Bad Dürkheim Schmuckstück für die Schatzkammer

In drei Schritten soll die Neukonzeption des umgetauften Dürkheimer „Stadtmuseums“ im Haus Catoir nach dessen baulicher Erweiterung umgesetzt werden. Sie hängt davon ab, ob auf die kalkulierten Gesamtkosten von 670.000 Euro Landeszuschüsse gewährt werden; die Stadt erhofft sich hier immerhin eine Größenordnung von 50 Prozent. Eine Vorentscheidung wird für Mai erwartet. Das erste Modul könnte dann noch in diesem Jahr eingerichtet werden.

Der erste Teil des Konzepts umfasst das künftige Foyer im Erdgeschoss des vorderen Anbaus sowie die neue Präsentation der Stadtgeschichte im ersten Geschoss beider Gebäudeflügel. Damit folgen Stadt und das beauftragte Büro „HK Bauplan“ aus Hessen einer Anregung des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz, dessen Bewertung und entsprechende Empfehlung an die Landesregierung als wichtigste Grundlage für die Förderung durch das Land gilt. Vertreter des Verbandes hatten dem Aspekt Inklusion mehr Stellenwert beigemessen wissen wollen, indem die Ausstellung nicht nur für Gehbehinderte erfahrbar wird (nicht zuletzt durch barrierefreien Zugang über einen neu eingebauten Fahrstuhl), sondern auch für Seh- und Hörbehinderte.

Wie mehrfach berichtet, hat die Stadt das westlich angrenzende frühere Wohn- und Ladengebäude aufgekauft und völlig entkernt. Dort wird die Schausammlung des bisherigen Heimatmuseums von 450 auf gut 650 Quadratmeter ausgedehnt und erhält ein völlig neues und modernes Gesicht. „Man kriegt richtig Lust auf das neue Museum“, schwärmte Bürgermeister Wolfgang Lutz neulich im Stadtrat, der der Namensänderung und der Neukonzeption einmütig grünes Licht gab. Dabei zeigten sich auch solche Redner von dem angetan, was „Bauplan“-Mitinhaber Siegbert Huther vorlegte, die dem Vorhaben nach eigenen Worten zunächst skeptisch gegenübergestanden hatten.

Allein der erste Abschnitt ist mit 260.000 Euro veranschlagt. Kulturdezernentin Heidi Langensiepen zeigte sich im Stadtrat zuversichtlich, dass nach der Konzeption selbst, die bereits zur Hälfte bezuschusst worden war, auch deren Umsetzung in gleicher Dimension gefördert werde. Im Gespräch mit dem Museumsverband habe es dafür „deutliche Hinweise“ gegeben. Dessen Vorstand, der am 12. Mai wieder zusammentritt, ist wohl das maßgebliche Gremium.

Für die Realisierung der weiteren Module gibt es noch keine konkrete Zeitvorstellung, lediglich Lutz’ Hoffnung, dass sie zeitnah folgen werden. So soll sich im Dachgeschoss gebäudeübergreifend die Archäologie ausdehnen, in Erd- und Obergeschoss des Altbaus soll mehr Platz für Sonderthemen sein. Sie bilden zusammen mit dem Weinbaukeller das dritte Modul. Er bleibt als einziger Schauraum des künftigen Stadtmuseums Rollstuhlfahrern weiterhin unzugänglich, soll aber auf Monitoren dargestellt werden. (psp)

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