünfstück kann man nichts vorwerfen. Er ist ein junger und guter Trainer, der aus der Situation das Beste gemacht hat. Dass er mit diesem Kader nicht aufgestiegen ist, ist nicht verwunderlich. Auch wenn der FCK Pep Guardiola als Trainer verpflichten würde, wäre der Aufstieg kein Thema. Es fehlen einfach die starken Spieler. Ohne die geht es nun mal nicht.“ Matthias Reh (Ex-Trainer des TuS Hohenecken): „Ich kann diese Fluktuation nicht nachvollziehen. Der FCK wechselt häufig die Trainer, aber der Erfolg stellt sich nicht ein. Es fehlt an Konstanz. Konrad Fünfstück ist ein akribischer Trainer, der sich von unten hochgedient hat. Erst hat er sich um den Nachwuchs des 1. FCK gekümmert und dann die erste Mannschaft übernommen. Man kann ihn mit Thomas Tuchel vergleichen. Auch Tuchel hat beim FSV Mainz als Jugendtrainer angefangen und ist jetzt Trainer von Borussia Dortmund. Gut ist, dass Uwe Stöver die Situation beim FCK genau kennt. Ich glaube, er wäre gut beraten, wenn er Alois Schwartz als Trainer verpflichten würde.“ René Reischmann (TuS Erfenbach): „Ich hätte Konrad Fünfstück nicht entlassen. Er ist ein sehr kompetenter Trainer und hat gute Arbeit beim FCK geleistet. Er hat die Mannschaft stabilisiert. Diese vielen Trainerwechsel haben doch nichts gebracht. So kann keine Kontinuität entstehen, und die braucht der FCK. Die erste Amtshandlung des neuen Sportdirektors Uwe Stöver war die Entlassung Fünfstücks. Mit dieser Entscheidung hat er sich unter Druck gesetzt. Der neue Trainer muss nun zeigen, dass er es besser kann als Fünfstück. Wie ich gehört habe, soll Ciriaco Sforza als Trainer im Gespräch sein.“ (pkn) SPORT

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